Abwehrchef an allen Gegentoren beteiligt Fortunas Ayhan erwischt schwarzen Sonntag

Mönchengladbach · Kaan Ayhan war bei Fortunas 0:3 in Gladbach an allen drei Gegentoren beteiligt. Nach seinem Auftritt beim 1:7-Debakel in Frankfurt war es der zweite Ausfall des Abwehrchefs in kurzer Zeit.

 Kaan Ayhan geht nach dem Gegentor zum 0:2 über den Platz.

Kaan Ayhan geht nach dem Gegentor zum 0:2 über den Platz.

Foto: dpa/Marius Becker

Robert Schäfer war nach dem 0:3 bei Borussia Mönchengladbach sichtlich geladen: „Wir verteilen Geschenke. Da müssen sich die Spieler hinterfragen. Sie müssen die Konzentration hochhalten und die unpräzisen Bälle abstellen.“ Fortunas Vorstandsboss sprach damit eindeutig auf den Fehler vor dem letztlich entscheidenden 0:2 an. Es war Kaan Ayhan, der den Ball unkontrolliert in die Mitte spielte. Alfredo Morales fehlte es dann schließlich an der entscheidenden Konsequenz, den Ball noch zu klären. Für Ayhan war es ohnehin ein gebrauchter Tag. Der 23-Jährige stand somit exemplarisch für die fehlerbehaftete Leistung, die – neben der stark fragwürdigen Elfmeterentscheidung – letztlich zur sechsten Niederliga in Serie in der Fußball-Bundesliga führte.

Für Ayhan war es in Gladbach ein Déjà-vu der miesesten Sorte. Bereits beim Debakel  in Frankfurt hatte Ayhan einen rabenschwarzen Tag, bezeichnete sich selbst als Totalausfall. Wie ist das bei dem Mann zu erklären, der eigentlich als Stütze der Fortuna-Abwehr gedacht ist? „Da müssen sie Kaan fragen“, sagte Schäfer. Ging aber nicht. Denn Ayhan schwieg, winkte ab und ging wortlos an den um Antworten bittenden Journalisten vorbei. Anders als noch in Frankfurt.

Nach dem 1:7 nahm Ayhan das Fehlverhalten eher auf die leichte Schulter, nach dem Motto: Kann ja mal passieren, müssen wir einfach abhaken. Er schlug gar vor, auf die Analyse des Spiels verzichten. Trainer Friedhelm Funkel lehnte aber ab, suchte auch das Einzelgespräch mit seinem wichtigsten Mann in der Abwehrkette.

Borussia Mönchengladbach - Fortuna Düsseldorf: Bilder des Spiels
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Foto: dpa/Marius Becker

In Gladbach wirkte Ayhan nun aber erneut nicht auf der Höhe. Bereits in der ersten Halbzeit hatte der türkische Nationalspieler Glück, dass ein haarsträubender Fehlpass vor dem eigenen Strafraum nicht zum Rückstand führte, weil Gladbachs Stürmer Alassane Plea den Ball neben das Tor drosch. „So etwas darf Kaan natürlich nicht passieren“, sagte Funkel. Passierte ihm im zweiten Durchgang aber erneut. Diesmal mit Folgen, als Jonas Hofmann zum 2:0 traf.

Borussia Mönchengladbach gegen Fortuna Düsseldorf: Die Fortunen in der Einzelkritik
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Foto: Falk Janning

Zu den leichtsinnigen Fehlern gesellte sich dann auch noch Pech. Beim 0:3 fälschte Ayhan den Schuss von Thorgan Hazard unhaltbar für Torhüter Michael Rensing ab. Und vor dem fragwürdigen Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Felix Brych war es Ayhans Arm, gegen den der Schuss von Plea prallte. Bitter, aber nicht zu ändern. Der Fehlpass hingegen schon. „Ich weiß nicht, ob ihn der Elfmeterpfiff noch beschäftigt hat, aber solche Fehler sind natürlich heftig für uns“, sagte Niko Gießelmann. Und Trainer Funkel kündigte ein weiteres Gespräch an: „Natürlich werden wir mit ihm reden. Aber dann geht es weiter.“

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