Fortuna Düsseldorf Ist Yildirim bei Funkel durchgefallen?

Düsseldorf · Fortuna braucht dringend Tore. Ein kreativer Mittelfeldmann könnte das Offensivspiel ankurbeln. Viele Spielmacher hat der Zweitligist nicht in seinen Reihen. Özkan Yildirim wäre ein Kandidat. Doch der 23-Jährige spielt keine Rolle.

 Özkan Yildirim spielt bei Fortuna Düsseldorf momentan keine Rolle.

Özkan Yildirim spielt bei Fortuna Düsseldorf momentan keine Rolle.

Foto: Falk Janning

Yildirim wartet in Düsseldorf auf den Durchbruch. Blöderweise war das bei Werder Bremen schon genauso. In der 2. Bundesliga entscheidet sich nun, in welche Richtung sich die Karriere entwickelt. Dass er gegen Stuttgart und Kaiserslautern nicht einmal im Kader stand, ist ein schlechtes Zeichen.

Eigentlich sollte Yildirim der neue Chef im Mittelfeld werden. Das waren hohe Erwartungen an ein Langzeittalent. Als sich Yildirim im Sommer 2016 für einen Tapetenwechsel entschied, war er davon überzeugt, die für ihn auserkorene Rolle ausfüllen zu können: "Ein Umbruch mit vielen jungen Spielern, bei einem Verein, der voll auf mich setzt — das hörte sich einfach gut an", sagte der Kreativspieler.

Sein Start in die Saison war denkbar schlecht

Yildirim sieht sich als hängende Spitze oder als Zehner. Er ist jemand, der immer den Ball haben will, ihn nach vorne treibt und den Abschluss sucht. Nur kommt er in Düsseldorf gar nicht dazu: Yildirim ist der Statist unter den Nebendarstellern. Es sind keine angenehmen Zeiten.

Sein Start in der Landeshauptstadt war schon ein denkbar schlechter. In Bremen oft verletzt, begann er die Saison in Sandhausen mit einer Fraktur am Oberschenkel, einem Meniskusriss und einem Teilriss des Außenbandes. Statt sich weiterzuentwickeln, musste Yildirim aufholen. Die Spielzeit steuert auf das letzte Drittel zu — und der ehemalige U21-Nationalspieler stand gerade mal 235 Minuten auf dem Feld.

Yildirim drängt sich nicht auf

Dabei bräuchte die Fortuna neben den vielen defensiven Mittelfeldspielern eigentlich einen Spielertypen wie ihn: einen torgefährlichen, spielintelligenten, einfallsreichen Kicker, der auch mal den tödlichen Pass spielen kann. Kurz gesagt: einen neuen Kerem Demirbay, den die Flingerner im vergangenen Sommer wieder an den Hamburger SV verloren, von wo er dann zur TSG Hoffenheim wechselte.

Warum wartet Yildirim also vergeblich auf seine Chance? Die Antwort: Er zündet nicht so richtig, weder im Training, noch im Spiel. Bei ihm wirkt alles betont lässig, fast schludrig. Gemessen an seinem Talent zeigt er viel zu wenig. Er drängt sich nicht auf, beißt nicht. Eine Eigenschaft, die vor allem im Kampf um das Überleben in der 2. Bundesliga unentbehrlich ist.

Natürlich ist Yildirim nicht abgeschrieben. Andere Spieler wie Maecky Ngombo oder Kemal Rüzgar, die in der Hinrunde ebenso unauffällig agierten, wurden verliehen. Fortuna kann einen engagierten Yildirim gebrauchen, Yildirim braucht Fortuna. Ob sie aber zusammenfinden, ist unsicherer denn je.

(jado)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort