Pyro-Ärger in Gladbach Fortuna-Boss Schäfer droht Tätern

Mönchengladbach · Fortuna-Fans haben im Derby gegen Borussia vor und während des Spiels wiederholt verbotene Pyro-Technik im Gästeblock gezündet. Dazu knallten Böllerschläge. Düsseldorfs Vorstandsvorsitzender Robert Schäfer hat den Tätern nun drastische Konsequenzen angedroht.

Borussia Mönchengladbach gegen Fortuna Düsseldorf: Fortuna-Fans zünden Pyrotechnik
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Fortuna-Fans zünden Pyrotechnik

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Foto: dpa/Marius Becker

Einige Fans von Fortuna Düsseldorf haben beim Spiel in Mönchengladbach ausgiebig Gebrauch von Pyrotechnik gemacht. Das brachte Fortunas Vorstandsvorsitzenden richtig auf die Palme. „Was gar nicht geht, ist diese Selbstdarstellung, die quasi das gesamte Spiel andauert“, sagte ein sichtlich aufgebrachter Robert Schäfer. „Das ist personengefährdend und rein ichbezogen. Das hat überhaupt nichts mit Unterstützung zu tun.“

Die aktive Fanszene begann während des Einlaufs beider Mannschaften Bengalos, Rauchtöpfe und Böller abzufackeln. Auch während der gesamten Partie zündeten die Anhänger in kurzen Abständen weiter. Schiedsrichter Felix Brych schickte in beiden Halbzeiten Fortunas Interimskapitän Rouwen Hennings an den Zaun zum Gästeblock, um die Anhänger dazu zu bewegen, das Abbrennen des Feuerwerks einzustellen – vergeblich. „Mir geht das so auf die Nerven, dass man ein Spiel so an den Rand eines Abbruchs bringt. Nur wegen einer nicht nachvollziehbaren Ideologie. Wir werden das nochmal deutlich ansprechen. Das hat nichts mit Fankultur zu tun“, sagte Schäfer.

Pyro-Shows gefährden Wintertransfers

Nach Informationen unserer Redaktion erwartet Fortuna für die Vergehen in Gladbach eine Strafzahlung von mindestens 60.000 Euro an den Deutschen Fußball-Bund. Auch beim Pokalspiel in Ulm unter der Woche hatten die Fortuna-Anhänger bereits eine vorzeitige Silvester-Party veranstaltet. „Das hat inzwischen Ausmaße angenommen, so dass unser finanzieller Spielraum eingeschränkt wird – gerade im Hinblick auf den Winter. Das ist die Verantwortung von diesen Leuten“, sagte Schäfer und spielte damit auf geplante Nachverpflichtungen in der kommenden Transferperiode an.

Schäfer machte den Ultras und der aktiven Fanszene in Düsseldorf eine klare Ansage, dass Fortuna in Zukunft härter gegen das Abbrennen von Pyrotechnik vorgehen wird: „Wir sind immer gut klargekommen im Dialog in den vergangenen Jahren. Aber das hat Ausmaße angenommen, dass sich die Leute fragen sollen, ob sie Fortuna nutzen oder schaden wollen. Momentan schaden sie dem Verein. Es ist eine reine Selbstdarstellung von sich selbst überschätzenden Einzelpersonen, die eine Gruppe ausnutzen, um unterzutauchen und den Fußball für ihre eigenen Themen zu missbrauchen. Das werden wir nicht akzeptieren.“

Schäfer hofft nun darauf, durch Videoaufnahmen die Zündler zu überführen. „Sobald wir einen identifiziert haben, gibt es Stadionverbot. Wir werden die Strafe umlegen und ihn in Regress nehmen. Da braucht keiner glauben, dass er mit Ratenzahlung davonkommt“, sagte der 42-Jährige, der die restlichen mitgereisten Fortuna-Fans ausdrücklich von der Schelte ausnahm: „Die große Menge der Fans hat beim Stand von 0:3 Fahnen geschwenkt und You’ll never walk alone gesungen - das ist eine Super-Sache.“

(erer)
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