Fortuna Düsseldorf Kiesewetters Tor wirkt wie ein Fanal

Düsseldorf · Der 24 Jahre alte amerikanische Nationalspieler erzielt in Nürnberg den wichtigen Düsseldorfer Ausgleichstreffer zum 1:1, der das Selbstvertrauen stärkt und damit den 3:2-Sieg einleitet.

 Fortunas Mittelfeldspieler Jerome Kiesewetter umspielt Nürnbergs Torhüter Raphael Schäfer und erzielt das 1:1.

Fortunas Mittelfeldspieler Jerome Kiesewetter umspielt Nürnbergs Torhüter Raphael Schäfer und erzielt das 1:1.

Foto: Christof Wolff

Friedhelm Funkel hatte gesagt, er sei nie ratlos, er habe immer wieder neue Ideen, die er oft spontan, aus dem Bauch heraus entscheide und umsetze. Und er hatte gesagt, er werde in Nürnberg eine Mannschaft aufbieten, die in dieser Saison schon einmal gewonnen habe. Dabei erinnerte er sich an die erfolgreichste Phase der Saison, drei Spiele in Folge gewann - in München (3:1), gegen Bielefeld (4:0) und in Berlin (1:0). In allen drei Begegnungen stand Jerome Kiesewetter auf dem Platz. Gestern stand der 24 Jahre alte offensive Mittelfeldspieler, der im Sommer vom VfB Stuttgart kam, zum vierten Mal in der Startelf.

Die Nominierung von Kiesewetter hatte sich während der Woche bereits im Training abgezeichnet. Da hatte Funkel mehrfach in der Formation spielen lassen, die beim Anpfiff in Nürnberg auf dem Platz stand. Doch es sah zunächst gar nicht gut aus, die Fortuna lag 0:1 zurück. Bis zur 27. Minute, in der die Partie kippte. Die Gastgeber nutzten einen Freistoß in der gegnerischen Hälfte nicht und wurden klassisch ausgekontert. Ihlas Bebou schickte Kiesewetter auf die Reise, der nicht überhastet abschloss, sondern die Nerven behielt, Torhüter Raphael Schäfer ausspielte und den Ball zum 1:1 ins Netz schoss. Es war der Knackpunkt der Begegnung, denn dieses Tor gab der Mannschaft einen deutlichen Schub. Fortan trat sie selbstbewusster auf, plötzlich spürte sie, dass sie in Nürnberg gewinnen kann.

"Das war gelungen heute", meinte Kiesewetter. "Es war ein guter Tag für die Mannschaft und für mich. Ich bin einfach nur glücklich. Ich habe lange auf diese Chance gewartet und das Vertrauen in mich nie verloren." Auf die Szene zu seinem Tor angesprochen, meinte er schelmisch: "Es war Schäfers letztes Spiel. Da habe ich mir gedacht: Vielleicht ist er nicht mehr so schnell auf den Beinen."

Trainer Friedhelm Funkel war nach dem Sieg erleichtert und fühlte sich bestätigt. "Ich hatte gesagt, dass ich mir die Trainingswoche ganz genau ansehen werde", sagte der Coach. "Jerome hat die Chance genutzt. Mensch, den kannst du auch mal bringen, habe ich mir gedacht. Bei dem Ausgleich ist dann genau das passiert, was wir im Training einstudiert hatten. Wir wollten den Ball hinter die Deckung spielen, das hat in der Szene gut geklappt."

Kiesewetters Ausgleich beflügelte die Mannschaft, die erneut eine großartige Moral bewies. Nach dem 2:1 durch Rouwen Hennings mussten die Rot-Weißen noch den Ausgleich hinnehmen, doch wie schon so oft in dieser Saison traf Fortuna noch einmal in der Schlussphase. Wie bereits in der Vorwoche beim glücklichen 1:1 gegen Würzburg war Alexander Madlung wieder maßgeblich daran beteiligt. Auch diesmal wurde ihm der Treffer, weil abgefälscht, nicht gutgeschrieben.

(ths)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort