Fortuna Düsseldorf Froese sagt Nationalteam für Fortuna ab

Düsseldorf · Am 7. Juli beginnt in den USA der Gold-Cup. Auch Kanada tritt bei dem Turnier an. Allerdings muss die Nationalmannschaft auf Kianz Froese verzichten, der sich lieber auf Fortuna Düsseldorf konzentrieren will.

 Der Kanadier Kianz Froese (li.) klatscht mit Teamkollege Taylan Duman ab.

Der Kanadier Kianz Froese (li.) klatscht mit Teamkollege Taylan Duman ab.

Foto: Falk Janning

Zwölf Teams spielen vom 7. bis 26. Juli um die Fußballmeisterschaft von Nord-, Mittelamerika und der Karibik. Auch die Kanadier sind dabei, müssen aber ohne den Düsseldorfer Froese auskommen. Der Mittelfeldspieler hat sich nach RP-Informationen für die Fortuna und gegen den Gold-Cup entschieden. Er will beim Zweitligisten den nächsten Schritt machen.

Kanada hatte zuletzt am 14. Juni für den Wettbewerb getestet. Gegen Curacao gab's ein 2:1 (1:1). Froese, der bislang auf zwei Länderspiele kommt, schmorte unter Nationaltrainer Octavio Zambrano 90 Minuten lang auf der Bank. Das dürfte die Stimmung des Offensivtalents aber kaum getrübt haben. "Glücklich, ins Nationalteam berufen worden zu sein", twitterte der Mittelfeldmann.

Froese schießt wichtige Tore zum Klassenerhalt

Froese hat seine Karriere noch vor sich. Der Kanadier mit kubanischen Wurzeln ist gerade mal 21 Jahre alt. Im Winter wagte er den Sprung über den großen Teich, wechselte von den Vancouver Whitecaps zur Fortuna. Nach leichten Startschwierigkeiten kam er immer besser zurecht, steuerte sieben Tore und eine Vorlage zum Klassenerhalt der Regionalliga-Reserve bei.

Nun soll es für den physisch robusten Linksaußen weiter nach oben gehen, möglichst in die 2. Bundesliga. Und dafür ackert er seit Freitag in der Vorbereitung. Der Gold-Cup, der seit 1963 alle zwei Jahre ausgetragen wird, passt da einfach nicht in die Planung. Kanada, 109. der Fifa-Weltrangliste, hat das Turnier übrigens erst zweimal gewonnen, zuletzt im Jahr 2000. Rekord-Sieger ist Mexiko (zehnmal).

"Kianz sprach kaum ein Wort Deutsch"

Anfang Januar hatte die Verpflichtung von Froese für Erstaunen gesorgt. Kaum jemand konnte etwas mit dem Namen des Offensivspielers anfangen, der für Vancouver zwischen 2014 und 2016 auf 15 Einsätze in der Major Leauge Soccer, der nordamerikanischen Profiliga, kam. Trainer Taskin Aksoy sagte damals: "Kianz kam aus Kanada und sprach kaum ein Wort Deutsch. Normalerweise brauchen solche Jungs vier bis sechs Monate, um sich zu akklimatisieren." Bei Froese ging es schneller.

Mittlerweile ist der Kanadier ein Eckpfeiler der Mannschaft. Und da es schlecht ist, wenn Eckpfeiler für einen längeren Zeitraum wegbrechen, hat Froese eine schwierige Entscheidung getroffen — für Fortuna und gegen die Nationalmannschaft.

(jado)
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