Tabelle der Gefoulten Fortunen werden öfter gefoult als Bayern-Profis

Düsseldorf · Werden Bayern-Profis öfter gefoult als andere, wie die Münchner beklagen? Nein, sie werden sogar seltener regelwidrig angegangen als Nürnberger, Düsseldorfer und Wolfsburger.

 Hoffenheims Kevin Vogt foult Fortunas Kenan Karaman.

Hoffenheims Kevin Vogt foult Fortunas Kenan Karaman.

Foto: Falk Janning

Sind die Bayern-Spieler etwa Freiwild? Kann die Konkurrenz dem Branchenprimus nicht anders beikommen als durch Fouls? Diese Fragen werden aus München spätestens seit Samstag losgetreten, seitdem Leverkusens Karim Bellarabi Bayerns Rafinha durch einen Tritt verletzte und die Rote Karte sah. Münchens Neu-Trainer Niko Kovac hatte danach gepoltert: „So langsam reicht es mir. Wir haben den dritten Bundesliga-Spieltag, und ich habe das Gefühl, dass wir Freiwild sind."

Doch das öffentlichkeitswirksame Wehklagen der Münchner hat einen kleinen statistischen Haken: Der Rekordmeister ist gar nicht, wie man meinen könnte, das Team, dessen Profis an den ersten drei Spieltagen am meisten gefoult wurden. So waren die Münchner 36 Mal das Opfer einer regelwidrigen Attacke. Damit liegen sie nur auf Rang vier. Tabellenführer in dieser Wertung ist der 1. FC Nürnberg (42 Mal gefoult), gefolgt von Fortuna Düsseldorf (41) und dem VfL Wolfsburg.

Und so befeuert diese Rangliste die Argumente derer, die in der lauten Kritik der Bayern an der harten Gangart ihrer Gegner einmal mehr ein Bayern-typisches Phänomen sehen. Fortunas Trainer Friedhelm Funkel kann das laute Murren von der Säbener Straße dann auch nicht wirklich nachvollziehen. „Damit versuchen sie die Schiedsrichter zu beeinflussen, das dürfen sie nicht“, monierte Funkel im TV-Talk „Sky 90“. Funkel weiter: „Die Bayern sollten sich darauf besinnen, dass sie international weiterhin erfolgreich bleiben. Dass sie international eben auch diese Härte zeigen, die sie brauchen, um auch irgendwann einmal wieder ins Finale zu kommen."

Denn aus Funkels Sicht ist das, was die Bayern im Ligaalltag an Härte zu spüren bekommen, nichts, was sie jetzt die große Klagewelle anstoßen lassen sollte. „Das ist das, was ich bei den Bayern eben nicht verstehe, dass sie dort jetzt Schutz bei den Schiedsrichtern suchen in der Bundesliga. Das brauchen sie gar nicht. Das brauchen sie erstens nicht aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit und zweitens nicht, weil die Mannschaften gegen die Bayern nicht überhart spielen. In der Bundesliga wird nicht einmal internationale Härte gespielt.“

(klü)
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