Ex-Fortune mit 84 Jahren verstorben Nachruf zu Manfred Krafft

Düsseldorf · Manfred Krafft bestritt als Abwehrspieler und Läufer von 1959 bis 1966 134 Pflichtspiele für Fortuna. Im Alter von 84 Jahren ist er in der vergangenen Woche gestorben. Ein Nachruf.

Fortuna Düsseldorf: Diese Fortunen sind gestorben
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Diese Fortunen sind gestorben

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Foto: Horstmueller/HORSTMUELLER GmbH

Geboren ist Manfred Krafft in Flingern, der Heimat der Fortuna. Und zu dem Düsseldorfer Traditionsverein hatte er bis zuletzt eine besonders tiefe Beziehung, denn er spielte für keinen anderen Klub, und nach seiner aktiven Fußballerlaufbahn war der gelernte Stuckateur zweimal als Trainer für die Rot-Weißen tätig. Im Alter von 84 Jahren ist er nun fern seiner Geburtsstadt nach längerer Krankheit gestorben, in Karlsruhe. Baden war seine zweite Heimat geworden. Mehr als 40 Jahre lebte er in Ettlingen-Spessart südlich von Karlsruhe. In Ettlingen wird er auch beigesetzt.

Von 1959 bis 1966 bestritt „der Manni“ 134 Pflichtbegegnungen für Fortuna, als Abwehrspieler beziehungsweise Außenläufer in der Oberliga, der Zweiten Liga West, der Regionalliga und im DFB-Pokal. „Er war ein grundehrlicher Mensch, auf den man sich verlassen konnte“, sagt Fortunas Nationalspieler Günter Jäger über seinen einstigen Teamkameraden, „und er war ein robuster Spieler.“

Im August 1962 stand Krafft mit den Düsseldorfern im deutschen Pokalfinale gegen den 1. FC Nürnberg, das Fortuna in Hannover nach Verlängerung mit 1:2 verlor durch ein Missgeschick von Krafft in der Abwehr. Nach seiner aktiven Zeit und Fortunas Bundesliga-Aufstieg 1966 arbeitete er als Co-Trainer von Chefcoach Kuno Klötzer.

Ein Jahr später - Fortuna musste nach einer Saison das deutsche Fußball-Oberhaus schon wieder verlassen - wechselte Manfred Krafft als Trainer für drei Jahre zum Nachbarn VfR Neuss und schaffte mit seiner Mannschaft zum Saisonstart der Regionalliga vor 13.500 Zuschauern im Stadion an der Hammer Landstraße gleich einen spektakulären 5:4-Sieg über Fortuna. Der Absteiger aus der Landeshauptstadt war zum „Straßenbahnderby“ mit dem gerade neu verpflichteten Nationaltorhüter Wolfgang Fahrian angetreten.

Nach den Stationen SG Union Solingen und VfR Büttgen kehrte Krafft 1973 als Trainer zur Fortuna zurück. Er betreute die Flingerer Amateure und war zweimal auch Interimstrainer der Bundesliga-Mannschaft, 1975 nach dem Weggang von Heinz Lucas und 1976 für Sepp Piontek.

Der frühere Fortune Manfred Krafft.

Der frühere Fortune Manfred Krafft.

Foto: RP/imago sportfotodienst

Im Süden und Südwesten war er für weitere Vereine tätig. Dabei glückte ihm 1980 mit dem Karlsruher SC und 1988 mit den Stuttgarter Kickers jeweils der Aufstieg in die Bundesliga. Auch beim 1. FC Saarbrücken, bei Darmstadt 98 und beim 1. FC Kaiserslautern arbeitete er in der höchsten Klasse. Er galt als harter Trainer. Und er hatte Erfolg damit, dass er seinen Teams viel abverlangte.

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