Fortuna Düsseldorf Nicht noch einmal Peter Neururer!

Düsseldorf · Er ist der Feuerwehrmann schlechthin und fällt jedem sofort ein, wenn irgendwo ein neuer Trainer gesucht wird. Sechs nicht ganz ernst gemeinte Gründe, warum der inzwischen 60-Jährige nicht wieder zu Fortuna kommen darf.

Peter Neururer – Kulttrainer, Schnauzbartträger, Ex-Schalke-Mitglied
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Das ist Peter Neururer

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Foto: dpa, a nic

Geben Sie es ruhig zu! Als Sie am Sonntag bei RP Online lasen, dass die Beurlaubung von Fortunas Trainer Frank Kramer bevorstehe und diese Nachricht dann am Montagmittag zur Gewissheit wurde, da haben Sie doch auch gleich an Peter Neururer gedacht. Das ist keine Schande, jeder tut das, wenn in der zweiten Liga eine Trainerstelle frei wird. Aber was heißt hier in der zweiten Liga? Als Erstligist Hannover 96 sich im April von Chefcoach Tayfun Korkut trennte, verhandelten die Niedersachsen ja auch mit Neururer - und gaben den Job dann Michael Frontzeck.

60 Jahre ist der Protoytp des Feuerwehrmanns inzwischen alt. Damit ist er ein Jahr jünger als Friedhelm Funkel, über den Fortunas Führung tatsächlich nachdenkt, und 29 Jahre jünger als Rudi Gutendorf. Über den denkt Fortuna nicht nach, obwohl er schon Feuerwehrmann war, als es diesen Begriff mit Bezug auf Fußball noch gar nicht gab. Über Neururer denkt Fortuna auch nicht nach - und wir decken die sechs Gründe dafür auf.

1. Der Reflex Eben weil jedem direkt Neururer als Ersthelfer einfällt, kann er es nicht werden. Blicken Sie einmal auf die Trainerwechsel der jüngeren Vergangenheit: Fast nie bekam der den Job, der als Erster im Gespräch war.

2. Kein Fortune mit Fortuna Die Älteren werden sich erinnern: Neururer als Fortuna-Trainer, das gab es schon einmal. Nachdem die Düsseldorfer im April 1999, auch damals Zweitligist, 0:2 in Bielefeld verloren, trennten sie sich von Trainer Klaus Allofs und holten den Feuerwehrmann aus Marl. Der startete zwar mit einem 2:1-Sieg gegen den 1. FC Köln, doch es folgten fünf Pleiten, unter anderem in Unterhaching und Ulm, so dass der 3:1-Sieg in Oberhausen nichts mehr half. Die Düsseldorfer stiegen ab. Bei RWO saß übrigens Aleksandar Ristic auf der Bank - und nein, der kommt auch nicht zu Fortuna zurück!

3. Zu wenig Eigenwerbung Zuletzt hat Peter Neururer im Fernsehen, wo er ein gefragter Experte ist, und im "Express" ausgiebig darüber gesprochen, welche Art Trainer Fortuna braucht. Ein erfahrener soll es sein, okay - aber er empfiehlt sich nicht selbst. Und wenn nicht mal Neururer Neururer vorschlägt, dann kommt er auch nicht.

4. Bartmode Peter Neururer trägt Schnauzbart. Das hat der Autor dieser Zeilen zwar in den Neunzigern auch getan. Aber in einer Modestadt wie Düsseldorf geht das vielleicht noch im November, solange die Promi-Schnäuzer-Aktion zum Kampf gegen Prostata-Krebs noch läuft - aber ab Dezember geht das wirklich gar nicht mehr.

5. Enttäuschte TV-Zuschauer Im Gegensatz zu den vielen Langweilern und Oberlehrern, die sich sonst unter den Fernseh-Experten tummeln, ist zweite Liga am Bildschirm mit dem 60-Jährigen ein Genuss. Zu viele würden Neururer beim Sender Sport1 vermissen, wenn Fortuna ihn holte.

6. Der Bronze-Geißbock Wie er selbst 2013 verriet, hat Neururer im Jahr 1978 einen Geißbock aus Bronze "wahrscheinlich geklaut" - natürlich aus dem Kölner Geißbockheim. Er besitzt ihn immer noch. Also jetzt mal ehrlich, Herr Neururer: Jetzt wissen wir auch, warum Fortuna 1999 abgestiegen ist. Mit einem solchen Anti-Talisman in Ihrem Wohnzimmer! Unser Fazit ist klar: Nie wieder!

(jol)
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