Alle Spiele ohne ihn verloren Marcel Sobottka ist unersetzlich für Fortuna

Düsseldorf · Bei der 3:4-Pleite in Regensburg zeigt sich erneut, was in der Fortuna-Welt schon lange klar ist: Ohne Marcel Sobottka läuft gar nichts bei den Düsseldorfern. Der Mittelfeldspieler ist nach seiner Grippe zurück im Lauftraining.

Fortuna Düsseldorf: Das ist Marcel Sobottka von Zweitligist F95
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Das ist Marcel Sobottka

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Foto: Frederic Scheidemann

Die Statistik ist eindeutig. Nur zweimal an den bisher 24 Spieltagen der Zweitliga-Fußballsaison war Marcel Sobottka nicht dabei, als Fortunas Mannschaft auf den Rasen lief - und beide Male ging es fürchterlich schief. Nun könnte sich das ja noch um einen Zufall handeln, doch darf man das nach näherer Betrachtung ausschließen. Zu sehr ähnelten sich dafür die betroffenen Partien, das 1:3 im Heimspiel gegen Dynamo Dresden Ende November (als Sobottka gelbgesperrt war) und das 3:4 bei Jahn Regensburg am vergangenen Freitag (das der 23-Jährige erkrankt verpasste).

Gegen die Sachsen verschlief Fortuna die Anfangsphase, lag nach zehn Minuten bereits 0:3 hinten und hatte im Grunde schon verloren, bevor es überhaupt richtig losging. In Regensburg nun verlagerte sich diese Phase der Komplett-Aussetzer in der Defensive auf die Minuten 37 bis 65: In diesem desaströsen halbstündigen Abschnitt gestatteten die Düsseldorfer ihrem Gastgeber vier Treffer, ohne dass nennenswerte Gegenwehr erkennbar gewesen wäre.

2. Bundesliga: Regensburg - Fortuna: Einzelkritik
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Regensburg - Fortuna: Einzelkritik

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Keine Gegenwehr - ein Zustand, der im Weltbild des Marcel Sobottka nicht vorkommt. Wenn der auf Kohle geborene Gelsenkirchener Junge auf dem Rasen steht, dann werden die Ärmel aufgekrempelt. Das ist natürlich keine Erfolgsgarantie, denn auch mit ihm leistete sich der Tabellenzweite Abwehrpannen wie bei den beiden 1:3 in Fürth und Berlin. Aber Szenen wie gegen Dresden, als die Gäste zu Beginn durchs Mittelfeld spazierten und ungestört zu Sonntagsschüssen ansetzen durften? Oder in Regensburg, als Fortunas Team staunend zusah, wie ein Befreiungsschlag des Aufsteigers über alle Köpfe hinweg auf Sargis Adamyan segelte? Und der den Ball wie beim Kicken im heimischen Vorgarten zum 4:3 ins Tor schieben durfte? Mit Sobottka schwer vorstellbar - da hätte es für die Gegner ein paar blaue Flecken gegeben.

Nun hat Trainer Friedhelm Funkel zwar erst kürzlich erklärt, im Gegensatz zu früher über mehr Alternativen im Kader zu verfügen und fast jeden gleichwertig ersetzen zu können. Aber eben nur fast. Für Kapitän Oliver Fink mit seiner unerschütterlichen Ruhe und Übersicht sowie für Mittelfeld-Ass Sobottka mit seiner Zweikampfstärke und dem Talent, das Defensivspiel vor der Abwehr zu organisieren, gelten Ausnahmeregeln.

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Deshalb war es eine gute Nachricht für Fortuna, dass der 23-Jährige am Montag nach seiner fiebrigen Erkältung wieder ins Lauftraining einstieg. "Ich habe die Hoffnung, dass Marcel am Sonntag gegen den FC St. Pauli dabei ist", sagte der Coach. Gerade gegen die kampfstarken Hamburger, noch dazu auf dem notdürftig geflickten Arena-Schlammrasen, gibt es zu Sobottka keine Alternative. Wer's nicht glaubt, schaue auf die Statistik.

(jol)
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