Fortunas Mittelfeldmotor Piotrowski spricht plötzlich mit allen Polnisch

Düsseldorf · Jakub Piotrowski war eine der entscheidenden Figuren bei Fortunas Sieg gegen Heidenheim. Im Gespräch erzählt er von Sprachschwierigkeiten, von der verbesserten Stimmung und über Dawid Kownacki.

 Jakub Piotrowski (re.) gegen Heidenheim.

Jakub Piotrowski (re.) gegen Heidenheim.

Foto: Frederic Scheidemann

Für den Titel des Matchwinners kam bei Fortuna am Freitag natürlich nur Marcel Sobottka infrage. Der Aushilfs-Linksverteidiger erledigte seinen Job bravourös und erzielte zudem noch das 1:0-Siegtor gegen den 1. FC Heidenheim. Hätte Sobottka nicht so aufgetrumpft, hätte sicher ein anderer diesen Titel für sich beanspruchen dürfen: Jakub „Kuba“ Piotrowski.

Den 23-Jährigen hatte trotz der Personalnot keiner so richtig auf dem Zettel. Was der ehemalige polnische Junioren-Nationalspieler dann auf der Doppel-Sechs im Zusammenspiel mit Adam Bodzek ablieferte, war aber aller Ehren wert. Im Gespräch erklärt er, wie er die aktuelle Lage bei Fortuna bewertet. Piotrowski über...

...das Spiel am Freitag: „Es war ein wirklich wichtiger Sieg, ein Pflichtsieg. Wir brauchten die drei Punkte und konnten jetzt mit einem guten Gefühl in die Woche starten.“

...seine eigene Leistung: „Ich habe aus meinen Leistungen bei den Spielen vorher gesehen, was ich verbessern muss. Ich habe die ganze Zeit im Training daran gearbeitet. Ich war wirklich bereit für den Moment, wenn ich wieder auf dem Platz stehen durfte. Der Coach hat mir die Chance gegeben und ich habe mich gut gefühlt.“

...das Zusammenspiel mit Adam Bodzek: „Wenn wir zusammenspielen, könnte ich sogar noch mehr als Achter spielen. Er hat das Zentrum im Griff und ich könnte noch mehr in den Strafraum ziehen. Ich mag diese Position, kann den Box-to-box-Spieler geben. Was witzig ist: Wir sprechen immer polnisch auf dem Rasen. Dann habe ich aber plötzlich angefangen, auch die anderen Spieler polnisch anzusprechen, bis ich gemerkt habe: Ach, das geht ja gar nicht.“

...Trainer Uwe Rösler: „Er hat oft meinen Namen gerufen. Das ist kein Problem. Er wollte mir helfen, was meine Positionierung auf dem Feld angeht. Er ist emotional, das gehört dazu. Es ist sein Naturell. Damit muss man als Spieler leben.“

...konditionelle Probleme: „Es war mein erstes Match über 90 Minuten seit März. Das hat mir gut getan. Man braucht diese Spiele, um Rhythmus und Spielfitness zu bekommen. Ich bin schon wieder bereit für das Wochenende.“

...seine Gelbe Karte: „Ich wollte sehr aggressiv in die Zweikämpfe gehen. Als ich die Karte gesehen habe, war mir klar, dass ich jetzt etwas langsamer machen muss. Es war eine neue Erfahrung, ich wollte trotzdem dem Team weiter zeigen, dass wir aggressiv sind und das Spiel gewinnen wollen. Es hat gut geklappt, würde ich sagen.“

...die Lage bei Fortuna: „Der Sieg hat uns gut getan. Wir sind Fortuna Düsseldorf, jeder Sieg ist wichtig. Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Es war nicht so, dass wir vorher alle am Boden waren, aber es ist normal im Fußball, dass wir jetzt eine positivere Atmosphäre haben. Aber wir geben weiter Vollgas.“

...seine Deutsch-Kenntnisse: „Ich lerne immer mehr, aber es ist wie immer: Ich kann viel verstehen, aber noch nicht so viel sprechen.“

...Dawid Kownacki: „Er war am Anfang nach seiner erneuten Verletzung natürlich niedergeschlagen. Aber er hat die mentale Stärke, auch diesen Rückschlag wegzustecken – das weiß ich.“

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