Stürmer hat sich krank gemeldet Fortuna lehnt erstes Angebot für Ampomah ab

Update | Düsseldorf · Vor dem Auswärtsspiel bei Holstein Kiel hat sich Nana Ampomah krankschreiben lassen. Nach einem kurzen Gespräch mit Trainer Uwe Rösler hat er das Fortuna-Gelände an der Arena wieder verlassen. Der Stürmer will wohl einen Wechsel erzwingen. Ein erstes Angebot hat Fortuna abgelehnt.

 Nana Ampomah (re.) im Gespräch mit Uwe Rösler.

Nana Ampomah (re.) im Gespräch mit Uwe Rösler.

Foto: Rheinische Post/Frederic Scheidemann

Uwe Rösler würde sich wohl einfach nur freuen, einmal eine stinknormale Arbeitswoche bei Fortuna Düsseldorf zu erleben. Irgendwas ist immer. Und kurz vor Ende des Transferfenster ganz viel davon. Neueste Wendung: Nana Ampomah will endgültig den Verein verlassen und scheut offenbar auch nicht davor zurück, die etwas heftigeren Geschütze aufzufahren. Am Freitagmorgen jedenfalls erschien er kurz vor der Trainingseinheit um 11 Uhr auf dem Fortuna-Gelände – um Rösler davon zu berichten, dass er sich habe krankschreiben lassen. Rösler habe ihn dann sofort zu Vereinsarzt Ulf Blecker geschickt, um sich eine weitere Meinung einzuholen. Normalerweise hätte Ampomah sich direkt von Blecker und nicht von einem anderen Arzt ohne Rücksprache mit dem Verein untersuchen lassen dürfen.

Den Gang hätte man sich vermutlich sparen können, denn allzu offensichtlich ist, was Ampomah bezwecken will. Im Hintergrund hat sein Berater schon einen neuen Arbeitgeber gefunden: den belgischen Erstligisten Royal Antwerpen. Um die Kaufsumme zu senken und somit einen Wechsel auch tatsächlich realisierbar zu machen, ist das eine weit verbreitete Praxis. Die Belgier haben ein erstes Angebot abgegeben und die Düsseldorfer es prompt abgelehnt. „Es entspricht überhaupt nicht unseren Erwartungen“, sagt Sportvorstand Uwe Klein auf Anfrage unserer Redaktion.

Rösler jedenfalls will vor dem Auswärtsspiel bei Holstein Kiel am Sonntag (13.30 Uhr) nicht mehr Energie als nötig in das Thema investieren. „Ich beschäftige mich mit den Spielern, die ich zur Verfügung habe“, sagt Rösler.

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Foto: Scheidemann/Frederic Scheidemann

In seinem Inneren sieht es dagegen deutlich aufgewühlter aus. Rösler soll nach Informationen unserer Redaktion schwer enttäuscht von Ampomah und seinem Umfeld sein. Immer wieder hatte er sich schützend vor den Ghanaer gestellt und ihn zuletzt auch wieder sportlich in die Mannschaft integriert. In verschiedenen Einzelgespräche hatte Ampomah beteuert, nun geläutert zu sein und versichert, sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen. „Ich bin Profi“, sagt Rösler. „Und ich erwarte, dass sich auch meine Spieler wie Profis verhalten.“

Für die Mannschaft dürfte sich die Erschütterung durch die Querelen mit Ampomah in engen Grenzen halten. Für die Variabilität im Spiel bedeutet es indes schon größere Einschränkungen. Durch den Ausfall von Rouwen Hennings (Hämatom in der Wade) stehen Rösler in Kenan Karaman und Dawid Kownacki nur noch zwei Angreifer zur Verfügung. Kownacki ist indes noch nicht fit genug, um von Beginn an eingesetzt zu werden nach seiner Corona-Erkrankung.

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Foto: Frederic Scheidemann

Gut möglich, dass so im kreativen Bereich Shinta Appelkamp zu einem Startelf-Einsatz kommt und Karaman in die Spitze rückt. Edgar Prib ist zwar wieder ins Training eingestiegen, ein Einsatz kommt aber noch zu früh. Während es vorne recht überschaubar ist, bieten sich Rösler im defensiven Bereich deutlich mehr Möglichkeiten. Sollte der leicht angeschlagene Andre Hoffmann doch noch abwinken, stünden Zugang Luka Krajnc und Jamil Siebert in den Startlöchern, es könnte aber auch wieder Adam Bodzek in die Viererkette zurückrücken.

Kiel will Rösler mit seinem Team auf keinen Fall unterschätzen. „Dort wird gute Arbeit geleistet“, sagt er. „Es sind wohl auch wieder Zuschauer zugelassen, weshalb wir eine ordentliche Stimmung haben werden. Die Kieler spielen bevorzugt ein 4-3-3 mit einem großen Mittelstürmer vorne drin.“

Vor der Partie will er sich auch noch Hinweise aus erster Hand besorgen. „Der Emma kann ja leider nicht dabei sein“, sagt Rösler über Emmanuel Iyoha, der zuvor an Kiel ausgeliehen war und nun wegen des Pfeifferschen Drüsenfiebers bis auf Weiteres ausfällt. „Ich stehe in ständigem Kontakt mit dem Jungen. Und vor dem Kiel-Spiel tauschen wir uns besonders intensiv aus. Ich will schließlich auf seine Erfahrung nicht verzichten.“

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