Fortuna Düsseldorf Nachbarn am Abgrund

Düsseldorf · Zum Auftakt des 32. Spieltags kommt es in der 2. Liga zu einem wichtigen Duell im Kampf um den Klassenerhalt.

Fortuna Düsseldorf: Nachbarn am Abgrund
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Vier Jahre war Friedhelm Funkel an der Wedau tätig, hat den MSV Duisburg 1996 in die Bundesliga und 1998 ins Pokalfinale geführt. "Das ist lange her", sagt er. "Es war eine super schöne Zeit. Aber die verbindet man doch immer mit Personen, und von denen sind nur noch zwei da: Michael Meier vom Teammanagement und Zeugwart Manni Piwonski. Natürlich werde ich sie vor dem Spiel umarmen, aber das war es dann auch. Jetzt zählt nur noch Fortuna."

Friedhelm Funkel ist 62 Jahre alt, ein Urgestein der Liga und wird heute (18.30 Uhr/Live-Ticker) zum 760. Mal auf der Trainerbank sitzen. Doch von Routine keine Spur. Seine Stimme zittert und wird laut, und er rudert mit den Armen, als er sagt: "Das ist so ein Spiel, auf das sich jeder freut. Das Stadion ist ausverkauft, und dass eine Mannschaft von so vielen Fans zu einem Auswärtsspiel begleitet wird, ist ganz selten. Diese Unterstützung sucht ihresgleichen."

Rund 7000 Düsseldorfer werden in die Nachbarstadt fahren, um ihre Mannschaft im Kampf um den Klassenerhalt zu unterstützen. Während unter den Fans beider Vereine die Abstiegsangst umgeht, gibt sich Funkel extrem locker. "Mit dem Druck kommen wir gut klar", sagt er. "Wir freuen uns auf das Spiel. Und wenn man als Spieler auf den Platz geht und von der fantastischen Atmosphäre gepusht wird, beflügelt einen das. Da denkt jeder nur daran, dieses Spiel zu gewinnen; da denkt doch keiner an die Tabelle."

Seine Mannschaft werde den Kampf annehmen und versuchen, die fußballerische Qualität auf den Platz zu bringen. "Wenn uns das gelingt, werden wir auch gewinnen." Bei Fortuna werden Karim Haggui (Zerrung), Sercan Sararer (Magen-Darm-Infekt), Oliver Fink (Leiste) und Nikola Djurdjic (Adduktoren) fehlen, dafür kehrt Routinier Adam Bodzek zurück ins Team.

Bei den Duisburgern, die vier Punkte hinter Fortuna liegen, fehlt lediglich der gesperrte Enis Hajri. "Wenn wir gewinnen", sagt MSV-Trainer Ilia Gruev, "haben wir weiter die Chance auf den Klassenerhalt. Meine Jungs sind in der Lage, das zu schaffen." Ein Unentschieden würde beiden Mannschaften nicht weiterhelfen. Daraus macht Friedhelm Funkel auch keinen Hehl: "In der Konstellation gibt es nur eins: Wir wollen das Spiel gewinnen."

(ths)
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