Fortuna Düsseldorf Liendl schießt Fortuna auf Platz zwei

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf hat das Spitzenspiel gegen de FC St. Pauli am Montagabend 1:0 (1:0) gewonnen. In einer nicht immer ansehnlichen, dafür aber höchst umkämpften Partie war Michael Liendl der einzige Torschütze.

Fortuna Düsseldorf gegen FC St. Pauli - Einzelkritik
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Fortuna - FC St. Pauli: Einzelkritik

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Die sportliche Spitze des Deutschen Fußball-Bundes nimmt offenbar auch die Zweite Bundesliga sehr ernst. Sportdirektor Hansi Flick dokumentierte das am Montagabend durch seinen Besuch beim Gastspiel des FC St. Pauli in Düsseldorf, das den zehnten Spieltag abrundete.

Ein Glanzlicht deutschen Fußballschaffens bekam Flick dabei nicht zu sehen, aber das störte die Mehrzahl der 36.255 Zuschauer nicht weiter. Fortuna gewann mit 1:0, landete endlich den zweiten Heimsieg der Saison und kletterte erstmals in dieser Spielzeit auf einen direkten Aufstiegsplatz.

Es war ein dickes Brett, das Fortuna an diesem regnerischen Abend zu bohren hatte. Bei Ballbesitz der Düsseldorfer ließ Gästetrainer Thomas Meggle immer wieder eine Siebener-Abwehrkette vor seinem Strafraum aufziehen, und mit diesem Konzept hatte Fortuna lange große Schwierigkeiten. Nur mit hohem Tempo war dieser Sperrriegel zu knacken, doch Geschwindigkeit ließen die Platzherren zunächst vermissen. Allzu gemächlich versuchten sie, Räume im dichten Abwehrnetz zu finden, und verfingen sich dadurch immer wieder darin.

Michael Liendl trifft zum 1:0 gegen St. Pauli
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Michael Liendl trifft zum 1:0 gegen St. Pauli

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Da auch die Hamburger mit Ausnahme einer dicken Chance für Enis Alushi nicht gerade vor Esprit sprühten, blieb die erste halbe Stunde eine zähe Angelegenheit. Nichts zu sehen war in dieser Phase von der "tollen Partie", die Düsseldorfs Trainer Oliver Reck und Sportvorstand Helmut Schulte zuvor unisono angekündigt hatten. Bezeichnend die Szene in der 26. Minute, als Fortuna und Pauli vier kapitale Fehlpässe in Folge fabrizierten und damit die neutralen Fernsehzuschauer beim Sender Sport1 in die Arme von Günther Jauchs "Wer wird Millionär" trieben.

Schmitz bedient Liendl

Doch wer dann tatsächlich zu RTL zappte, verpasste den Moment, in dem Recks Truppe doch noch den Schalter umlegte. Gestützt auf die starke Doppel-Sechs mit Christopher Avevor und Sergio da Silva Pinto kam Fortuna besser in die Partie, erhöhte das Tempo und erkämpfte sich so auch die nötigen Räume. Der Lohn dafür stellte sich schnell ein: In der 32. Minute kombinierten sich die Gastgeber flott in den Strafraum, Lukas Schmitz bediente Michael Liendl präzise, und der Österreicher schoss überlegt zum 1:0 ins lange Eck.

Das Team um Kapitän Adam Bodzek verdiente sich den knappen Vorsprung in der Folge dadurch, dass es mehr für die Partie tat als seine Gäste. Die hatten in der 62. Minute eine Menge Glück, als Schiedsrichter Frank Willenborg einen Schlag von Lasse Sobiech in den Nacken von Charlie Benschop falsch bewertete und statt der fälligen Roten nur die Gelbe Karte zog. Bereits in dieser recht frühen Phase in Unterzahl zu geraten, hätte Pauli vermutlich den Nerv gezogen — so jedoch blieb es eine enge Begegnung, deren spielerisches Niveau weiterhin keinen Anlass zu Begeisterung gab.

Gekämpft wurde freilich um jeden Quadratzentimeter Rasen, und so ergaben sich Chancen für Joel Pohjanpalo, der eine Hereingabe von Benschop hauchdünn verpasste, und schließlich auch für den Niederländer selbst. St. Pauli wehrte sich, wollte den Makel des schwächsten Auswärtsteams der Zweiten Liga unbedingt abstreifen — aber mehr als ein Abseitstor des kurz zuvor eingewechselten Niederländers John Verhoek sprang dabei nicht heraus. Die Düsseldorfer brachten den Erfolg nach Hause und dürfen sich nun am Samstag auf ein Gipfeltreffen freuen: Dann gastieren sie als Tabellenzweite beim 1. FC Kaiserslautern, der die Heimtabelle des deutschen Unterhauses mit blütenweißer Weste anführt.

(RP)
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