Kownacki, Lukebakio und Raman Fortunas magisches Dreieck

Gelsenkirchen · Dawid Kownacki, Dodi Lukebakio und Benito Raman harmonieren beim 4:0 auf Schalke prächtig. Allerdings spricht alles dafür, dass in der kommenden Saison nur noch Raman das Fortuna-Trikot tragen wird.

 Doppel-Torschütze auf Schalke: Dawid Kownacki.

Doppel-Torschütze auf Schalke: Dawid Kownacki.

Foto: Falk Janning

In Stuttgart gab es eines in den 1990er Jahren, in Frankfurt gibt es aktuell eines, und jetzt hat auch Fortuna eines: Ein magisches Dreieck. Was Dawid Kownacki, Dodi Lukebakio und Benito Raman beim 4:0 auf Schalke auf den Rasen zauberten, wirkte perfekt abgestimmt und legt diese Bezeichnung einfach nahe – auch wenn die drei Fortunen diese Leistung natürlich noch bestätigen müssen. So wie es Krassimir Balakov, Fredi Bobic und Giovane Elber oder Ante Rebic, Luka Jovic und Sebastien Haller vorgemacht haben. Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel hatte jedenfalls ein Sonderlob für die Angreifer übrig: „Was die drei geleistet haben, war sehr stark. Nicht nur offensiv, sondern besonders  auch defensiv.“

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Foto: Horstmueller/HORSTMUELLER GmbH

Ein sehr gut aufgelegter Lukebakio berichtete sodann auch, wie viel Spaß ihm das Spiel gemacht hat. „Es ist echt ein fantastisches Gefühl. Ich freue mich so für meine Teamkollegen und den Klub“, sagte der belgische Juniorennationalspieler. Nur kurz verlor Lukebakio sein typisches breites Lachen, als er die Journalisten fragte, ob sein erstes Tor, das durch den Videobeweis aberkannt wurde, hätte zählen müssen. Die Antwort, dass der Assistent eigentlich nicht hätte eingreifen dürfen, da es keine klare Fehlentscheidung war, gefiel ihm nicht. „Ehrlich? Ach kommt, Leute. Das kann doch nicht sein“, sagte er, um dann aber direkt nachzuschieben: „Naja, wir haben 4:0 gewonnen. Alles ist gut.“

Auch Raman hob – wie es bei Fortunas Team so üblich ist – die Mannschaftsleistung hervor. Zum Zusammenspiel mit seinen beiden Sturmkollegen sagte der Belgier: „Wir haben super harmoniert. Es gab immer einen, der steil gegangen ist, und die anderen haben ihn dann mit Pässen gefüttert. Das war der Schlüssel zum Sieg.“ Vor dem Elfmeter war es Kownacki, der Raman auf die Reise schickte. Das 3:0 erzielte Raman nach Lukebakio-Vorlage. Und den schönsten Pass der Partie spielte Raman vor Kownackis 2:0. „Ich glaube nicht, dass mir so ein Pass nochmals gelingt“, sagte Raman. „Aber ich hoffe es natürlich. Es war ein wichtiger Moment im Spiel. Dawid hat den dann super reingemacht.“ Kownacki revanchierte sich dann auch umgehend für das Kompliment: „Wenn dann noch so gute Pässe kommen wie der von Benito kann nichts mehr schiefgehen.“

FC Schalke 04 gegen Fortuna Düsseldorf: die Fortunen in der Einzelkritik
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Foto: Falk Janning

Schief ging an diesem denkwürdigen Karnevalssamtag aus Fortuna-Sicht tatsächlich gar nichts. Besonders in der zweiten Hälfte nutzten die Spitzen den sich bietenden Raum. „Ich bin ein schneller Junge, und Benito ist es auch. Und wir hatten eine Menge Platz heute“, analysierte Kownacki und erklärte: „Wir waren einfach besser als Schalke heute. Wir waren ein Team, und ich liebe dieses Team.“

Die polnische Leihgabe von Sampdoria Genua konnte deshalb zwei Mal zum Torjubel nach links zum prall gefüllten Gästebereich abdrehen, um mit den 4500 mitgereisten Anhängern zu feiern. Viele davon waren verkleidet. Ein Ritual, mit dem die beiden Belgier in Fortunas Mannschaft  noch nicht so richtig warm geworden sind. „Ich bin nicht der Typ für Karneval, ich bin ein ganz ruhiger, entspannter Kerl“, sagte Lukebakio. Und Raman betonte: „Nein, ich bin kein Karnevalist. Aber wir müssen ein bisschen feiern, das wird schon lustig werden. Die Songs sind auch okay, aber das Verkleiden ist nicht so meins.“

Raman, dessen Vertrag noch bis 2022 läuft, kann sich daran aber ja noch gewöhnen. Bei Lukebakio und Kownacki ist es mehr als fraglich, ob sie überhaupt einen weiteren Karneval in Düsseldorf miterleben werden. Beide Spieler sind ausgeliehen. Lukebakio wird aller Voraussicht nach nicht zu halten sein. Es besteht lediglich die kleine Hoffnung, sich mit dem englischen Klub FC Watford auf ein weiteres Leihgeschäft zu einigen. Bei Kownacki hat Sportvorstand Lutz Pfannenstiel eine Kaufoption in den Vertrag schreiben lassen. Dem Vernehmen nach liegt diese aber im oberen einstelligen Millionenbereich und wäre somit für Fortuna selbst im Falles des Klassenerhalts kaum erschwinglich.

Somit haben die Fortuna-Fans wohl nur noch zehn Spiele Freude am magischen Dreieck. Lukebakio kündigte bereits an: „Jeder von uns hat getroffen, das hat wirklich Spaß gemacht. Wir genießen das heute, aber wir wollen noch mehr Tore in dieser Saison machen.“

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