Wie es dazu gekommen ist Mit diesem Team ist Fortuna in den USA vertreten

Düsseldorf · Fortuna ist selbst außerhalb der Landesgrenzen nur in sehr beschränktem Maße darum bemüht, neue Zielgruppen zu erschließen. Vor allem Japan wäre mit dem aktuellen Nationalspieler Ao Tanaka ein interessanter Markt für den Zweitligisten. Wie es zum Team in den USA gekommen ist.

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Foto: Frederic Scheidemann

Dem Fußball wird oft vorgeworfen, wenn es um Ideen geht noch mehr Geld zu erwirtschaften, keine Grenzen zu kennen. Vielleicht genau deshalb ist diese Geschichte fast schon romantisch. Von einem Anhänger von Fortuna Düsseldorf, der selbst in den USA seine Spuren hinterlassen hat. Und die geht so: Als David Ellgering 2017 für ein deutsches Energieunternehmen in Chicago arbeitete, spielte er abends auf Einladung von Arbeitskollege Justin in einer Freizeitliga. Dort überzeugte Ellgering nach kurzer Zeit schon seine Mitspieler, den Verein in „Fortuna Chicago“ umzubenennen und fortan in Trikots der Düsseldorfer aufzulaufen.

„Die Umbenennung war nicht von Anfang an mein Plan. Ich habe nur dem ein oder anderen Mitspieler ein Fortuna-Trikot geschenkt und vom Verein erzählt. Der neue Name war dann eine Überraschung von unserem Kapitän Matt“, erinnert sich Ellgering. Im Juli konnte Fortuna Chicago nach 2018 den zweiten Stadtmeistertitel der jungen Vereinsgeschichte feiern. Dieser sollte nicht unterschätzt werden, weil in der Metropolenregion der Hauptstadt des Bundestaates Illinois über neun Millionen Menschen leben.

Mehr als eine Thekenmannschaft: In seiner Stadt ist das Team von „Fortuna Chicago“ sehr erfolgreich.

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Foto: Rheinische Post/Ellgering

Warum er die Kollegen von Fortuna überzeugen konnte? Vor allem das gesellschaftliche Engagement der Rheinländer habe sie überzeugt. „Der US-Sport ist noch kommerzieller als die Profiligen in Europa. Dass ein Verein auch etwas sein kann, dass auf die Gesellschaft und die Fans ausgerichtet ist, hat sie beeindruckt“, sagt Ellgering.

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Das Team in dem der Düsseldorfer spielte, bestand aus Männern und Frauen, die auf viele Weise unterschiedlich waren. „Unterschiedliche Geschlechter, Hautfarben, Alter, Berufe aber immer ein Team“, sagt Kapitän Matt. Er achtet bei dem neuen Spielern weniger auf das fußballerische Talent, als auf den Charakter.

Ellgering ist mittlerweile wieder nach Deutschland zurückgekehrt. Die Verbundenheit zur Fortuna ist in Chicago geblieben. „Die Liebe zur Fortuna ist bei uns natürlich gewachsen. Ich fühle mich von den Kampagnen der europäischen Topklubs nicht angesprochen. Im Endeffekt wollen die nur, das wir deren Produkte kaufen“, sagt Mittelstürmer Dan. „Die meisten von diesen ‚Fans‘, wechseln ihren Lieblingsverein häufig. Die kennen nicht einmal fünf Spieler von ihrem angeblichen Herzensverein.“

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Foto: dpa/Bernd Thissen

Fortuna ist selbst außerhalb der Landesgrenzen nur in sehr beschränktem Maße darum bemüht, neue Zielgruppen zu erschließen. Vor allem Japan wäre mit dem aktuellen Nationalspieler Ao Tanaka ein interessanter Markt für den Zweitligisten. Sicher ist, dass die Fortuna mit ihrer inoffiziellen Vertretung in den USA bereits einen starken Markenbotschafter hat.

(gic)
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