Ausblick auf Heimspiel gegen den KSC Was Fortunas Johannesson von sich und dem Duell mit Karlsruhe erwartet

Düsseldorf · Isak Johannesson hat seinen jüngsten Fehlschuss gegen Darmstadt längst abgeschüttelt. Für ihn und Fortuna geht es am Samstag zu Hause gegen den Karlsruher SC weiter. Der Isländer erklärt, was er von diesem Duell erwartet und erläutert seine persönlichen Ziele für die Saison.

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Isak Johannesson kam am Mittwochvormittag ganz geschmeidig und lächelnd zum Pressegespräch am Platz. Dort war der Isländer mit seinen Fortuna-Kollegen nach einem zuvor freien Dienstag wieder aktiv. Bei der Einheit anwesend waren auch die zuletzt angeschlagenen Dzenan Pejcinovic, Nicolas Gavory und Noah Mbamba. Das Trio absolvierte Teile des Mannschaftstrainings. Diesem blieb dagegen Takashi Uchino fern. Der Japaner war zu Gesprächen mit möglichen anderen Arbeitgebern freigestellt. Laut „Japanese Football“ soll er zu Al Wasl in die Vereinigten Arabischen Emirate wechseln. Auswirkungen auf den fleißigen und gut gelaunten Johannesson hatte dies keinesfalls.

Er zeigte sich zum einen locker. Zum anderen war gleichzeitig ein klarer Fokus zu beobachten beim zentralen Mittelfeldspieler. Denn der 27-malige isländische Nationalspieler hatte noch eine Szene des Zweitliga-Auftaktsieges beim SV Darmstadt 98 im Kopf. Nämlich die Aktion, als er am vergangenen Wochenende nicht auf 3:0 für Fortuna erhöhte.

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„Natürlich möchte ich auch Tore schießen und habe mich geärgert, dass ich nicht getroffen habe. Ich habe viel über diese vergebene Chance nachgedacht, und dieser Gedanke treibt mich an, beim nächsten Mal zu treffen“, betont Johannesson. Die Nummer 8 der Düsseldorfer erkennt daher: Bei ihm gebe es „noch Steigerungsbedarf, um mehr Tore zu schießen. Ich möchte aber auch mehr Vorlagen geben. Ich bin noch jung und kann mich überall steigern“.

Eingespielt mit Tanaka und Co.

Trotzdem weiß natürlich Trainer Daniel Thioune, was er und Fortuna an ihrem Schützling haben. Und andersherum genauso. Schließlich verteidigte Johannesson seinen Stammplatz. „Ich führe es aus der vergangenen Saison fort“, berichtet er. Also: Neue Serie, altes Standing in der Mannschaft. Und vor allem: Eine Eingespieltheit mit seinen Nebenleuten. „Ich liebe es, mit Ao Tanaka, Marcel Sobottka und Shinta Appelkamp im Mittelfeld zu spielen“, verdeutlicht Johannesson, der anfügt: „Yannik Engelhardt hat uns zwar (Richtung Italien zu Como 1907, d. Red.) verlassen, dennoch haben wir meiner Meinung nach ein gutes Mittelfeld. Es fühlt sich für mich gut an, so weiterzumachen und Spiele zu gewinnen.“

Nach dem jüngsten Erfolg am ersten Spieltag ist entsprechend eine Fortsetzung gewünscht. Am Samstag erwartet Düsseldorf den Karlsruher SC, der ebenfalls mit drei Punkten in die neue Serie gestartet ist. „Sie haben jetzt gleich im ersten Spiel drei Tore gemacht. Sie sind gut am Ball und ein offensives Team, ein bisschen anders als Darmstadt“, analysiert Johannesson, der im Rückblick auf die vergangene Spielzeit und die dortigen Duelle mit dem KSC (3:1-Sieg und 2:2-Remis) feststellt: „Wir hatten mit Karlsruhe enge Duelle in der Vorsaison. Deshalb denke ich, dass es jetzt auch wieder eng wird.“

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Geplatzte Träume stärken Johannesson

Damit das Pendel trotzdem gegen die Badener in Fortunas Richtung ausschlägt, dazu beitragen will auch Johannesson – mit klaren Zielen: „Ich persönlich möchte mich einfach weiterentwickeln und werde hart auf dem Trainingsplatz arbeiten, um Vorlagen beizusteuern, Tore zu erzielen und in der Startelf zu stehen.“ Klare Worte eines Mannes, der in der jüngsten Vergangenheit sportlich ziemlich gelitten hat. Erst der verpasste Aufstieg in die Bundesliga mit Fortuna, dann der geplatzte Traum von der Europameisterschaft in Deutschland mit Island.

Doch aus diesen beiden Fußball-Dramen geht Johannesson einige Wochen später gestärkt hervor. „Ich bin noch sehr jung und bekomme noch mehrere Gelegenheiten. Ich werde hart arbeiten, und am Ende wird es das bestimmt wert sein“, sagt er überzeugt. Außer Zweifel steht auch, dass der 1,84-Meter-Mann mit der deutschen Sprache immer besser zurechtkommt. „Es ist zwar schwer zu sprechen. Die Fußballsprache und wenn der Trainer in der Halbzeit zu uns spricht, verstehe ich aber“, erklärt Johannesson und verrät sein Lieblingswort: Nämlich „Mittelfeldspieler“ – also genau die Position, die ihn bei Fortuna glücklich macht.