Denn rein rechnerisch ist natürlich noch nichts entschieden, hat Fortuna den Klassenerhalt noch nicht geschafft. Die 28 Punkte, die die Düsseldorfer seit dem 2:1-Sieg über den Mitaufsteiger 1. FC Nürnberg auf dem Konto haben, waren in den zurückliegenden Jahren tatsächlich in aller Regel nicht genug für den Ligaverbleib. Aber, wie auch Sportvorstand Lutz Pfannenstiel lächelnd erklärte: Es gibt ja noch elf Saisonspiele, um die rechnerisch noch fehlenden Zähler einzufahren. Und Fortuna wird sie einfahren.

Die Mannschaft hat gegen Nürnberg nicht nur ein wichtiges Spiel gewonnen, sie hat zum wiederholten Mal einen Charaktertest bestanden. Denn es war ungeheuer schwierig, dieses Abwehrbollwerk des „Club“ zu knacken, der sich nach dem frühen Platzverweis gegen Matheus Pereira fast ausschließlich im eigenen Strafraum verschanzte. Die Versuchung war groß, nun auf Teufel-komm-raus zu stürmen, erst recht nach dem krass unverdienten Rückstand durch den Sonntagsschuss von Eduard Löwen. Doch Fortuna ist dieser Versuchung nicht erlegen, suchte weiter geduldig – wenn auch nicht immer geschickt – ihre Chance.

Der Sieg im Duell der Mitaufsteiger war nicht glanzvoll und spektakulär, wie es etwa das 3:0 gegen den VfB Stuttgart vor zwei Wochen war. Doch gerade deshalb ist er ein Beleg dafür, wie viel diese Mannschaft unter ihrem erfahrenen Trainer Friedhelm Funkel gelernt, wie sehr sie sich weiterentwickelt hat. Sie hat es sich schlichtweg redlich verdient, ein weiteres Jahr in der Bundesliga zu spielen.