Fortuna Düsseldorf Aufstieg mit Fortuna — "Warum nicht?"

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf ist Tabellenführer der zweiten Fußball-Bundesliga, spielt überzeugenden Fußball mit Einsatz und Leidenschaft. Nicht nur das erinnert an die jüngste Aufstiegssaison. Aber wie viel Euphorie kann jetzt schon entstehen?

Fortuna-Fans bejubeln Auswärtssieg
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Foto: Falk Janning

Rouwen Hennings zieht die Stirn kraus: "Warum nicht?" Ja, warum eigentlich nicht? Warum sollte die Fortuna und auch die Stadt Düsseldorf nicht reif für die Bundesliga sein? Mit der Lage, der Tradition, der Arena. "Die Voraussetzungen sind optimal, das weiß jeder", sagt Hennings. Der Blick auf die Tabelle, die bisherigen Ergebnisse und die Leistungen scheinen sich diesen Voraussetzungen auch gerade wieder anzugleichen. Es sind die Effizienz und der Wille, auch knappe Spiele noch zu gewinnen, die das Team in dieser Saison auszeichnen; und das erinnert gerade durchaus an das Aufstiegsjahr 2011/12.

Damals waren es vor allem Sascha Rösler und Maximilian Beister, die offensiv wirbelten und auch trafen. Heute heißen sie Hennings und Florian Neuhaus. Im Tor teilten sich in Michael Ratajczak und Robert Almer zwei starke Schlussmänner beinahe die ganze Saison, in dieser Spielzeit kämpfen Michael Rensing und Raphael Wolf um die Nummer eins. Auch eine wie damals stabile Abwehrreihe um Jens Langeneke und Assani Lukimya erlebt mit Kaan Ayhan oder Niko Gießelmann eine Neuauflage.

Adam Bodzek hatte der jetzigen Mannschaft sogar eine höhere fußballerische Qualität zugesprochen. Der neben Oliver Fink einzig verbliebene "Aufstiegsheld" mag das Damals und das Jetzt aber nicht vergleichen: "Der ganze Fußball hat sich entwickelt, es ist alles etwas besser geworden, auch die Gegner." Damals habe es nicht so viele gute Mannschaften in der Liga gegeben wie in dieser Saison. "Einige gute Mannschaften spielen bisher auch unter ihrem Niveau."

Was die Fortuna aber nicht davon abhalten sollte, die Erfolgsgeschichte am Montag im Derby gegen den MSV Duisburg (20.15 Uhr/Live-Ticker) fortzuschreiben. Das wäre ganz im Sinn von Fortuna-Stürmer Rouwen Hennings, immerhin "gelernter" Aufsteiger mit dem FC St. Pauli und dem Karlsruher SC. "Wenn man gewinnt, fällt einiges leichter." Und wann entsteht dann die Aufstiegsstimmung? Die Euphorie, die das Team auch zum Erfolg "tragen" kann? "Das kommt eher in den letzten fünf, sechs Wochen der Saison. Da kann man viel gewinnen, da kann man alles verlieren." Bis dahin gelte es, "oben dran zu bleiben".

Dass die Euphorie rund um die Fortuna nicht nur angesichts des Pokalspiels gegen Bundesligist Borussia Mönchengladbach gerade wächst wie einst im Mai und am Montag eine sicher stimmungsvolle Kulisse gegen Duisburg herrschen wird sind in der Tat beste Voraussetzungen dafür. Und der Wille ist bei Hennings und Co. da: "Jeder möchte aufsteigen, jede Mannschaft in der Liga, jeder Spieler, das ist bei mir nicht anders."

Das Potenzial für Bundesligafußball sei vorhanden in Düsseldorf. "Warum auch nicht?", fragt Rouwen Hennings, als wäre die Frage überflüssig, als läge die Antwort auf der Hand. Ja, warum eigentlich nicht?

(RP)
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