Fortunas Zimmermann spricht Klartext „Wir müssen gegen Wolfsburg ein Feuerwerk abbrennen“

Düsseldorf · Fortunas Defensiv- Allrounder Matthias Zimmermann gilt als Wortführer in der Mannschaft. Auch nach dem 1:7 in Frankfurt spricht der 26-Jährige Klartext. Es geht um die richtige Einstellung für die kommenden Aufgaben.

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Foto: RP/Christof Wolff

Am Freitag konnte der Arbeitstag für die Profis von Fortuna gar nicht schnell genug zu Ende gehen. „Als ich nach 70 Minuten auf die Anzeigentafel geschaut habe, und da stand es 1:7, wollte ich mich nur noch verstecken“, sagt Matthias Zimmermann drei Tage nach der Schmach von Frankfurt, Fortunas dritthöchster Bundesliga-Niederlage aller Zeiten. „Wir sind zerfallen, das darf nicht sein.“ Doch Zimmermann ist eben Zimmermann, und deshalb schaltet er nach einem kurzen Moment der Enttäuschung direkt wieder in den Kampfmodus: „Wir müssen eine Reaktion zeigen und sagen: Jetzt erst Recht! Jetzt müssen wir beweisen, dass wir ein Team sind und in der Bundesliga bestehen können. Wir müssen gegen Wolfsburg ein Feuerwerk abbrennen, und dann bin ich sicher, dass wir Punkte holen können.“

Der 26-Jährige ist einer der Wortführer in Fortunas Mannschaft – auf und neben dem Platz. Wenn Zimmermann spricht, überschlägt sich seine Stimme regelmäßig. Als würde er all seine Gedanken am liebsten innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde loswerden. So engagiert wie er mit der Sprache umgeht, so engagiert geht er auch auf dem Rasen zu Werke – zumindest in der Regel. Am Freitag ging er, als einer von zehn Totalausfällen, mit seinem Team unter. Dass Trainer Friedhelm Funkel, der sich sonst immer vor die Mannschaft stellt, ein Stück von ihr abrückte, sei normal: „Keiner hat erwartet, dass wir so schlecht spielen können. Alle waren enttäuscht, der Trainer natürlich auch.“

Für Zimmermann ist all das nur ein Grund, um nun noch motivierter zum Training zu fahren. „Wir können doch jetzt nicht bis Samstag die Köpfe hängenlassen“, sagt er. „Dann verlieren wir wieder 1:7. Wir müssen wieder da hinkommen, dass der eine für den anderen die Fehler ausbügelt. Ich muss das geile Gefühl haben, dass hinter mir einer ist, der mir hilft oder mich absichert. Und das gleiche Gefühl muss ich den anderen geben. Alle müssen jetzt kämpfen, jeder muss für den anderen da sein.“

Für Zimmermann sind heftige Niederlagen Teil des Fußballspiels. Er erzählt von einem 1:6 nach 1:0-Halbzeitführung mit dem Karlsruher SC gegen Hertha BSC und von einem 2:6 mit dem VfB Stuttgart gegen Werder Bremen. „1:7 ist heftig, aber ich habe schon häufiger in meiner Karriere verloren, und wir sind als Mannschaft immer wieder zurückgekommen. Es sind noch genug Spiele, um zu zeigen, dass wir eine andere Mannschaft sind, als wir es in Frankfurt waren“, betont er und kommt wieder auf die  Einer-für-alle-alle-für-einen-Mentalität zurück: „Jeder macht Fehler. Auch Bayern München oder Real Madrid. Die haben jetzt sechs Mal hintereinander verloren. In jeder Mannschaft gibt es mal eine Krise.“

Kurz nachdem er das Wort Krise ausgesprochen hat, rudert er aber schon wieder zurück. Krise, das wäre dann doch eine zu drastische Beschreibung für die aktuelle Lage. Für ihn zählt nur das Spiel am Samstag (15.30 Uhr) in der eigenen Arena: „Wir können es wiedergutmachen. Wir können Wolfsburg mit unten reinziehen und die Bundesliga wieder spannend machen.“

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