2:2 gegen Berlin Joker Yildirim rettet Fortuna einen Punkt

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf hat die Englische Woche mit einem 2:2 (0:1) gegen Union Berlin abgeschlossen. Der eingewechselte Özkan Yildirim markierte kurz vor Schluss den Ausgleich.

Fortuna Düsseldorf: Özkan Yildirim erlöst Fortuna kurz vor Schluss
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Yildirim erlöst Fortuna kurz vor Schluss

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Foto: dpa, rwe hak

Die Düsseldorfer waren schon weg vom Fenster, lagen mit 0:2 zurück. Dann erzwangen sie ein Eigentor und flankten den Ball in der Nachspielzeit zu Yildirim, der per Kopf das 2:2 erzielte. "Wir haben Moral gezeigt und sind am Schluss noch dafür belohnt worden", resümierte ein überglücklicher Oliver Fink.

Mit kuriosen Ritualen habe er abgeschlossen, sagte Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel vor dem wichtigen Spiel gegen Union Berlin. "Früher habe ich die gleiche Jacke immer wieder angezogen, bin als Letzter aus dem Kabinengang gekommen oder habe mit einem bestimmten Spieler zuletzt abgeklatscht", erklärte der 63-Jährige. "Später ist mir bewusst geworden, dass so etwas das Spiel nicht beeinflusst." Die beige Jacke, die er beim 1:2 in Bielefeld trug, ließ er gegen das Spitzenteam aus Berlin dann doch im Schrank, wäre eh viel zu warm gewesen.

Hoffmann feiert sein Startelf-Debüt

Die Flingerner mussten gegen die "Eisernen" aus der Hauptstadt gleich auf vier Leistungsträger verzichten: Innenverteidiger Robin Bormuth (Sprunggelenksverletzung), Linksaußen Axel Bellinghausen (Magen-Darm-Grippe), Mittelfeldmann Marcel Sobottka (gesperrt) und Angreifer Emmanuel Iyoha (Oberschenkelprobleme). Dafür stand Kapitän Fink nach seiner Gelbsperre wieder auf dem Platz, auch der Österreicher Christian Gartner rückte in die Mannschaft. Dazu gab's das Startelf-Debüt von André Hoffmann, der in der Abwehrzentrale den Vorzug vor Routinier Alexander Madlung erhielt. Die Sicherheitslücken wurden dadurch trotzdem nicht geschlossen.

Funkel hatte im Vorfeld vor "einer der besten Mannschaft der Liga gewarnt", die das Zeug zum Bundesliga-Aufstieg habe. Fortunas Übungsleiter erklärte auch, man brauche "noch zwei, drei Siege, um gerettet zu sein". Der nötige Biss dafür sei vorhanden. Die Rheinländer probierten es wieder mit Stürmer Rouwen Hennings, Union trat erstmals in dieser Saison mit zwei Spitzen in einem 4-4-2-System an: Sebastian Polter und Philipp Hosiner.

Fortuna nimmt Heft in die Hand, Berlin trifft

Fortunas Fans gaben von Beginn an Vollgas. Ihre Mannschaft bemühte sich in den Anfangsminuten, die Kontrolle über das Spiel zu bekommen, die Abstiegssorgen quasi wegzukombinieren. Linksverteidiger Lukas Schmitz versuchte, mit einem Fernschuss Gefahr heraufzubeschwören, knallte den Ball aber in die Wolken (7.). Die Berliner pressten früh, um Fehler im Spielaufbau der Hausherren zu provozieren. Nach 15 Minuten war das Konterspiel von Erfolg gekrönt: Christopher Trimmel setzte sich über die rechte Seite durch, passte den Ball zum freistehenden Hosiner, der das 1:0 für die Gäste erzielte. Da waren Fortunas Sorgen wieder ziemlich präsent.

Die Düsseldorfer blieben am Ball — nach 28 Minuten machte Hennings auf sich aufmerksam: Der Mittelstürmer schoss das Leder aus kurzer Distanz knapp am rechten Winkel vorbei. Nur Sekunden später trudelte ein gefährlicher Kopfball von Fink am langen Pfosten ins Aus. Die Gastgeber zeigten, dass sie in der Lage sind, auf das 0:1 zu antworten. Der Ausgleich wollte jedoch nicht fallen. Auch nicht, als Hennings nach 35 Minuten mit dem Ball auf Union-Torhüter Daniel Mesenhöler zusprintete. Der Schlussmann war schnell am Boden und parierte den Flachschuss.

Anschlusstor fällt zu spät

Die Hausherren erarbeiteten sich viele ruhende Bälle, verwerteten die Gelegenheiten — wie so oft in dieser Saison — allerdings nicht. Union präsentierte sich effektiv, aber spielerisch nicht als Spitzenteam. Die Düsseldorfer kamen mit Schwung aus der Kabine, münzten die Energie jedoch nicht in zielstrebige Offensivaktionen um. Stattdessen verstolperte Innenverteidiger Akpoguma hinten die Kugel — Kenny Prince Redondo schob nach 55 Minuten zum 2:0 für Berlin ein. Wenn man schon kein Glück hat, kommt meistens auch noch Pech hinzu, natürlich gepaart mit Unvermögen.

Fortuna schaffte das 1:2, weil Damir Kreilach einen Bebou-Pass ins eigene Tor drückte (80.). Und das war noch nicht alles: Kurz vor dem Ende köpfte der eingewechselte Yildirim eine Bebou-Flanke ins Tor. Und die Arena stand Kopf. "Wir haben mit unserer Leidenschaft, unserer Hingabe, unserem Kampf und unserem Teamgeist das Spiel in Bielefeld wiedergutgemacht", befand Funkel.

(jado)
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