Fortuna Düsseldorf Rensings große Chance ist gekommen

Düsseldorf · Michael Rensing gibt sich betont gelassen. "Mit unserer Truppe vor dieser Kulisse aufzulaufen", sagt Fortunas Torhüter, "das wird cool." Nichts an seiner Mimik deutet darauf hin, dass die heutige Zweitligapartie gegen den Karlsruher SC (18.30 Uhr/Live-Ticker) für Rensing eine ganz besondere ist. Und doch muss es so sein: Es ist das Heimdebüt für den 29-Jährigen, am 16. Spieltag – und damit viele Monate später, als er es sich nach seinem Wechsel vom Bundesligisten Bayer Leverkusen gedacht hatte.

Fortuna Düsseldorf: Michael Rensings große Chance ist gekommen
Foto: dpa, Thomas Eisenhuth

Michael Rensing gibt sich betont gelassen. "Mit unserer Truppe vor dieser Kulisse aufzulaufen", sagt Fortunas Torhüter, "das wird cool." Nichts an seiner Mimik deutet darauf hin, dass die heutige Zweitligapartie gegen den Karlsruher SC (18.30 Uhr/Live-Ticker) für Rensing eine ganz besondere ist. Und doch muss es so sein: Es ist das Heimdebüt für den 29-Jährigen, am 16. Spieltag — und damit viele Monate später, als er es sich nach seinem Wechsel vom Bundesligisten Bayer Leverkusen gedacht hatte.

Regelrecht geschockt war der gebürtige Emsländer, als Trainer Mike Büskens vor dem Saisonauftakt gegen Energie Cottbus verkündete, dass er im Fortuna-Tor weiter auf Fabian Giefer setze. Rensing konnte es nicht fassen, floh geradezu aus dem Mannschaftsquartier und war nicht einmal bereit, sich auf die Ersatzbank zu setzen. Sogar ein sofortiger Vereinswechsel stand zur Debatte — doch inzwischen hat sich die Lage wieder beruhigt.

"Michael hatte kurz nach der Enttäuschung eine Phase, in der er den Kopf hängen ließ", berichtet Büskens. "Das ist normal, wenn man mit ganz anderen Ansprüchen zu einem neuen Verein kommt. Danach hat er jedoch auf einem sehr, sehr hohen Niveau trainiert. Deshalb wird er gut gerüstet in das Karlsruhe-Spiel gehen."

Die Rote Karte gegen Giefer beim 0:3 in Aue eröffnet dem früheren Kahn-Vertreter beim FC Bayern München die Chance, sich zu beweisen. Inzwischen zeigten die Fernsehbilder, dass Giefers Platzverweis eine Fehlentscheidung war, doch unabhängig davon wünscht der 23-Jährige seinem Konkurrenten alles Gute. "Das Verhältnis zwischen Michael und mir ist ohnehin in Ordnung", versichert Giefer. "Ich gönne ihm, dass er gegen den KSC alles raushaut und uns drei Punkte sichert." Um seinen Stammplatz, betont Giefer, fürchte er deshalb nicht.

Allzu sicher darf er sich allerdings auch nicht sein. Denn auch wenn Giefer — was nach den DFB-Maßstäben getrost als Freispruch interpretiert werden darf — nur für ein Spiel gesperrt wurde, so eröffnet der Einsatz in der eminent wichtigen Partie gegen den KSC Rensing eine große Chance. Sollte er groß auftrumpfen und tatsächlich entscheidend an einem positiven Ausgang beteiligt sein, so könnte er Büskens für die folgenden Begegnungen moralisch gehörig unter Druck setzen.

Die Bedeutung des Spiels für die eigene Person weist Rensing dennoch weit von sich, spricht statt dessen lieber über die ganze Mannschaft. "Die kompletten letzten Wochen waren schwierig für uns", sagt der Torhüter. "Wir haben viel zu viele Punkte liegen lassen. Ich habe nicht daran geglaubt, dass nach dem letzten Sieg wieder alles gut ist. Das ist noch ein langer Prozess, das ist nicht von heute auf morgen getan." Gegen Karlsruhe muss Fortuna einen wichtigen Schritt in diesem Prozess machen.

(seeg)
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