Erfolgsfaktor Fortuna profitiert von der Tiefe des Kaders

Düsseldorf · Fortunas Kader ist breit und ausgeglichen aufgestellt. Das belegen die Einsätze von Robin Bormuth und Andre Hoffmann.

 Direkt voll im Spiel: Robin Bormuth im Zweikampf mit dem Gladbacher Alassane Plea (li.).

Direkt voll im Spiel: Robin Bormuth im Zweikampf mit dem Gladbacher Alassane Plea (li.).

Foto: dpa/Federico Gambarini

Matthias Zimmermann ist merklich beeindruckt. „Was die zwei Jungs noch reingebracht haben in den Zweikämpfen, das war schon sehr stark“, sagte Fortunas Rechtsverteidiger nach dem 3:1-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach. Gemeint waren Robin Bormuth und Andre Hoffmann, die in der zweiten Hälfte eingewechselt wurden. Beide hatten zuletzt kaum Spielpraxis sammeln können. Und doch waren sie direkt voll im Spiel, brauchten keine Anlaufzeit. Damit stehen beide exemplarisch für die Tiefe im Kader des Fußball-Bundesligisten.

Nur vier Spiele hat Andre Hoffmann in dieser Saison über die volle Distanz bestritten. Eine Gehirnerschütterung und die schwerwiegenden Folgen setzten den 26-Jährigen fast über die gesamte Hinrunde außer Gefecht. Und in seiner Abwesenheit kristallisierte sich in Kaan Ayhan und Marcin Kaminski ein neues Innenverteidiger-Pärchen heraus, das fortan meist den Vorzug erhielt, wenn Trainer Friedhelm Funkel auf eine Viererkette setzte.

Als sich gegen Gladbach Abwehrchef Ayhan eine Zerrung im Oberschenkel zuzieht, kommt Hoffmann aber für die letzten 38 Minuten in die Partie und „gewinnt einige wichtige Zweikämpfe“, wie Funkel danach analysiert. Gleiches gilt auch für Bormuth, dem man einzig beim Gegentor von Denis Zakaria vorwerfen kann, dass er den Ball konsequenter klären hätte können. Bormuth kann in der Rückrunde allerdings noch weniger Spielpraxis vorweisen als Hoffmann. Nach dem 1:3 gegen Bremen im Dezember war der 23-Jährige außen vor, kam 2019 nur noch beim 1:1 in Hoffenheim für eine Minute zum Einsatz, um am Ende ein wenig Zeit zu schinden und den Punkt mit nach Düsseldorf zu nehmen.

Bormuth und Hoffmann gelten somit als Belege für das Credo, das Funkel und die sportliche Führung seit Saisonbeginn predigt: Fortuna braucht einen Kader, der auf mannschaftlicher Geschlossenheit und Variationsmöglichkeiten aufgebaut ist.

Gegen Gladbach fehlten in Jaroslav Drobny (Handbruch), Tim Wiesner (nicht berücksichtigt), Raphael Wolf (nicht berücksichtigt), Diego Contento (Kreuzbandriss), Jean Zimmer (Außenbandriss), Davor Lovren (Adduktorenprobleme), Alfredo Morales (Muskelfaserriss), Marcel Sobottka (Magen-Darm-Infekt) und Dodi Lukebakio (5. Gelbe Karte) neun Akteure. Zudem war Dawid Kownacki nach seinem Muskelfaserriss im Oberschenkel noch nicht bereit für die Startelf. Trotzdem schickte Funkel eine Mannschaft auf den Platz, die in der Lage war, nicht nur mitzuhalten, sondern desolat auftretende Gladbacher in der ersten Halbzeit sogar zu dominieren.

Schon 18 Spieler haben in den 27 Spielen zehn oder mehr Einsätze gesammelt. Gerade auch auf den Offensivpositionen wird viel rotiert. Am Anfang der Saison hatte Dodi Lukebakio das Nachsehen, nun muss Takashi Usami häufiger zusehen. Auch Benito Raman musste streckenweise die Bank drücken, ehe er nun richtig aufblüht. In der Spitze tauschen sich Kenan Karaman, Rouwen Hennings, Marvin Ducksch und Kownacki in schöner Regelmäßigkeit ab.

Diese Ausgeglichenheit ist einer der Schlüssel zu Fortunas Erfolg.

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