„Endspiel“ im Abstiegskampf gegen Dynamo Warum Torjäger Hennings auf eigenen Treffer verzichten würde
Düsseldorf · Gegen Dresden hat Rouwen Hennings einst ein Tor für die Geschichtsbücher geschossen. Am Freitag trifft er mit Fortuna erneut auf Dynamo. Und auch diesmal steht viel auf dem Spiel. Was der Angreifer zur Entwicklung der Düsseldorfer sagt. Was er sich für die Partie vorgenommen hat.
Rouwen Hennings versucht sich in der hohen Kunst der Diplomatie, als er darauf angesprochen wird, wie es zu einem solchen sportlichen Umschwung binnen weniger Wochen kommen konnte. Noch im Februar absolute Abstiegsgefahr, nun, vier Spieltage vor dem Saisonende, könnte man bei einem Sieg im Heimspiel gegen Dynamo Dresden den Klassenerhalt feiern.
„Die Situation war damals schon sehr gefährlich“, sagt Fortunas Angreifer. „Es kamen immer Nackenschläge auf Nackenschläge. Der Trainerwechsel war dann der entscheidende Impuls, um alles wieder in die richtigen Bahnen zu lenken, ohne Herrn Preußer da einen Vorwurf zu machen.“
Tatsächlich wäre das aus Spielersicht auch recht billig, schließlich lag es ja auch an ihnen, Dinge nicht so umgesetzt zu haben, wie gewünscht. Hennings wiederum gehört insofern zu den großen Profiteuren des Wechsels, weil er unter Daniel Thioune wieder sein darf, was er ist: Mittelstürmer. „Wir haben wieder häufiger mit zwei Spitzen gespielt, von der Ausrichtung ist das Spiel dann natürlich schon offensiver. Mir kommt das entgegen.“
Es sind die kleinen Dinge, die in diesem Geschäft oft den Unterschied ausmachen. Thioune hat schnell die richtigen Knöpfe gefunden, um seine Spieler zu erreichen. Und die ziehen voll mit, weil sie sehen, dass die Arbeit auch entsprechenden Ertrag bringt. Hennings sagt: „Wir waren vorher in so einem Trott drin, wir haben uns Sachen vorgenommen, das hat dann nicht so funktioniert. Es war mental schwierig, da Woche für Woche sich wieder drauf einzustellen.“
Für Hennings ist die Partie gegen Dynamo immer etwas ganz Besonderes, schließlich hatte er mit Fortuna in Dresden den Aufstieg in die Bundesliga geschafft – und er war an jenem am 28. April 2018 einer der Helden, als er in der 90. Minute aus gar nicht so aussichtsreicher Position enfach mal abzog und Dynamos damaligen Keeper Marvin Schwäbe mit dem Siegtreffer zum 2:1 überraschte.
„Es sind ja diesmal ganz andere Vorzeichen“, sagt er. „Ich hätte natürlich nichts dagegen, wenn ich am Freitag wieder treffen würde, aber ich bin auch zufrieden, wenn ich für einen Mitspieler den Weg frei rammen kann und er schließt dann ab.“