Rouwen Hennings "Pfiffe habe ich noch nicht gehört"

Rouwen Hennings wartet in der 2. Bundesliga seit 647 Minuten auf ein Tor. Einem Vollblut-Stürmer wie ihm muss das wie eine halbe Ewigkeit vorkommen. "Ich will wieder ins Spiel eingebunden sein", betont der 29-Jährige auf Malta.

Hennings trainiert wieder
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Foto: Falk Janning

Hennings hat der Mannschaft in der Hinrunde geholfen, keine Frage. Der Angreifer, den die Fortuna vom FC Burnley ausgeliehen hat, schoss fünf Tore. Aber noch wichtiger: Der Stoßstürmer war immer anspielbar, arbeitete wie ein besessener für die Mannschaft, nervte die Innenverteidiger. "Am Anfang hatten wir einen ganz guten Lauf", sagt der Angreifer im Trainingslager auf Malta.

Hennings ist keine falsche Neun, kein Dribbler oder Sprinter, er ist ein Arbeiter: zweikampfstark und robust. Er behauptet die Bälle gut, ist aggressiv, lebt vom Einsatz. Und dafür wird er wieder belohnt, da gibt es für ihn gar keinen Zweifel dran: "Das alles ist ein Lernprozess der Mannschaft. Ich will wieder ins Spiel eingebunden sein — und den anderen nicht nur dabei zugucken müssen."

Wo es auch keinen Zweifel dran gibt: Fortuna braucht die Tore des 29-Jährigen. "Nach vorne ging von unserer Seite leider nicht so viel", sagte Torhüter Michael Rensing nach dem letzten Hinrunden-Spiel bei Erzgebirge Aue (0:0). Die leise Kritik galt nicht nur Hennings, sondern der kompletten Offensiv-Abteilung. Immerhin drei Spiele sind die Düsseldorfer jetzt ohne eigenes Tor. "Ich stehe sinnbildlich für ein Team, das nicht mehr ganz so zwingend gespielt hat", sagt Hennings. "Wenn es hektischer wurde, haben wir kopflos agiert. Der Ball wurde weggeschossen, statt mit ihm Fußball zu spielen."

Dem Angreifer fehlte das richtige Gleichgewicht auf dem Platz. "Wir waren einfach nicht mehr so zielstrebig, sondern zufrieden, wenn wir den Job defensiv erledigt hatten", sagt er — und ergänzt: "Die Winterpause kam zum richtigen Zeitpunkt."

Auf Malta wird der Torabschluss trainiert. Hennings fehlte zwischendurch mit leichtem Fieber und Schüttelfrost. "Die erste Nacht auf Malta war horrormäßig", sagt er. Im Testspiel am Samstagabend gegen CS U Craiova (1:1) musste er pausieren. Iyoha erzielte das Tor für Fortuna und spielte sich mit einer engagierten Leistung in den Vordergrund.

"Konkurrenz belebt das Geschäft. Jeder muss das Maximum geben, das ist gut für die eigene Leistung", betont Hennings, der dann am Dienstag im zweiten Test gegen den maltesischen Klub Hibernians FC zum Einsatz kommen wird (17.30 Uhr). "Da werden wir wohl etwas offensiver spielen als zuletzt", sagt er augenzwinkernd.

In Düsseldorf fühlt sich der Angreifer pudelwohl: "Ich könnte mir vorstellen, länger zu bleiben." Auch die Fans mögen den einsatzfreudigen Torjäger. "Pfiffe habe ich jedenfalls noch nicht gehört", sagt Hennings.

(jado)
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