Fortuna hatte viel Ballbesitz, dominierte die Partie und wäre doch beinahe als Verlierer vom Platz gegangen, hätte Rensing nicht glänzend reagiert. Als der Karlsruher Grischa Prömel nach 89 Minuten aus kurzer Distanz einen verdeckten Schuss abgab, parierte der 32-Jährige im Stile eines Handballtorwarts. Innenverteidiger Kevin Akpoguma klatschte anerkennend in die Hände. Ein ganzes Stadion machte es ihm nach.

Die Zuschauer hatten Rensing schon zuvor mit Sprechchören gefeiert, denn der Schlussmann war von Beginn an hellwach: Als Bjarne Thoelke nach zwölf Minuten eine Freistoß-Hereingabe mit dem Hinterkopf verlängerte, lag der Düsseldorfer quer in der Luft und lenkte den Ball an den linken Pfosten. Auch als Erwin "Jimmy" Hoffer mit viel Tempo auf ihn zusteuerte, blieb er im Eins-gegen-eins der Sieger (25.).

In unserer Einzelkritik wurde Rensing mit einer 1 bedacht: "Er bewahrte sein Team mit herausragenden Aktionen vor einem Rückstand. Beim 1:1-Ausgleich hatte der Keeper keine Chance." Es wundert also nicht, dass er 95,5 Prozent unserer Leser-Stimmen bekam. Rensing wurde schon zum dritten Mal in dieser Saison zum "Spieler des Spiels" gewählt. Hinter ihm landeten Torschütze Rouwen Hennings (2,8 Prozent) und Sechser Adam Bodzek (1,7 Prozent) abgeschlagen auf den Plätzen zwei und drei.

Wirklich glücklich wirkte Fortunas Torhüter mit dem Unentschieden trotz seiner Rettungstaten nicht: "Ich freue mich ja immer, wenn ich was zu tun kriege. Aber über das Ergebnis kann ich mich nicht freuen. Das hätte ich nach einem solchen Spiel vielleicht letzte Saison noch getan, aber inzwischen haben wir doch ein anderes Selbstverständnis."