Fortuna Düsseldorf Kiesewetter lenkt sich durch Fortuna von der US-Wahl ab

Düsseldorf · Die USA sind die Heimat seines Vaters - deshalb beschäftigte der Trubel um die Präsidentschaftswahl Fortunas Mittelfeldspieler Jerome Kiesewetter sehr. Der 23-Jährige ist froh, dass es bald in der Liga weitergeht.

Fortuna Düsseldorf: Das ist Jerome Kiesewetter
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Das ist Jerome Kiesewetter

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Foto: Falk Janning

Jerome Kiesewetter hätte "schon Bock" gehabt, dass es direkt weitergegangen wäre nach dem jüngsten Zweitliga-Spiel. Um den Eindruck nach dem 0:3 Fortunas gegen Dynamo Dresden schnell wieder ins Gegenteil verkehren zu können. Vielleicht aber auch, um von der Entwicklung im Heimatland seines Vaters abgelenkt zu werden. Natürlich habe er schon am Abend der Präsidentschaftswahl in den USA mit ihm telefoniert, sagt Kiesewetter. Sein Vater wohnt in Austin (Texas), ist dort zur Wahl gegangen.

Auch nach Bekanntwerden des Wahlergebnisses am Donnerstag wurde fleißig gesprochen und geschrieben. "Natürlich interessiert es mich sehr, was in den USA passiert", sagt der Mittelfeldspieler, der durch seine Mutter die deutsche und durch den Vater die amerikanische Staatsbürgerschaft hat. Als Fußballer war er bereits seit der U18 für die Nationalteams der USA im Einsatz. Entsprechend beschäftigten ihn in der Länderspielpause auch die Diskussionen rund um den künftigen Präsidenten Donald Trump.

Da kommen die täglichen Trainingseinheiten mit den Fußballkollegen gerade recht, lenken sie doch zum einen ab und sind zum zweiten auf das kommende Auswärtsspiel am Sonntag beim FC St. Pauli ausgerichtet. "Die Pause schadet uns ja ehrlich gesagt auch nicht, jetzt können wir uns auf die letzten fünf Spiele vor Weihnachten konzentrieren." Um dann auch "alles rauszuhauen" auf der Zielgerade des Jahres und wieder zu punkten. "Bis jetzt haben wir das ja nicht so schlecht gemacht." Was auch für seinen eigenen Werdegang bei Fortuna gilt. Kiesewetter war im Sommer vom VfB Stuttgart gekommen, wo er vor allem in der zweiten Mannschaft gespielt hatte.

Bei Fortuna kam er bisher schon auf vier Startelf-Einsätze in Pflichtspielen, wurde achtmal eingewechselt. "Ich freue mich, dass ich meine Minuten bekommen habe, das hatte ich am Anfang nicht so erwartet. Immerhin kam ich aus der Dritten Liga hierher", sagt der 23-Jährige. Dazu erzielte er ein Tor beim 1:2 in Braunschweig. Kiesewetter sieht es "nicht als negativ, wenn ich auf der Bank sitze, sondern positiv, wenn ich spielen darf". Womit Trainer Friedhelm Funkel letztlich auch sein Versprechen einlöst, dem zufolge alle jüngeren Kräfte auf ihre Minuten kommen sollen. Dass es wegen der aktuellen Verletzungsmisere schon ein paar mehr geworden sind, nehmen Kiesewetter und Co. gerne mit. "Die Qualität im Kader ist groß. Wir können und werden die Ausfälle ausgleichen."

Das gilt angesichts der kaum kürzer werdenden Verletztenliste auch für das Gastspiel am Millerntor am Sonntag. "Da wollen wir etwas mitnehmen", sagt Kiesewetter. Und was er sich persönlich vornimmt? Dass er ein paar mehr Vorlagen liefert, die in Tore umgemünzt werden. "Bis jetzt hatte ich damit ja kein Glück, wenigstens habe ich selbst mal getroffen. Aber in erster Linie möchte ich der Mannschaft helfen, indem ich effizienter werde."

Ansonsten ist Kiesewetter einer, der auch für Auflockerung im Trainingsalltag zu haben ist, sagt er von sich selbst: "Ich bin eher einer der Rumblödler. Vor und nach dem Training ist das ja erlaubt." Und auch das lenkt sicher ab von den Ereignissen der vergangenen Woche - ob es die Pleite gegen Dresden war oder die US-Präsidentschaftswahl.

(RP)
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