Fortuna Düsseldorf Kramer: "Nicht träumen, einfach weitermachen"
Düsseldorf · Fortuna Düsseldorfs Heimerfolg gegen Arminia Bielefeld hat vor allen Dingen für eines bei den Verantwortlichen und Spielern gesorgt: Erleichterung. Allerdings ist ihnen auch bewusst, dass sie sich weiterhin mitten im Tabellenkeller befinden. "Nicht anfangen zu spinnen", fordert Sportdirektor Rachid Azzouzi.
Fortuna - Arminia Bielefeld: Reaktionen
Als der Schlusspfiff am Freitagabend in der Esprit-Arena ertönte, hätte man denken können, die Fortuna habe Historisches geschafft. Die Spieler lagen sich ausgelaugt in den Armen, die Freude wurde in den bewölkten Nachthimmel hinausgeschrien. "An den Emotionen nach dem Abpfiff hat wohl jeder gesehen, welche Last abgefallen ist", sagte Julian Koch später. Was war passiert? Düsseldorf hatte sich gerade einen 1:0-Sieg gegen Aufsteiger Bielefeld gesichert. Zyniker können nun sagen, "so weit ist es mit der Fortuna gekommen". Optimisten werden behaupten, dass sich der Klub aus der Krise gekämpft hat. Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte.
Die Arminia hatte zuvor nur eine Niederlage hinnehmen müssen, sage und schreibe acht Remis sammelten sie in den ersten zehn Spielen. Es ist eine Bilanz, die abhängig von den jüngsten Ergebnissen ist — verliert man ein paar Mal, ist das Team erfolglos. Beim Aufeinandertreffen in der Esprit-Arena war die Arminia allerdings sechsmal in Folge ungeschlagen, einen Sieg holte sie dabei. Und so erwartete der Großteil der Fortuna-Fans keinen einfachen Kick, Hauptsache gewinnen war die Devise. Und das taten die Fortunen.
Fortuna - Arminia Bielefeld: Einzelkritik
"Es war auf jeden Fall ein wichtiger Sieg, den wir heute eingefahren haben", sagte Marcel Sobottka nach der Partie. Azzouzi stimmte dem Sechser zu: "Es war wichtig, auch einmal so ein knappes Ding einzufahren und zu Null zu spielen." Möglicherweise herrschte auch noch ein wenig mehr Euphorie in den Reihen Fortunas, weil sie sich endlich mal einen Erfolg erkämpft hatten. In zahlreichen Spielen zuvor waren sie in Schönheit gestorben, gegen Bielefeld war es anders. "Heute war es ein erkämpfter Sieg, aber es war ein verdienter Erfolg und wir sind happy darüber. Wir haben uns für die Leidenschaft belohnt, für das, was wir heute abgeliefert haben", sagte Kerem Demirbay passend.
Auch Trainer Frank Kramer zeigte sich aufgrund der Leidenschaft seiner Schützlinge begeistert: "Die Mannschaft hat brutal gefightet und war zu jeder Zeit gewillt, sich dazwischen zu schmeißen, um den Erfolg zu erzwingen. Den Jungs gebührt ein großes Lob für den Aufwand, den sie betrieben haben." Allerdings verwies er auch darauf, dass sein Team noch einen weiten Weg zu gehen hat. Es sei ein kleiner Schritt in die richtige Richtung gewesen, "aber es sind noch viele Schritte zu gehen. Nicht traümen, einfach weitermachen."
Fortuna - Arminia Bielefeld: Pressestimmen
Auch Azzouzi versuchte alle Beteiligten daran zu erinnern, dass die Fortuna auf dem 15. Tabellenplatz rangiert: "Das sind drei Punkte, aber letztendlich auch nur ein Sieg — da müssen wir jetzt dranbleiben. Nicht anfangen zu spinnen — der Sieg tut gut, aber wir müssen weiter fighten und uns auf das Wesentliche konzentrieren." Das mögliche Motto der Düsseldorfer für die kommenden Wochen formulierte Kramer höchstperönlich: "Nicht zurückschauen."
