Verein plant Fußball-Revolution Fortuna-Fans sollen Heimspiele künftig gratis im Stadion sehen
Update | Düsseldorf · Diese Entscheidung könnte den Fußball weltweit revolutionieren. Zweitligist Fortuna plant, ab der kommenden Saison zunächst ausgewählte Partien, langfristig alle Heimspiele für Zuschauer kostenfrei anzubieten. Was hinter den Plänen steckt. Welche Details bekannt sind. Alles zum Mega-Projekt.

So reagieren die Fans auf die Ticket-Revolution bei Fortuna
Fortuna läuft sportlich in dieser Saison einmal mehr den eigenen Ansprüchen hinterher. Aktuell nur Platz sechs in der Tabelle der Zweiten Liga – neun Punkte entfernt von Relegationsrang drei, fünf Spieltage vor dem Saisonende sind damit alle Träumereien von der Rückkehr ins Oberhaus für ein weiteres Jahr geplatzt.
Und dennoch ist das Interesse an dem Klub in dieser Saison vergleichsweise hoch. Derzeit liegt der Besucherschnitt bei Heimspielen bei knapp 30.000 Fans. So viel mehr über den eigenen Planungen, dass ein Plus von bis zu einer Million Euro herausspringen könnte.

Das sind die Sponsoren hinter Fortunas Ticket-Revolution
Eigentlich ein positiver Ist-Zustand. Warum also etwas ändern? An vielen Standorten in Deutschland sind die Ticketpreise für die neue Spielzeit massiv erhöht worden. Und in Düsseldorf? Dort steht der Fußball hierzulande, wenn nicht sogar international vor einer echten Zäsur! Denn nach Informationen unserer Redaktion plant Fortuna eine absolute Stadion-Revolution. Dies deckt sich mit Informationen aus einer Mitarbeiterversammlung am Dienstag.
Demnach wird der Verein um Vorstandschef Alexander Jobst, Klaus Allofs (Sport) und Arnd Hovemann (Finanzen) und Aufsichtsratsboss Björn Borgerding am Mittwoch seine strategische Neu-Ausrichtung unter dem Namen „Fortuna für alle“ offiziell vorstellen. Das Ziel: Allen Fans soll kostenloser Eintritt bei Liga-Heimspielen egal in welcher Klasse gewährt werden. Es geht um 54.600 Plätze in der Arena. In einer Pilotphase soll dies offenbar bereits in der kommenden Saison 2023/24 bei drei noch nicht bestimmten Begegnungen eingeführt werden.

So viele Gästefans kamen bislang zu den Heimspielen von Fortuna
Möglich wird dies wohl durch die Einbindung von Sponsoren. Wie unsere Redaktion aus Unternehmerkreisen erfahren hat, sind gleich eine Reihe von Firmen bereit, diesen völlig neuen Weg mit Fortuna über mehrere Jahre zu gehen.

So schlägt die Nachricht von Fortunas Ticket-Revolution im Ausland ein
Um tatsächlich alle Heimspiele frei zugänglich anbieten zu können, müsste sich die Beteiligung indes noch deutlich erhöhen. Doch allein der Anfang ist weit mehr als nur ein Ausrufezeichen.
Schließlich sollte das Signal klar sein: Fußball soll wieder für alle erlebbar werden, Fortuna dadurch die Chance bekommen, sich in der Stadt wieder viel stärker zu verankern. Das Renommee, der Ruf, die Relevanz haben in den vergangenen Jahren schon arg gelitten. Skandale, häufige Rochaden in der sportlichen Führung, von Stabilität keine Spur.

Diese Noten haben die Fans und wir den Fortuna-Profis gegeben
Fortuna „schenkt“ den Fans nun etwas zurück. In diesen Zeiten gewiss keine Selbstverständlichkeit, einen komplett anderen Weg als die Mitbewerber zu gehen. Schließlich steht für Fortuna viel auf dem Spiel – es geht um Erlösquellen und Vertriebswege, die sich seit Jahrzehnten mehr oder weniger bewährt haben. Jetzt die Wende – einen solchen Vorstoß dürfte es weltweit noch nicht in dieser Umsetzung gegeben haben.
Fortuna-Mitglieder, Dauerkarteninhaber (die offenbar ein Vorrecht erhalten würden), organisierter Support, regelmäßige Stadionbesucher und sogar Gästefans würden dann davon profitieren. Doch man dürfte sich dadurch auch ganz neue Zielgruppen erschließen. Wie ganz genau ein Verteilungsschlüssel funktionieren könnte, darüber ist noch nichts bekannt geworden. VIP-Gäste sollen aus der Rechnung ausgenommen sein.

So gut werden Fortunas Heimspiele besucht
Grundsätzlich kann Fortuna frei darüber entscheiden, ob und wenn ja in welcher Höhe die Eintrittspreise kalkuliert werden. Denn das liegt laut DFL, also dem Zusammenschluss aller Profivereine, ausschließlich in der Hoheit der Klubs und kann dementsprechend nach eigenem Befinden gestaltet werden.
Wie unsere Redaktion aus verschiedenen Quellen auch aus dem Aufsichtsrat erfahren hat, soll es sich bei dem Modell nicht um einen Versuch handeln, Investoren mit an Bord zu holen. Im Gegenteil. Fortuna will sogar ihren Status als einer der letzten Mitgliedervereine der Liga noch unterstreichen. Der Verein soll den Fans gehören, die sich auch aktiv einbringen können.

So groß ist die Wahrscheinlichkeit von Fortuna-Aufstieg laut künstlicher Intelligenz
Und die Verteilung der Einnahmen? Wohl ein zentraler Bestandteil in den Gesprächen mit den Sponsoren. Fortuna soll, so heißt es, den Geldgebern ganz dezidiert aufgezeigt haben, wie mit den Mitteln umgegangen wird.
Denn nicht nur der Profifußball soll so langfristig weiterentwickelt werden (mit planbaren Einnahmen über mehrere Jahre), sondern auch der Nachwuchsbereich, der Frauenfußball, nachhaltige und soziale Projekte sowie die digitale Infrastruktur.