2:1 auf St. Pauli Fortuna rettet am Millerntor die Führung ins Ziel

Fortuna Düsseldorf hat im Spitzenspiel der 2. Bundesliga beim FC St. Pauli die Punkte 17 bis 19 geholt. Die Rot-Weißen gewannen am Millerntor etwas glücklich mit 2:1 (2:1). Damit verdrängte die Fortuna Holstein Kiel wieder auf den zweiten Platz.

Fortuna Düsseldorf: Fortunen feiern auf St. Pauli mit den Fans
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Fortunen feiern am Millerntor mit den Fans

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Foto: Falk Janning

Für die Fortuna-Fans ist die Auswärtsfahrt nach Hamburg immer einer der Höhepunkte der Saison. Der Gästeblock des Millerntor-Stadions ist im Allgemeinen ausverkauft, wenn sich die beiden Traditionsvereine treffen. An diesem Spiel ist einfach alles Kult. Und noch attraktiver ist das Duell natürlich, wenn es sportlich läuft. Fortuna trat in Hamburg an, um sich die Tabellenführung der 2. Bundesliga von Holstein Kiel zurückzuholen. Und das gelang an diesem Samstagmittag.

"Das ist eine sehr gefährliche Mannschaft, es wird ein schweres Spiel", hatte Fortuna-Torwart Raphael Wolf angekündigt. Der FC St. Pauli zählt ebenso wie die Rheinländer zum erweiterten Kreis der Aufstiegskandidaten. Darum warnte der Düsseldorfer Trainer vor den Nordlichtern: "Wir treffen auf eine sehr gute Mannschaft, die am Ende der Saison im oberen Tabellendrittel landen wird. Ich erwarte also einen heißen Tanz", sagte Funkel am Freitag nach dem Abschlusstraining.

Usami steht erstmals in der Startelf

Der 63-Jährige wechselte im Vergleich zum 1:0 gegen Regensburg auf vier Positionen. Vor Torhüter Raphael Wolf verteidigten Robin Bormuth, Kaan Ayhan, Niko Gießelmann und Julian Schauerte. Davor durften Adam Bodzek, Marcel Sobottka, Jean Zimmer und Takashi Usami ran, der sein Startelf-Debüt feierte. Rouwen Hennings bildete vor Kapitän Oliver Fink die Abteilung Attacke. Auf der Bank machten es sich unter anderem Florian Neuhaus und Benito Raman gemütlich, zuletzt zwei der besten Fortunen.

Den Matchplan verkündete Funkel vor dem Anpfiff am "Sky"-Mikrofon: "Wir wollen defensiv stabil stehen, dagegenhalten und Nadelstiche setzen." Vorsicht war zum Abschluss der Englischen Woche offenbar das oberste Gebot des Übungsleiters. Das bedeutete allerdings nicht, dass sich ein lahmer Kick entwickelte, ganz im Gegenteil. Die 29.546 Zuschauer (ausverkauft) erlebten eine unterhaltsame Begegnung.

In Halbzeit eins geht die Post ab

Schon die Anfangsphase war umkämpft. Beide Mannschaften spielten ein intensives Pressing. Die erste Torchance hatte Fortuna — und die Rheinländer gingen gleich mit 1:0 in Führung. Der Torschütze: Startelf-Debütant Usami. Gießelmann brachte nach neun Minuten eine Ecke von der rechten Seite in den Strafraum, der Ball prallte vor die Füße des Japaners, der trocken aus etwa 16 Metern rechts oben verwandelte — bereits sein zweites Saisontor.

Durch den frühen Treffer hatten die Düsseldorfer Oberwasser. Die Funkel-Schützlinge wirkten bissiger, störten den Gegner früh. Und die Fortunen legten in Person von Hennings nach. Über Zimmer fand die Kugel ein wenig glücklich den Weg zum Ex-Paulianer, der Torwart Robin Himmelmann umkurvte und links einschoss (23.).

FC St. Pauli - Fortuna Düsseldorf: Einzelkritik
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St. Pauli - Fortuna: Einzelkritik

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Foto: dpa, ahe hak

Nach 34 Minuten meldeten sich die Hausherren dann in der Partie zurück: Cenk Sahin ließ Bormuth aussteigen und erzielte aus rund 17 Metern sehenswert das 1:2 — der Ball war noch leicht abgefälscht und schlug unhaltbar im rechten oberen Toreck ein. Mit der knappen Fortuna-Führung ging es schließlich in die Pause.

St. Pauli kommt mit Schwung aus der Kabine

Die Düsseldorfer hatten spätestens durch das Gegentor gemerkt, dass man am Millerntor keinen Deut nachlassen darf, wenn man drei Punkte mitnehmen will. Die Gastgeber kamen schwungvoll aus der Kabine, Fortuna war defensiv gefordert. Ein Kopfball von Sami Allagui zwang Torwart Wolf zu einer Flugeinlage (55.). Vor dem Kasten der Rot-Weißen wurde es immer wieder gefährlich. Doch auch die Gäste hatten Abschlussmöglichkeiten: Hennings setzte nach 70 Minuten einen Distanzschuss rechts am Tor vorbei.

St. Pauli entwickelte viel Druck, die Fortunen kämpften mit Zähnen und Klauen. Nach 78 Minuten jubelten die Hamburger schon über den Ausgleich von Allagui. Aber der Stürmer stand bei seinem Treffer im Abseits, richtig gesehen vom Schiedsrichter-Gespann um Felix Brych. Zweimal entschied sich der Unparteiische zudem gegen einen Elfmeter für die Hausherren. Schauerte köpfte in der Nachspielzeit einen Schuss von Johannes Flum von der Linie. Am Ende reichte es für die Düsseldorfer zu drei Punkten und der Tabellenführung.

"Heute war es richtig, richtig glücklich von unserer Seite. Dass sie bis zur 90. Minute so marschieren und wir das halten: Hut ab vor beiden Mannschaften", sagte Fortuna-Kapitän Fink im Anschluss.

(jado)
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