Als letzter Fortune Jetzt ist auch Pledl endlich geimpft

Düsseldorf · Mit Ausnahme von Andre Hoffmann, der nach seiner Genesung noch ein wenig abwarten soll, ist jetzt der komplette Kader des Zweitligisten gegen das Coronavirus geimpft. Nachzügler Thomas Pledl erhielt am Dienstag seine erste Spritze. Was Klaus Allofs dazu sagt.

Fortuna Düsseldorf: Das ist Flügelspieler Thomas Pledl
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Das ist Thomas Pledl

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Foto: Frederic Scheidemann

Wenn ein Spieler aus medizinischen Gründen nicht am Training teilnehmen kann, ist das normalerweise in jedem Fußballverein ein Grund zur Besorgnis. In diesem Fall allerdings nicht: Als Thomas Pledl am Dienstagvormittag mit einiger Verspätung Fortunas Trainingsplatz im Arena-Sportpark betrat, dick verpackt in eine weiße Steppjacke und einen schwarzen Schal, empfingen ihn seine Mannschaftskameraden freudestrahlend. In einer kurzen Pause drückte Khaled Narey den Außenstürmer sogar fest an seine breite Brust.

Auch Pledls Gesicht verriet keineswegs Sorge oder gar Frust, obwohl er doch von der medizinischen Abteilung um Mannschaftsarzt Ulf Blecker Trainingsverbot erhalten hatte. Vielmehr war darin das bei ihm gewohnte Lächeln und auch ein Schuss Erleichterung zu sehen. Kein Wunder: Am Dienstagvormittag endete endlich ein Dauerthema der Fortuna, denn Pledl ist nun auch gegen das Coronavirus geimpft.

„Wir sind rundum glücklich, dass es jetzt so gekommen ist“, sagt Klaus Allofs dazu. „Bei unseren Profis plus dem gesamten Stab drumherum, aber auch bei der Belegschaft des Nachwuchsleistungszentrums haben wir damit eine sehr, sehr gute Impfbilanz. Ich sehe es als sehr positiv, dass die Allermeisten das ganz aus sich selbst heraus angegangen sind“, ergänzt der Vorstand für Fußball, Entwicklung, Kommunikation und CSR.

Durch Pledls Entscheidung wird nun der gesamte Düsseldorfer Kader so weit gegen das Virus geschützt sein, wie das nur möglich ist. Mit Ausnahme von Andre Hoffmann sind alle Profis geimpft – und der Innenverteidiger hat bereits angekündigt, seine Impfung ebenfalls nachzuholen, sobald das bei seinem Status als Genesener angeraten ist. Hoffmann war im Oktober an Covid-19 erkrankt, konnte aber bis zu seiner Verletzung im Spiel gegen Hannover 96 (1:1, Trauma der Halswirbelsäule und Gehirnerschütterung) bereits wieder mitmischen.

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Foto: Frederic Scheidemann

„Dass Toni jetzt geimpft ist, hilft uns sehr weiter“, betont Allofs. „Es gibt schließlich einige Einschränkungen für Ungeimpfte, auf die wir dann nicht mehr achten müssen. Und es ist doch einfach eine gute Geschichte, dass Toni jetzt stärker vor dieser gefährlichen Krankheit geschützt ist als bisher. Die Gefahr für Ungeimpfte ist nun einmal größer, das ist eine klare Einschätzung der Virologen.“

Pledl, der nach seinem Anfang März erlittenen Kreuzbandriss gerade wieder eine Alternative für den Fortuna-Kader geworden ist, wird wegen der Impfung nur eine kurze Trainingspause einlegen müssen. Wie bei Normalverbrauchern auch, ist nach einer Dosis Impfstoff an den ersten ein, zwei Tagen keine starke körperliche Belastung erlaubt.

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Foto: Christof Wolff

Die Vorteile für den 27-Jährigen überwiegen jedoch deutlich. So musste er zum Beispiel als Ungeimpfter trotz eigener negativen Testung als Kontaktperson in Quarantäne, nachdem Florian Kastenmeier sich infiziert hatte. Für Geimpfte gilt dieser Automatismus nicht.

Ob dieser Faktor für ihn den Ausschlag gab oder womöglich die Einschränkungen für Ungeimpfte im Alltag, vielleicht auch bessere Aussichten für einen neuen Vertrag bei Fortuna oder anderswo (sein Kontrakt läuft im Sommer aus) oder schlichtweg späte Einsicht, kann man nur spekulieren: Pledl selbst möchte sich über seine Motive derzeit nicht äußern. Allofs sagt dazu: „Ich denke, die Einsicht ist bei ihm jetzt einfach gekommen. Wir hatten ja bereits vor Wochen mit ihm darüber gesprochen, ihm aber jetzt keinen weiteren Druck gemacht.“

Und für Einsicht ist es ja zum Glück selten zu spät.

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