Fortuna Düsseldorf Rensing rettet Fortuna einen Punkt

Fortuna Düsseldorf trennt sich mit 1:1 (1:0) vom Karlsruher SC. Rouwen Hennings trifft in der Esprit-Arena gegen seinen Ex-Verein. Schlussmann Michael Rensing glänzt.

Fortuna Düsseldorf - Karlsruher SC: Einzelkritik
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Fortuna - Karlsruhe: Einzelkritik

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Der KSC bleibt für Fortuna ein unangenehmer Gast. Die jüngsten drei Zweitliga-Vergleiche mit den Badenern in der eigenen Arena hatten die Rot-Weißen verloren, und auch jetzt reichte es nur zu einem 1:1. Bis zur Pause hatte die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel eine ansprechende Leistung gezeigt und verdient geführt, nach dem schnellen Ausgleich dann aber ein wenig die spielerische Linie verloren. "Mit unserer Punktausbeute nach acht Spielen bin ich nicht hundertprozentig zufrieden, mit der Entwicklung der Mannschaft schon, wir brauchen einfach Zeit — und die nehmen wir uns", resümierte Funkel.

Ferati darf von Beginn an mitmischen

Schon länger hatte Funkel angekündigt, dass Arianit Ferati reif für seine Startelf-Premiere sei. Gegen den KSC war es soweit, der 19-Jährige rückte für den kräftemäßig stark beanspruchten Axel Bellinghausen ins Team. Allerdings nicht auf dessen angestammte linke Mittelfeldseite, sondern nach rechts, so dass Ihlas Bebou auf den linken Flügel wechselte. Fortuna weckte damit Erinnerungen an die Aufstiegssaison 2011/12, als in Maxi Beister ebenfalls ein Linksfuß (wie nun Ferati) über rechts angriff und in Thomas Bröker ein Rechtsfuß über die scheinbar falsche Seite.

Mitte der ersten Hälfte wechselten Ferati und Bebou allerdings auch mal die Seiten, zeigten damit ihre Vielseitigkeit. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Fortuna den KSC schon mehrfach mit spritzigem Kombinationsspiel über beide Flügel in Verlegenheit gebracht und sich durch Bebou, Ferati und einen gewaltigen Distanzschuss Marcel Sobottkas auch Chancen erarbeitet. Die beiden klarsten verbuchten kurioserweise dennoch die Gäste, doch sowohl bei einem Kopfball von Martin Stoll als auch einem Konter über den Ex-Düsseldorfer Erwin "Jimmy" Hoffer reagierte Torhüter Michael Rensing glänzend.

Hennings trifft gegen den Ex-Klub

Acht Minuten vor der Pause belohnte sich Fortuna dann für ihre engagierte Vorstellung. Dem Karlsruher Bjarne Thoelke unterlief kurz vor dem eigenen Strafraum ein ähnlicher Fehler wie Alexander Madlung vor Hoffers Chance, doch im Gegensatz zum Österreicher nutzte Rouwen Hennings ihn eiskalt. Der 29-Jährige sah, dass Keeper René Vollath weit in der kurzen Ecke seines Kastens stand und zog den Ball in die lange. Es war sein zweiter Treffer im Düsseldorfer Dress, mit dem er zugleich bestätigte, dass Stürmer gegen ihre Ex-Klubs stets besonders gefährlich sind.

Der Ausgleich kurz nach Wiederbeginn war ein Wirkungstreffer. Nicht allein für Julian Koch, der im Anschluss an eine KSC-Ecke mit Stoll zusammengeprallt war und minutenlang behandelt werden musste, sondern für das gesamte Team. Davon, dass Florian Kamberi während der allgemeinen Verwirrung völlig ungedeckt zum 1:1 einschieben konnte, mussten sich die Gastgeber eine ganze Weile erholen. Hundertprozentig gelang das bis zum Ende nicht mehr, denn zwar gewann die Funkel-Truppe ihre Feldüberlegenheit zurück, fand aber nicht mehr in das teils flüssige Kombinationsspiel der ersten Hälfte hinein.

Überragende Parade von Rensing sichert den Punkt

Erfreulich jedoch, dass Özkan Yildirim ab der 75. Minute sein Comeback feiern durfte. Der technisch beschlagene Ex-Bremer, im ersten Saisonspiel in Sandhausen am Knie verletzt, kam für Kaan Ayhan aufs Feld, hatte auch einige gute Szenen, konnte aber nicht mehr für den Siegtreffer sorgen. Am Ende musste Rensing mit einer überragenden Parade sogar noch den Punkt retten. Madlung hatte indes Glück, dass ein Ellenbogenschlag gegen Franck Kom unbestraft blieb. "Ich habe die Szene überhaupt nicht gesehen. Wenn ich das getan habe, werde ich auch etwas dazu sagen, jetzt kann ich es nicht", erklärte Funkel.

(jol)
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