„Was er macht, ist eine ganz große Schande“ Rotsünder Hübner schießt gegen Fortunas Ayhan

Düsseldorf · Die umkämpfte Partie zwischen Fortuna Düsseldorf und 1899 Hoffenheim sollte auch nach dem Spiel noch hohe Wellen schlagen. Eine Szene sorgte für besonders viel Diskussionsstoff. Benjamin Hübner beschuldigte Kaan Ayhan der Schauspielerei.

 Hoffenheims Benjamin Hübner diskutiert mit Schiedsrichter Sören Storks.

Hoffenheims Benjamin Hübner diskutiert mit Schiedsrichter Sören Storks.

Foto: dpa/Marius Becker

Das Wochenende aller Fortuna-Anhänger schien um 15.39 Uhr einen erfreulichen Lauf zu nehmen. Die Düsseldorfer führten zu diesem Zeitpunkt nach einem Tor von Rouwen Hennings bereits mit 1:0. Und dann servierte Schiedsrichter Sören Storks den Rheinländern den positiven Spielverlauf auch noch auf dem Silbertablett.

Fortuna Düsseldorf gegen 1899 Hoffenheim: die Fortunen in der Einzelkritik
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Fortuna - Hoffenheim: die Düsseldorfer in der Einzelkritik

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Denn plötzlich ging Kaan Ayhan kurz vor der Ausführung eines Eckballs nach einem Gerangel mit Benjamin Hübner im eigenen Strafraum zu Boden, hielt sich schmerzverzerrt sein Gesicht. Der Referee zeigte dem Hoffenheimer Kapitän nach kurzer Beratung mit seinem Assistenten nach nur neun Spielminuten die Rote Karte. Doch was war passiert? Storks hatte wohl einen Ellbogenschlag Hübners vermutet und wertete diese Aktion in Folge dessen als Tätlichkeit.

Die Szene wurde zwar im Kölner Keller geprüft, doch Videoassistent Christian Dingert erkannte in dieser Situation keine klare Fehlentscheidung. Der Platzverweis behielt also seine Gültigkeit - eine recht fragwürdige Urteilsauslegung, war es doch Ayhan selbst, der Hübners Arm nach oben in Richtung seines Gesichtes schlug.

Naturgemäß sahen die beiden Protagonisten die Szene nach Abpfiff unterschiedlich. „Ich habe eine Faust im Gesicht gespürt, das auch relativ deutlich“, sagte Ayhan dem Pay-TV-Sender „Sky“. Allerdings habe er dann auch schnell „gemerkt, das es nicht ganz so weh tut. Dennoch glaube ich, dass man die Rote Karte geben kann.“

Umso deutlicher offenbarte der Hoffenheimer Beschuldigte seine Meinung. „Mein Arm ist an meinem Körper, er zieht meinen Arm nach oben in sein Gesicht“, erklärte er die Szene, bevor er gegen seinen Gegenspieler ausholte. „Das ist eine ganz große Schande, was Ayhan macht. Das nimmt mir den Spaß am Fußball. Wenn ich zugeschlagen hätte, würde ich sagen, dass es eine Dummheit und ein Fehler war. Ich würde das zugeben. Aber so ist das für mich eine Frechheit.“

So groß der Ärger des Hoffenheimer Spielführers auch war, die Fortunen sollten sich schlussendlich andere Dinge durch den Kopf gehen lassen. Zum Beispiel die Frage, wie es sein kann, dass dieses Spiel trotz mehr als 80-minütiger Überzahl nicht gewonnen werden konnte. Trainer Uwe Rösler fand darauf eine recht salomonische Antwort: „Natürlich waren wir ein Mann mehr, aber wir spielen auch gegen eine sehr hohe Qualität. Wir sind Fortuna Düsseldorf, das sollten wir nicht vergessen“, sagte er und ergänzte: „Wir versuchen es mit allen Möglichkeiten, die wir haben. Wir versuchen es mit Herz und Leidenschaft. Wir wollen die Liga halten, egal wie.“

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