Fortunas Fan-Kolumne „Mit Allofs haben wir ein Ass im Ärmel“

Meinung | Düsseldorf · Michael Englisch, geboren in Düsseldorf, wurde während der ersten Amtszeit von Aleksandar Ristic Fortuna-Fan. Daran hat auch nicht geändert, dass er seit fast 30 Jahren mit seiner Familie in Königstein vor den Toren Frankfurts wohnt.

Fortuna Düsseldorf: Das waren die möglichen Kandidaten als Nachfolger von Uwe Rösler
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Das waren die möglichen Trainerkandidaten bei Fortuna

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Foto: imago images/Jan Huebner/Harald Bremes via www.imago-images.de

Beruflich komme ich in Deutschland viel rum, und nach den geschäftlichen Themen kommt man gerne auf die „liebste Nebenbeschäftigung der Welt“ zu sprechen. Dabei fällt leider auf, dass die Anzahl von echten Fortuna-Anhängern außerhalb der Landeshauptstadt recht übersichtlich ist. Und doch hat sich spätestens nach dem letzten Bundesliga-Aufstieg etwas geändert.

Der Verein wird wieder wahrgenommen. Die Anzahl von Sympathisanten nimmt zu. Daran änderte auch der Abstieg im vergangenen Sommer nichts. Sicher, unter den Respekt mischte sich ein wenig Mitleid. Am letzten Spieltag den Klassenerhalt zu verpassen, war halt irgendwie doof. Diesen Sommer wird es nicht anders sein. Wieder wird man mit echtem oder gespieltem Mitleid daran erinnert, dass es schön gewesen wäre, wenn F95 den Sprung in die Beletage geschafft hätte. Mitleid kann grausam sein. Zweimal hintereinander ein Saisonziel zu verpassen, ist doppelt schmerzhaft.

Unser Trainer hatte in der Winterpause richtig analysiert, dass wir für den Aufstieg eine erfolgreichere Rückrunde spielen müssen als die gemeinhin als nicht optimal wahrgenommene Vorrunde. Pustekuchen. Dass wir es tatsächlich geschafft haben, die Vorrunde punktemäßig zu unterbieten, ist enttäuschend. Die Aussage von Sportvorstand Uwe Klein, dass es „keine Katastrophensaison“ gewesen sei, spendet wenig Trost. Nun gilt es, einen neuen Anlauf zu nehmen! Der Aufstieg muss trotz illustrer Teams wie HSV, Schalke und Bremen oder vielleicht gerade deswegen oberstes Ziel sein. Ich will nicht über den optimalen Aufstiegszeitpunkt philosophieren, sondern meine: Je früher der Aufstieg gelingt, umso besser.

Fortuna Düsseldorf: F95 sollte einen dieser Spieler im Auge haben
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Auf diese Spieler sollte Fortuna ein Auge werfen

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Foto: IMAGO/foto2press/IMAGO/Sven Leifer

Mir gefällt, dass sich Klein und Klaus Allofs in der wichtigen Trainerfrage nicht zu einer frühzeitigen Entscheidung haben treiben lassen. Die Trainerentscheidung sollte gut überlegt sein. Schließlich kann niemand ernsthaft behaupten, dass sich Fortunas letzter Trainerwechsel als eine erfolgreiche Managemententscheidung entpuppt hat. Und wir alle denken mit Schaudern an das Jahr 2015 zurück, als wir fünf verschiedene Trainer in zwölf Monaten hatten.

Mit Allofs sollte Fortuna im Werben um den richtigen Trainer jedenfalls ein Ass im Ärmel haben: Er steht für Kontinuität auf der Trainerposition. Ich weiß nicht, ob Allofs in seinem Managerleben überhaupt schon mal den Trainer gewechselt hat: In Wolfsburg arbeitete er vier Jahre mit Dieter Hecking, in Bremen elf Jahre mit Thomas Schaaf zusammen. Nun hat sich Fortuna also dazu entschieden, nicht mit Uwe Rösler weiterzuarbeiten.

Auch bei der Zusammenstellung der Mannschaft vertraue ich voll auf die beiden Vorstände. Meines Erachtens hatte das bisherige Team bereits Aufstiegspotential. Die Abgänge von Kenan Karaman und Kevin Danso werden wir verkraften. Wenn ein torgefährlicher Mittelfeldakteur mit der Fähigkeit zum tödlichen Pass gewonnen werden kann, gute Kräfte der abgelaufenen Saison wie Luka Krajnc und Adam Bodzek noch ein weiteres Jahr gehalten werden und der eine oder andere Backup dazukommt, sollten wir eine eingespielte und harmonische Mannschaft haben.

Wenn wir dann gemeinsam das Team anfeuern, nah dran und nicht vom Sofa, werden wir das Ziel diesmal erreichen. Davon bin ich überzeugt. Und dafür nehme ich gerne die 400 Kilometer Stadionanreise alle zwei Wochen auf mich.

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