Ausstiegsklausel verstrichen Fortunas Kaan Ayhan ist jetzt doppelt so teuer

Düsseldorf · Bis zum Ablauf der Ausstiegsklausel am Samstag um null Uhr hat sich kein Interessent bei Fortuna Düsseldorf gemeldet. Wechseln dürfte der türkische Nationalspieler nun zwar immer noch, doch der Preis hat sich nun verdoppelt.

Kaan Ayhan: Schalker Jung bei Fortuna
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Das ist Kaan Ayhan

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Foto: Falk Janning

Für Fortuna Düsseldorf ist der frühe Samstagmorgen nicht nur des Wetters wegen ausgesprochen sonnig. Wie unsere Redaktion bereits am Freitagabend exklusiv ankündigte, ist die Ausstiegsklausel des bis Juni 2021 laufenden Vertrages von Abwehrchef Kaan Ayhan verstrichen und somit ab sofort gegenstandslos. „Bis zum Ablauf der Frist um Mitternacht hat sich niemand mehr bei uns gemeldet“, bestätigt Sportvorstand Lutz Pfannenstiel, der mit diesem Ausgang allerdings schon wenige Stunden zuvor fest gerechnet hatte. In den letzten drei Stunden des Freitags hätte schon ein Kandidat um die Ecke kommen müssen, den zuvor niemand auf dem Zettel hatte – mit den bislang aussichtsreichsten Interessenten Schalke 04 und Werder Bremen stand Fortuna in Kontakt und konnte einen Transfer zum jetzigen Zeitpunkt letztlich ausschließen.

Ayhan hätte für von etwa 4,5 Millionen Euro – einige Nebenabsprachen ließen die Summe noch leicht schwanken – aus seinem Vertrag aussteigen können. Einige Medien hatten auch berichtet, dies werde bis zum Fristablauf am Samstag um null Uhr geschehen. Tatsächlich aber ging keine entsprechende Mail und auch kein Anruf bei Fortuna ein. Für den Zehnten der Bundesliga-Tabelle heißt das allerdings noch nicht, dass der 24-Jährige am 28. Juni definitiv zum Trainingsauftakt auf dem Platz stehen und die nächste Saison im Düsseldorfer Trikot absolvieren wird. Bis zur Schließung der Transferperiode in fast einem Vierteljahr können jederzeit noch Interessenten kommen, doch deren Geldköfferchen müsste nun erheblich praller gefüllt sein als bis Freitag.

Eine Schmerzgrenze nennt Fortuna nachvollziehbarerweise nicht, aber statt 4,5 dürfte Ayhan nun mindestens neun Millionen Euro kosten. Schließlich plagen den Klub keine wirtschaftlichen Nöte, und Pfannenstiel und Cheftrainer Friedhelm Funkel wissen genau, was sie an dem Abwehrchef haben, der zurzeit mit der türkischen Nationalmannschaft zu zwei Testspielen in Antalya weilt. Das erste haben die Türken gegen Griechenland 2:1 gewonnen, wozu Fortuna-Stürmer Kenan Karaman einen Treffer beisteuerte, das zweite steht am Sonntag um 20 Uhr gegen Usbekistan an. Ayhan spielte gegen die Griechen 90 Minuten durch.

 Kaan Ayhan jubelt.

Kaan Ayhan jubelt.

Foto: dpa/Marius Becker

„Wir werden weiterhin den gesamten Markt im Auge behalten, um auf allen für uns relevanten Positionen reagieren zu können“, ergänzt Pfannenstiel: „Das Transferfenster schließt ja erst Ende August.“ Eine sehr realistische Sichtweise, wenn man bedenkt, dass vor allem der englische Wechselmarkt völlig überhitzt ist. Da zahlen selbst Aufsteiger häufig zweistellige Millionensummen für gestandene Bundesligaspieler, zu denen Kaan Ayhan inzwischen zu zählen ist. Und auch Schalke könnte später noch einfallen, dass man den gebürtigen Gelsenkirchener doch noch heimholen möchte. Ein entsprechendes Angebot könnte also jederzeit noch kommen, was für die Düsseldorfer sportlich immer noch schade wäre. Das finanzielle Trostpflaster jedoch wäre ein ganzes Stück dicker gepolstert als bisher.

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