Nach starker Partie gegen Hannover Warum Rösler nicht schon früher auf Koutris gesetzt hat

Düsseldorf · Leonardo Koutris zeigte nach seiner Einwechslung in der Partie gegen Hannover 96 eine starke Leistung. Warum aber hat es solange gedauert, bis Fortunas Trainer Uwe Rösler dem Linksverteidiger eine Chance gegeben hat? Wir beantworten diese Frage.

 Fortunas Leonardo Koutris.

Fortunas Leonardo Koutris.

Foto: Frederic Scheidemann

Kristoffer Peterson ist derzeit nicht erste Wahl bei Fortuna. Und dennoch hat er sich mit einer Aktion ganz nach vorne gespielt. Statt schlechter Stimmung verteilte der Schwede eine extra große Portion Lob an einen Mannschaftskameraden. „Großartig von dem Team, super glücklich für den Kerl, der nie seine Arbeit aufgehört hat. Wir haben alle gesehen, wie sehr du dich in Zusatzschichten im Fitnessraum und Eisbad gequält hast. Hat uns alle inspiriert niemals aufzuhören daran zu arbeiten, was wir erreichen wollen. Glückwunsch an meinem Kumpel Leonardo Koutris.“ Eine Hommage an den Griechen, die von Mitspielern wie Shinta Appelkamp geteilt wurde. Ausdruck davon, dass es in der Mannschaft zustimmen scheint.

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Foto: Frederic Scheidemann

Gestimmt hat auch die Leistung von Koutris im Spiel gegen Hannover 96. Dabei hätte es auch ganz anders laufen können – der Grieche war nur wenige Minuten im Spiel, da schlugen wohl viele Fortuna-Fans vor dem TV ihre Hände vor ihr Gesicht. Koutris klärte eine Hereingabe eines Hannoveraners genau in die Mitte und genau in die Füße von Genki Haraguchi. Es passierte – aus Düsseldorfer Sicht – zum Glück nichts. Dennoch war klar: Solche Fehler dürfen dem 25-Jährige nicht häufiger passieren.

Und damit kommen wir auch schon zu dem positiven Aspekt des Sonntag-Mittags. Denn anschließend überzeugte Koutris auf ganzer Linie. Nur wenige Minuten später flankte er mustergültig auf den Fuß von Felix Klaus, der zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung traf. Und auch in der Defensive verrichtete der Linksverteidiger seinen Job tadellos.

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Foto: imago images/foto2press/Horst Mauelshagen / foto2press via www.imago-images.de

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Koutris nur in die Mannschaft rückte, weil Florian Hartherz kurz zuvor mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen wurde. Vorher hatte Trainer Uwe Rösler dem erfahreneren Hartherz das Vertrauen ausgesprochen. Auch, weil er dem 27-Jährigen zeigen wollte, dass er trotz kritischer Stimmen auf ihn baut.

Das Vertrauen konnte Hartherz allerdings nicht zurückzahlen. Bleibt also die Frage: Wieso nicht schon früher mit Koutris? Dazu muss man wissen, dass der Grieche lange verletzt war und so natürlich eine gewisse Zeit brauchte, sich in der neuen Mannschaft zu akklimatisieren. Zudem war es Pech für Koutris, dass er ausgerechnet seine erste Chance von Beginn an erhielt, als Fortuna krachend im DFB-Pokal gegen Rot-Weiss Essen ausschied. Auch mit seinen Einsätzen in der Regionalliga für Fortunas „Zwote“ war Rösler nicht zufrieden. Für Düsseldorfs Trainer ist es aber enorm wichtig, dass Profis, die unter ihm mehr Spielzeit bekommen wollen, sich in solchen Spielen aufdrängen. Das schaffte der Grieche nicht. Und so musste er länger als erwartet auf seine nächste Chance warten.

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Foto: Christof Wolff

Diese konnte er aber nun vorerst nutzen. Im Spiel gegen den 1. FC Heidenheim am kommenden Sonntag wird er aller Voraussicht nach in der Startelf stehen. Es wäre also eine weitere Chance, seinen Trainer und das Düsseldorfer Umfeld von seinem Können zu überzeugen.

Klaus Allofs braucht Koutris nicht grundsätzlich von seinen Fähigkeiten zu überzeugen. „Koutris war nach seiner Einwechslung ein absolut belebendes Element“, befindet der Vorstand von Fortuna. „Viel mehr kann man nicht verlangen. Ich brauche niemanden, der den Ball auf der Nase jonglieren kann. Leo war bereit für diesen Einsatz. Jetzt hat er seine Chance bekommen. Wir können seine Qualitäten für unser Spiel gut gebrauchen.“

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