Fortunas 0:5 gegen Bayern „Der Platz war zu schnell für uns“

Düsseldorf · Fortunas Akteure erkennen nach der klaren Niederlage an, dass die Bayern „in einer anderen Liga“ spielen. Für Trainer Uwe Rösler steht fest, dass seine Mannschaft am Samstag gegen Hoffenheim aber wieder konkurrenzfähig ist.

 Mickael Cuisance (li.) und Valon Berisha.

Mickael Cuisance (li.) und Valon Berisha.

Foto: AP/Christof Stache

Es war eine echte Lehrstunde für Fortuna. Die Bayern zeigten den Düsseldorfern am Samstagabend in beeindruckender Manier wie Spitzenfußball in der Fußball-Bundesliga aussieht. Das 5:0 war in der Höhe dann auch absolut verdient.

Es wäre einfach gewesen, die Spielanalyse auf die Stärke der Bayern zu reduzieren. Uwe Rösler aber, wollte gar nicht so viel über den Gegner sprechen, sondern setzte selbstkritisch bei seiner Mannschaft an. „Es ist für mich enttäuschend, dass wir den guten Eindruck, den wir uns in den vergangenen Monaten erarbeitet haben, uns ein bisschen kaputtgemacht haben. Wenn du in die Allianz Arena kommst, musst du im Zweikampf mehr dagegenhalten“, sagte Fortunas Trainer und merkte dann eine bemerkenswerten Ursache an: „Wir haben so angefangen, wie wir es uns vorgestellt haben. Und dann haben wir gemerkt, dass der Platz hier einfach zu schnell für uns ist.“

Erik Thommy gab einen Einblick, wie es sich auf dem schnellen Platz so angefühlt hat: „Sie haben ein sehr gutes Spiel gemacht, es uns sehr schwer gemacht. Sie hatten ein tolles Positionsspiel, waren in den Halbräumen immer in Überzahl, so dass wir kaum in die Zweikämpfe kommen konnten. Und das, obwohl wir es eigentlich gar nicht so schlecht gemacht haben, aber die Bayern sind in einer anderen Liga“, sagte der flinke Außenbahnspieler.

In der Tat sah es so aus, als wären die Düsseldorfer sowohl im Kopf als auch mit den Füßen zu langsam für einen FC Bayern in dieser Topform. „Wir haben uns in der ersten Hälfte drei ordentliche Möglichkeiten herausgespielt, aus denen wir ein Tor machen müssen, dann hätten wir Energie und Selbstvertrauen bekommen“, betonte Rösler. „Die zwei Tore nach der Halbzeit haben das Spiel für uns dann gekillt. Wir waren heute nicht regeneriert. Das Spiel am Mittwoch hat uns physisch und emotional unheimlich viel Kraft gekostet. Das hat dann gegen die Bayern einfach nicht gereicht.“

Nach einem Eigentor von Zanka und Treffern von Benjamin Pavard, Alphonso Davies und Robert Lewandowski (2) sah es nach 52 Minuten so aus, als wäre der Weg für ein echtes Debakel bereitet. Doch nach dem 0:5 versammelten sich die elf Fortunen in einem Kreis und beschworen, sich nicht abschlachten zu lassen. „Die Tordifferenz spielt für uns eine Rolle. Wir haben gesagt, es steht jetzt nochmal 0:0 und wir machen die Schotten hinten dicht. Es hat dann auch ein bisschen besser geklappt“, sagte Thommy. Auch Rösler ist froh, dass es keine weiteren Gegentore gab: „Das Torverhältnis kann für uns noch unheimlich wichtig werden.“

Nun möchten die Düsseldorfer die kommenden Tage dazu nutzen, das Spiel abzuhaken und vor allem nach der Englischen Woche zu regenieren. „Es war ein Bonusspiel. Wir hatten in den vergangenen Spielen gute Ergebnisse erzielt. Darauf müssen wir aufbauen“, sagte Thommy. Rösler war bereits am Samstagabend davon überzeugt, dass seine Mannschaft auch nach diesem Rückschlag wieder mit erhobenem Kopf aufstehen wird: „Hoffenheim am kommenden Samstag wird ein wichtiges Spiel für uns. Ich habe Matthias Zimmermann extra noch ausgewechselt, weil er bei vier Gelben Karten steht. Ich will ihn unbedingt dabei haben. Im Heimspiel werden wir wieder absolut konkurrenzfähig sein.“

Für Lutz Pfannenstiel war es die Partie bei den Bayern letzte Spiel als Sportvorstand bei den Düsseldorfern. Zum Abschied wurde er von Sky-Experte Lothar Matthäus geadelt: „Lutz hat mir Vieles voraus, er hat auf fünf Kontinenten gespielt. Ich habe auch lange gespielt, aber in so vielen Stadien habe ich nicht gespielt. Ich habe gedacht, ich habe wirklich viel erreicht, aber da ist einer, der noch mehr Erfahrungen im Weltfußball gesammelt hat: Lutz Pfannenstiel.“

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