Vor Fortunas Partie gegen Leverkusen Sobottka fordert mehr Abgezockheit

Düsseldorf · Marcel Sobottka ist vor dem Spiel gegen Bayer Leverkusen weder für Trauer über die verpassten Chancen noch für übertriebenen Jubel nach dem guten Start zu haben. Der Sechser fordert volle Konzentration auf das nächste Spiel - und mehr Abgezockheit bei den Kontern.

Fortuna Düsseldorf: Stimmen zum Spiel gegen VfB Stuttgart
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Stuttgart - Fortuna: Die Stimmen zum Spiel

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Foto: Rheinische Post/Falk Janning

„Ob wir am Mittwoch im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen Favorit sind?“ Marcel Sobottka hat eine Miene aufgesetzt, die demonstrieren soll, dass er keinen Widerspruch duldet. „Natürlich sind wir das! Schließlich sind wir Neunter, und die Leverkusener nur Fünfzehnter.“ Die Zuhörer schauen sich ungläubig an, und Fortunas Mittelfeldspieler kann sich nur mit viel Mühe sein typisches schelmenhaftes Grinsen verbeißen. Dann beeilt er sich aber, für all jene zu versichern, die nicht bemerkt haben, dass er sich nur einen Spaß erlaubt hat: „Nein, ganz sicher nicht. Auf keinen Fall sind wir in der Favoritenrolle. Bayer ist zwar nicht gut in die Saison gestartet und hat derzeit noch weniger Punkte als wir, aber die Leverkusener haben eine bärenstarke Mannschaft.“

Der Kämpfer wirkt drei Tage nach dem 0:0 seiner Mannschaft beim VfB Stuttgart zufrieden, aufgeräumt und entspannt. Gerade hat der 24-Jährige eine eineinhalbstündige Trainingseinheit unter Chefcoach Friedhelm Funkel absolviert. Leverkusen sieht er auch nicht dadurch im Nachteil, dass die Mannschaft zwei Tage weniger Zeit zur Erholung hatte. Denn während Fortuna bereits am Freitag in Stuttgart antrat, ging Bayers Kick gegen den FSV Mainz 05 (1:0) erst am Sonntagabend über die Bühne. „Das dürfte für Bayer kein Problem sein“, sagt Sobottka.

Trauer über die verpasste Siegchance seiner Mannschaft beim jüngsten Remis bei den Schwaben verspürt er nicht. „Wir sollten auf dem Teppich bleiben“, mahnt er. „Natürlich haben wir Chancen liegen gelassen. So wie auch schon gegen Leipzig. Auch da hatten wir die Möglichkeit, alle drei Zähler zu holen.“

Sie hätten schon fünf Zähler gesammelt und sollten sich über das Zwischenergebnis freuen, fordert der gebürtige Gelsenkirchener, der selbst eine Riesenchance auf den Siegtreffer hatte und beinahe der große Held der Auswärtspartie geworden wäre. Mit einem platzierten Kopfball war er nur ganz knapp am überragend parierenden Stuttgarter Torwart Ron-Robert Zieler gescheitert. Sobottka ist Profi und Realist genug, um sich nicht allzu lange mit solchen Dingen zu beschäftigen. „Wenn wir keine Punkte mehr holen, werden wir absteigen“, sagt er. „Deshalb sollten wir uns weder mit der Trauer um die vergebenen Punkte noch mit der Freude darüber aufhalten, was wir bisher erreicht haben.“ Für das nächste Spiel fordert er „volle Konzentration“.

Die Mannschaft denkt laut Sobottka nur an diese kommende Partie gegen Leverkusen und verschwendet überhaupt keinen Gedanken an das dann folgende Duell beim 1. FC Nürnberg. „Zwar wird von außen an uns herangetragen, dass wir gegen Nürnberg eher die Chance auf Punkte haben, und dass es wichtiger ist, gegen einen Mitkonkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt zu punkten. Dennoch sind wir mit den Gedanken ausschließlich bei dem Spiel gegen Bayer“, versichert Düsseldorfs Vorkämpfer.

Und chancenlos sei die Fortuna gegen keinen Gegner, das hätten die Partien gegen die Topklubs aus der Liga an den ersten Spieltagen bereits gezeigt. „Bei den Kontern hat uns etwas die Abgezocktheit und die Ruhe gefehlt, sonst hätten wir sogar noch ein paar Punkte mehr auf dem Konto. Wir brauchen etwas mehr Ruhe und weniger Hektik in unserem Spiel, dann bringen wir den Ball bei den Kontern auch besser zu den Mitspielern.“

Wenn die Rot-Weißen das in der anstehenden Partie gegen die Werkself umsetzt, dann gibt es vielleicht die nächste Überraschung.

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