Fortuna Düsseldorf Fortuna kassiert herben Dämpfer

Düsseldorf · Nach dem guten Auftakt in Berlin folgt im Heimspiel gegen den SC Paderborn die Ernüchterung. Fortuna Düsseldorf unterliegt nach ganz schwacher zweiter Hälfte 1:2. Trainer Frank Kramer war sichtlich angefressen.

Fortuna - Paderborn: Reaktionen
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Foto: rpo, Falk Janning

Als Frank Kramer den Pressekonferenzraum der Düsseldorfer Arena verlässt, wünscht ihm ein Journalist freundlich: "Schönen Tag noch." Die Antwort des Fortuna-Trainers beschreibt die Stimmung rund um den Zweitligisten treffend: "Was soll da schön sein an so einem Tag?" Fortuna hatte sich viel vorgenommen, hatte sehr viel Euphorie in ihren Fans geweckt mit dem starken Auftaktspiel bei Union Berlin (1:1) — und sie hat es verpatzt. Nach der 1:2-Heimpleite gegen den SC Paderborn haben die Düsseldorfer sogar einen Punkt weniger auf dem Konto als nach zwei Partien der enttäuschenden Vorsaison. Es droht ein Fehlstart, und damit konnte vor der Heimpremiere niemand rechnen.

Erst recht nicht nach 30 gespielten Minuten, denn Kramers Truppe brannte zum Auftakt ein Feuerwerk ab. Schon in der zweiten Minute traf Mathis Bolly zum 1:0, und in der Folge konnte der Bundesliga-Absteiger froh sein, in diesem rot-weißen Wirbel nicht unterzugehen. "Aber wir haben uns für diese gute Phase nicht belohnt", fasste Sportdirektor Rachid Azzouzi zusammen, und Kramer ergänzte: "Wir müssen über 90 Minuten konsequent sein und hohen Aufwand betreiben, nicht nur die ersten 30 und die letzten 20. In Berlin haben wir das hinbekommen, heute haben wir nachgelassen — und man darf nicht nachlassen in der Zweiten Liga."

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Kapitän Karim Haggui fand für den unerklärlichen Bruch im Spiel noch drastischere Worte. "In der ersten Halbzeit haben wir ordentlich gespielt, aber die 20 Minuten nach der Pause waren scheiße", sagte der Innenverteidiger. "Das darf nicht passieren." Schon gar nicht zur Heimpremiere nach all dem, was Fortuna in der vergangenen Saison ihrem Publikum zugemutet hat. Mit neuem Mut, entstanden durch das erfrischende Auftreten des Trainerteams und den vielversprechenden Start an der Alten Försterei, hatten die Anhänger die neue Mannschaft angenommen. In der Arena herrschte eine großartige Atmosphäre voller Vorfreude, doch davon war nach dem Abpfiff nichts mehr zu spüren.

Niemand hatte eine Erklärung dafür, wie es am Sonntag nach dem furiosen Auftakt zu einer solchen Wende kommen konnte. "Ich habe noch keinen Ansatz dafür", gestand Kramer ein. "Aber wir werden einen finden." Auf jeden Fall schien es dem Trainer zu billig, allein den Ausgleich der Paderborner als Grund heranzuziehen, auch wenn dieser nur fünf Minuten nach Wiederbeginn fiel. "Das alles hatte sich doch schon vor dem 1:1 angedeutet", erklärte der 43-Jährige. "Wir wussten eigentlich schon vor dem Spiel ganz genau, dass wir uns nicht einmal kurze Phasen des Nachlassens erlauben dürfen. Jetzt haben wir auch den Beleg dafür."

Fortuna Düsseldorf gegen SC Paderborn: Einzelkritik
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Besonders rätselhaft, dass von diesem Nachlassen alle Fortuna-Spieler mit Ausnahme von Torhüter Michael Rensing betroffen waren. In der ersten halben Stunde, mit kleinen Abstrichen noch 15 Minuten länger, zauberten Lukas Schmitz und Sercan Sararer auf der linken Seite nach Belieben, wurden dabei immer wieder von Michael Liendl hervorragend eingesetzt. Nach dem Seitenwechsel war von allen dreien nichts Positives mehr zu sehen, Schmitz ließ sogar vor dem 1:1 auf seiner Seite SCP-Verteidiger Michael Heinloth entwischen.

Der letztlich wohl entscheidende Faktor war jedoch, dass Fortuna es versäumte, den zweiten Treffer nachzulegen. Der scheinbare Vorteil der frühen Führung wurde so zum trügerischen Ruhekissen. "Wir sind einfach nicht mehr konsequent in die Zweikämpfe gegangen", analysierte Azzouzi. "Es ist unser Arbeitsauftrag, das über 90 Minuten hinzubekommen." Seit Sonntag wissen die Fortuna-Anhänger, dass der Umbruch nicht über Nacht gelingt.

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(RP)
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