Von Uerdingen bis Salmrohr Auf diese Mannschaften kann Fortuna im Pokal treffen

Düsseldorf · Am Samstag um 18 Uhr wird in der ARD-Sportschau die erste Hauptrunde des DFB-Pokals ausgelost. Für Fortuna sind attraktive, aber auch skurrile Lose im Topf.

 August 2018: Jean Zimmer (v.li.), Andre Hoffmann und Niko Gießelmann feiern den Erstrundensieg in Koblenz.

August 2018: Jean Zimmer (v.li.), Andre Hoffmann und Niko Gießelmann feiern den Erstrundensieg in Koblenz.

Foto: Falk Janning

Einst erzielte Nia Künzer das Golden Goal für Deutschland im WM-Finale – am Samstag zieht die frühere Fußball-Nationalspielerin die Lose für die erste Hauptrunde des DFB-Pokals. Die 18 Bundesligisten und die ersten 14 der Zweitliga-Abschlusstabelle stecken dabei im sogenannten Profi-Lostopf, im zweiten Topf deren 32 mögliche Gegner aus dem vermeintlichen Amateurlager. Unsere Redaktion hat zusammengestellt, auf wen Fortuna in der ersten Hauptrunde (9. bis 12. August) treffen könnte.

MSV Duisburg – es gab viele nennenswerte Duelle mit dem MSV in der Wedau. Zum Beispiel das aus Fortuna-Sicht bärenstarke 2:0 im Aufstiegsjahr 2011/12. In der Liga kann es ein solches Aufeinandertreffen natürlich nicht geben, da die Duisburger den bitteren Gang in die Dritte Liga gehen mussten. Somit sind die 22 Kilometer Anfahrt zum Auswärtsspiel nur im Pokal möglich. Das bisher letzte Mal trafen die beiden Klubs in diesem Wettbewerb 1979 aufeinander. Fortuna gewann 1:0 durch ein Tor von Egon Köhnen.

KFC Uerdingen – zweifellos die skurrilste Variante. Denn wenn tatsächlich der Drittligist aus Krefeld der Fortuna zugelost werden sollte, wäre das Team von Trainer Friedhelm Funkel Gast im eigenen Stadion. Aus Gründen, die längst nicht für jeden nachvollziehbar sind, hat die Betreibergesellschaft der Düsseldorfer Arena den Uerdingern während des Umbaus der Grotenburg Gastrecht für eine Saison gewährt. Doch auch wenn noch viele Details festzulegen sind, sind einige Positionen schon jetzt klar: Die Krefelder Fans dürfen nicht auf die dem treuesten Fortuna-Anhang vorbehaltene Südtribüne, und die KFC-Mannschaft wird während der Saison mit der Gast-Kabine und der Gast-Ersatzbank vorlieb nehmen müssen. Ein Pokalduell zwischen der Uerdinger Mannschaft des russischen Investors Mikhail Ponomarev und der Fortuna wäre also de facto ein Heimspiel des Düsseldorfer Bundesligisten. Was die Finanzen angeht, wäre es ohnehin egal, wer als Heimmannschaft geführt wird, denn im Pokal werden die Einnahmen in jedem Spiel 50:50 aufgeteilt.

FSV Salmrohr – auch gegen den Klub aus dem Salmtal hat Fortuna schon um Punkte gespielt: in der Saison 1999/2000 in der damals drittklassigen Regionalliga West/Südwest. Die Düsseldorfer spielten in Salmtal (so der Name des FSV-Heimatorts) 1:1 und gewannen das Rückspiel 8:0. Ein ähnliches Ergebnis wäre bei einem Pokalduell im August nicht ausgeschlossen, denn inzwischen trennen beide Vereine fünf Spielklassen. Während Fortuna wieder im deutschen Oberhaus ist, kickt der FSV nur noch sechstklassig.

SV Drochtersen-Assel – vor einem Jahr noch nahezu unbekannt, erlangte die Spielgemeinschaft aus Niedersachsen in der vergangenen Saison für kurze Zeit Berühmtheit. Denn der Zusammenschluss der beiden Vereine TVG Drochtersen und VTV Assel bekam das Wunschlos nahezu aller Amateurvereine: den FC Bayern. Und der SV bewies, dass er als Gegner unangenehm werden kann. München gewann nur knapp mit 1:0 durch ein Tor von Robert Lewandowski neun Minuten vor Spielende.

1. FC Kaiserslautern – eine Garantie für große Stimmung. Es ist noch gar nicht lange her, da spielten beide Teams noch auf Augenhöhe. Doch als Fortuna 2018 in die erste Liga aufstieg und dabei mit dem 3:1-Sieg auf dem Betzenberg einen wichtigen Schritt nach oben tätigte, stürzten die Pfälzer zur gleichen Zeit in die Dritte Liga. In der abgelaufenen Spielzeit haben die Roten Teufel auf ganzer Linie enttäuscht. Sportlich verpasste das Team den direkten Wiederaufstieg und hinter den Kulissen entbrannte durch die drohende Insolvenz ein Machtkampf. Mit dem neuen Investor Flavio Becca aus Luxemburg soll sich nun alles zum Besseren wenden.

SV Sandhausen – das vermeintlich schwerste Los im „Amateur“-Topf. Die Schwarz-Weißen landeten in der Abschlusstabelle der 2. Bundesliga auf Platz 15, und da nur 32 Erst- und Zweitligisten den „Profi“-Topf bilden können, wird der SVS der zweiten Gruppe zugeschlagen. Fortuna hat in der Zweiten Liga einige Erfahrungen mit dem Klub aus dem Hardtwald sammeln können, und nicht nur positive: In der Saison 2015/16 unterlagen die Düsseldorfer in Sandhausen 0:1, was das Ende der Arbeitszeit von Trainer Marco Kurz bedeutete. Dessen Nachfolger hieß Friedhelm Funkel.

TuS Dassendorf – und Sie wissen auch nicht, wo das liegt? Nicht schlimm, wir können aushelfen: Dassendorf ist ein 3300-Einwohner Ort im Kreis Herzogtum Lauenburg in Schleswig Holstein. Der TuS ist einer von fünf Fünftligisten (neben dem FC Oberneuland aus Bremen, dem FC 08 Villingen aus Südbaden, dem KSV Baunatal aus Hessen und Atlas Delmenhorst aus Niedersachsen), die den Sprung in die erste Hauptrunde geschafft haben, und damit nach Salmrohr auf dem Papier einer der leichtesten Gegner.

Die übrigen Möglichkeiten: VfL Osnabrück, Karlsruher SC, SV Wehen Wiesbaden (alle Zweitliga-Aufsteiger), FC Ingolstadt, 1. FC Magdeburg (beide Zweitliga-Absteiger), Würzburger Kickers, Hansa Rostock, Hallescher FC (alle Dritte Liga), Waldhof Mannheim (Drittliga-Aufsteiger), Energie Cottbus (Drittliga-Absteiger), Alemannia Aachen, SSV Ulm, SV Rödinghausen, VfB Eichstätt, Wacker Nordhausen, VfB Lübeck, Chemnitzer FC, 1. FC Saarbrücken, Viktoria Berlin, Germania Halberstadt und SC Verl (alle Regionalliga).

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