Fortuna-Profi Rouwen Hennings „Ich will keinen Impfstoff haben, weil ich Fußballer bin“

Update | Düsseldorf · Fortuna-Profi Rouwen Hennings will bei der Verteilung des Corona-Impfstoffes keinen Vorzug eingeräumt bekommen, nur weil er Fußballspieler ist. Das vorpreschen einiger in der Branche empfindet der Angreifer als völlig unangemessen.

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Foto: Christof Wolff

Bis zum Herbst will die Bundesregierung allen Deutschen ein Impfangebot machen. Vorausgesetzt, man will es auch. Sehr wahrscheinlich wird es also noch eine ganze Weile dauern, bis das Land wieder in den Normalbetrieb zurückkehren kann. Das gilt natürlich auch für die Fußballbranche, die zwar ihre Spiele austragen darf. Wann aber Zuschauer wieder in die Stadien dürfen, ist derzeit noch völlig offen.

Wie könnte die Impfbereitschaft erhöht werden? Fußballprofis könnten Vorbilder bei der Impfung gegen das Coronavirus sein – Karl-Heinz Rummenigge sieht darin eine Chance für die Gesellschaft. „Lässt sich beispielsweise ein Spieler des FC Bayern impfen, wächst das Vertrauen in der Bevölkerung“, sagte der Vorstandsvorsitzende des deutschen Rekordmeisters Bayern München dem Sender „Sport1“. „Wir wollen uns überhaupt nicht vordrängen, aber Fußballer könnten als Vorbild einen gesellschaftlichen Beitrag leisten.“

Und weiter sagt er: „Aktuell haben wir offensichtlich noch zu wenig Impfstoff, und ein Teil der Bevölkerung betrachtet das Impfen aus Sorge vor möglichen Nebenwirkungen noch kritisch. Hier kann der Fußball aber etwas ganz Wichtiges leisten und mit gutem Vorbild vorangehen.“

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Frühere Impfungen für Spitzensportler? Diese Debatte will nicht verstummen. Zwar lehnen viele Sportfunktionäre eine Bevorzugung von Athleten ab – ganz hinten anstellen aber wollen sie sich auch nicht. Vor Rummenigge war es zu einer Wortmeldung von Alfons Hörmann gekommen. Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes sprach sich dafür aus, dass mögliche Olympia-Teilnehmer „im zweiten Quartal möglichst bald an die Reihe kommen - nicht im Sinne einer Bevorzugung, sondern dann, wenn genügend Impfstoff da ist“.

Und was sagt man bei Fortuna zu der Diskussion? Eine Sonderrolle für den Fußball lehnt Vorstand Klaus Allofs ab. „Nein, unsere Gesellschaft ist schon gespalten genug“, sagte er bereits im Januar. „Dafür gibt es auch überhaupt keinen Anlass. Die zuständigen Behörden haben Prioritätenlisten erstellt. Die sollten abgearbeitet werden. Wir tun gut daran, alle gemeinsam durch diese Krise zu gehen und als Land so gut es geht zusammenzuhalten.“

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Foto: AP/Michael Dwyer

Auch Rouwen Hennings hat dazu eine klare Meinung. Würde er sich impfen lassen? „Ja, das würde ich machen. Ich habe schon Angst, mich mit dem Virus anzustecken. Es geht darum, dass man keine gesundheitlichen Schäden haben möchte, aber auch seinen Beruf dann nicht mehr ausüben kann. Und es geht darum andere zu schützen. Fußball kann man schlecht im Homeoffice ausüben“, sagt der 33-Jährige. „Mich haben allerdings die Diskussionen in den vergangenen Tagen schon ein wenig irritiert. Um es klar zu sagen: Ich bin ein junger Mensch und stelle mich ganz normal in der Schlange an. Ich will keinen Impfstoff haben, weil ich Fußballer bin. Dieses vorpreschen ist völlig unangemessen. Was wir als Gesellschaft brauchen ist Zusammenhalt.“

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