Fortuna Düsseldorf Torjäger Hennings ist nicht zu halten

Düsseldorf · Rouwen Hennings hatte entscheidenden Anteil daran, dass Fortuna Düsseldorf in der zweiten Runde des DFB-Pokals steht. Er ist der erste Joker, der für Fortuna im Pokal doppelt traf.

Rouwen Hennings schnürt Doppelpack gegen Bielefeld
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Hennings schnürt Doppelpack gegen Bielefeld

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Eigentlich hatte er gehofft, mit dem Kapitel Joker abgeschlossen zu haben. In Fortunas Meisterschaftsspielen gegen Braunschweig (2:2) und in Aue (2:0) hatte Rouwen Hennings in der Startelf gestanden, war aber jeweils nach gut einer Stunde ausgewechselt worden. Doch beim Pokalspiel in Bielefeld fand er sich plötzlich auf der Bank wieder. 63 lange Minuten schmorte er dort, doch dann kam er beim 0:1-Rückstand auf das Feld und meldete sich spektakulär zurück. Fünf Minuten war er auf dem Platz, als er einen verunglückten Rückpass des Bielefelders Voglsammer eroberte und den Ausgleich erzielte. In der Verlängerung setzte der 29 Jahre alte Stürmer, der im Sommer einen Drei-Jahres-Vertrag unterschrieben hat, noch einen drauf. Nach einem schönen Zuspiel von Kapitän Oliver Fink nutzte Hennings einen weiteren Schnitzer der Ostwestfalen zu seinem zweiten Treffer und brachte die Düsseldorfer damit auf die Siegerstraße.

"Ich freue mich natürlich, dass ich so einen Einfluss auf das Spiel nehmen konnte", sagte Hennings. "Das erste Tor wollte ich unbedingt machen, hatte in dieser Situation auch das gute Gefühl, dass ich das durchziehen kann. Aber der Sieg ist nicht an mir festzumachen."

Dass er eine Stunde hatte auf der Bank sitzen müssen, schmeckte ihm natürlich nicht. "Ich war mal bester Joker der zweiten Liga, aber das ist lange her", erinnerte sich Hennings. "Ich bin heute gut reingekommen, aber ich spiele trotzdem lieber von Beginn an."

"Man muss immer abliefern"

Die Konkurrenz in der Offensive ist in dieser Saison größer. War Hennings in der vergangenen Saison quasi allein auf weiter Flur, so hat er in Havard Nielsen und Emir Kujovic im Sommer Konkurrenz bekommen. "Egal, ob Konkurrenz da ist oder nicht, man muss immer abliefern." Das ist ihm in Bielefeld gelungen, und damit dürften auch seine Chancen auf einen Einsatz in der Startelf am Samstag gegen den 1. FC Kaiserslautern wieder gestiegen sein. "Generell sitze ich nicht gerne auf der Bank, das tut doch keiner, ich auch nicht. Aber es gehört im Fußball dazu. Ich hoffe, dass es mich nicht so oft trifft."

Im dritten Pflichtspiel hat bereits zum zweiten Mal ein Joker gestochen. Gegen Braunschweig hatte Florian Neuhaus den Ausgleich erzielt. Dass Trainer Friedhelm Funkel aufgrund des ausgeglichenen, aber deutlich breiter besetzten Kaders nun die Qual der Wahl hat, stört den Coach nicht. "Das war unser Ziel", sagte er. "Wir sind in taktischer und personeller Hinsicht nicht so leicht ausrechenbar. Es ist ein gutes Gefühl für mich, dass ich Alternativen habe."

Der Konkurrenzkampf sorgt auch für eine höhere Qualität beim Training. Daran mochte Jean Zimmer aber gar nicht denken. Der Neuling, der aus Stuttgart kam, war nach seinem siegreichen Debüt einfach nur glücklich: "Ich bin müde, werde aber die Nacht vor lauter Adrenalin kaum schlafen können. Aber ich freue mich schon auf morgen, wenn ich wach werde und weiß, dass wir in der zweiten Runde stehen."

(ths)
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