Stürmer will Verein verlassen Karaman teilt gegen Fortuna aus

Düsseldorf · Fortunas Stürmer Kenan Karaman denkt mittlerweile recht lautstark über einen Abschied nach. Sein Berater habe mehrere Anfragen anderer Vereine. Die Düsseldorfer hätten, so sein Vorwurf, einen Transfer wegen überzogener finanzieller Vorstellungen bisher verhindert.

 Kenan Karaman (rechts) im Einsatz mit der türkischen Nationalmannschaft.

Kenan Karaman (rechts) im Einsatz mit der türkischen Nationalmannschaft.

Foto: AP/Darko Vojinovic

Der Beziehungsstatus zwischen Fortuna und Kenan Karaman ist derzeit, gelinde gesagt, kompliziert. Aktuelle Tendenz: schmutzige Scheidung. Nach dem Abstieg der Düsseldorfer hat er schon länger mit einem Wechsel kokettiert. Warum ein Transfer bisher gescheitert ist? Dafür hat Karaman eine Erklärung. „Ich kann nicht sagen, dass Düsseldorf mir bislang geholfen hat. Ehrlich gesagt, haben sie keine sehr logischen Erwartungen an einen Wechsel“, sagt er laut türkischer Nachrichtenagentur „DHA“. „Erst, wenn sie diese auf ein vernünftiges Niveau bringen, können sich meine Chancen auf einen Transfer verbessern, da ich nicht glaube, dass ihre aktuellen Vorstellungen den Marktbedingungen entsprechen.“ Zunächst hatte Transfermarkt.de darüber berichtet.

Angeblich soll Karaman schon mehrfach das Interesse von europäischen Klubs geweckt. Lange sah es so aus, als würde er einen Wechsel in die Primera División favorisieren. Vor allem der FC Sevilla und der FC Getafe wurden genannt. Passiert ist bislang nichts. Unlängst soll der Berater von Karaman seinen Klienten zudem bei den Istanbuler Erstligisten angeboten haben. Der 26-Jährige verspürt keine gesteigerte Lust, mit Fortuna in die Zweite Liga zu gehen. Karaman wechselte 2018 ablösefrei von Hannover 96 zur Fortuna und kam seitdem auf 13 Torbeteiligungen in 43 Einsätzen.

Von Druck auf Fortuna will er aber nichts wissen. „Es wäre nicht richtig von mir, diese Forderungen öffentlich zu stellen. Ich kann nur sagen, dass mein Vertrag in neun Monaten ausläuft und ich mich in drei Monaten mit anderen Vereinen treffen und einen neuen Kontrakt unterschreiben dürfte“, wird Karaman von der Agentur zitiert. Auf Anfrage unserer Redaktion teilte Fortuna mit, ein Gespräch mit Karaman sei derzeit nicht möglich. Eine Konfrontation mit seinen Aussagen ist daher nicht möglich. Sportvorstand Uwe Klein im Gespräch mit unserer Redaktion: „Ich habe das auch gelesen, aber mit Kenan noch nicht sprechen können. Wir planen fest mit Kenan. Er ist wichtiger Bestandteil unserer Pläne in der Zweiten Liga.“ Dem Vernehmen nach sind die Düsseldorfer erst ab einer Summe jenseits der Fünf-Millionen-Euro-Marke zu Gesprächen über einen Transfer bereit. Für einen aktuellen türkischen Nationalspieler auf keinen Fall ein Wucherpreis.

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Foto: Rheinische Post/Christof Wolff

Karaman sieht seine Zukunft allem Anschein nach in der Türkei. „Ich hatte im Laufe meiner Karriere viele Angebote aus der Türkei. Das liegt daran, dass ich mich mit dem türkischen Fußball sehr gut identifizieren kann. Die Emotionen spielen hier eine wichtige Rolle. Deshalb sehe ich mich in meiner Karriere durchaus noch einmal in der Türkei. Ich werde keinen Namen nennen, aber es gibt Vereine, die interessiert sind.“

Karaman entwickelte sich in der vergangenen Rückrunde zum Leistungsträger. Der türkische Nationalspieler, geboren in Stuttgart, erzielte in zwölf Spielen unter Trainer Uwe Rösler fünf seiner sechs Saisontore, nachdem er zuvor monatelang mit einer Lungenentzündung ausgefallen war. Es war der endgültige Durchbruch des Außen- und Mittelstürmers, der 2018 ablösefrei von Hannover 96 nach Düsseldorf wechselte. Sein Vertrag läuft noch bis Juni 2021 – verlängert Karaman nicht, wäre es also die letzte Chance für Fortuna, für den Angreifer noch eine Ablösesumme zu kassieren. Nach seinen Aussagen gibt es auf jeden Fall ein paar Argumente, die für einen Verkauf sprechen.

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Foto: f95.de

Karaman fehlt nach seinen Einsätzen bei der türkischen Nationalmannschaft aktuell noch. Es wird noch auf die Ergebnisse eines Corona-Tests gewartet. Geplant ist seine Rückkehr ins Mannschaftstraining eigentlich für Mittwoch.

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