Fortuna Düsseldorf II Offensivspektakel mit Makeln

Düsseldorf · Die Zweitvertretung von Fortuna Düsseldorf hat mit 3:2 (1:0) gegen den SC Verl gewonnen. Defensiv offenbarte der Tabellenführer der Regionalliga West in der turbulenten Begegnung allerdings einige Schwächen.

Taskin Aksoy: Talentförderer aus Berlin
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Das ist Taskin Aksoy

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Foto: rpo, Falk Janning

Man soll die Feste ja feiern, wie sie fallen. Und so war es Taylan Duman, der als erster Spieler nach dem hart erkämpften 3:2-Sieg gegen den SC Verl die allgemeine Stimmungslage bei Fortunas Zweitvertretung zusammenfasste: "Es fühlt sich richtig gut an, von der Tabellenspitze zu grüßen."

Zugegeben: Das tun die Flingerner natürlich schon seit dem ersten Spieltag, doch dieser vierte Sieg im nunmehr fünften Saisonspiel war gewissermaßen anders als die bisherigen. Vor allem deshalb, weil die Elf von Trainer Taskin Aksoy nahezu über die gesamte Spielzeit ein richtiges Feuerwerk auf dem Platz abbrannte und sich mit den ebenfalls starken Gästen einen offenen Schlagabtausch ablieferte.

In der Summe war das für jeden neutralen Zuschauer eine wahre Wonne, für die Beteiligten auf dem Platz eher weniger. "Das war ein unangenehmes Spiel", gestand Moritz Montag, während sein Coach zuvorderst eine "aufregende Partie" gesehen hatte. Letztlich stimmte irgendwie beides.

Für den ersten Part waren die Verler verantwortlich, die von Anfang an hoch standen und so reichlich Druck ausübten. "Das war nicht leicht für uns", resümierte Duman. Es hätte niemanden gewundert, wenn die Rot-Weißen in dieser Phase in Rückstand geraten wären, aber das Gegenteil trat ein.

Auch, weil jemand aufdrehte, der zuletzt schwere Wochen durchleben musste — Shunya Hashimoto. Der japanische Angreifer, in den ersten Spielen aufgrund der vielen Profiabstellungen in die Jokerrolle zurückgestuft, lieferte zusammen mit seinem Landsmann Kaito Miyake einen bärenstarken Auftritt. Nicht nur, dass er das Führungstor erzielte, der 22-Jährige zeigte sich zudem so lauffreudig, beweglich und einsatzstark wie seit Wochen nicht.

Auch Miyake sprühte als alleiniger Spielmacher im Rauten-System nur so vor Spielfreude und initiierte zahlreiche Torchancen. Das Problem: Es blieb lediglich bei diesem einen Treffer. Und auf der anderen Seite rettete Keeper Max Schijns bei seinem Saisondebüt die knappe Führung. "Unterm Strich hätte es zur Pause auch schon 3:2 stehen können", bemerkte Aksoy, "darüber hätte sich auch keiner beschweren brauchen."

Das tat der 50-Jährige erst nach der Pause, als seine Mannschaft in ihr bekanntes Phlegma verfiel und den Ostwestfalen immer mehr Raum und infolgedessen zwei Tore gewährte. Bemerkenswert war allerdings, wie die junge Mannschaft auf diese beiden Rückschläge reagierte und trotz aller Instabilität in der Defensive offensiv immer wieder eine Antwort fand. Dies rang auch Aksoy ein Kompliment ab: "Nach dem Spielverlauf hätten wir auch mit einem 2:2 leben können. Aber ich denke, aufgrund der hohen Leidenschaft, die die Jungs an den Tag gelegt haben, ist auch dieser Sieg nicht ganz unverdient."

Somit gehen die Düsseldorfer auch am kommenden Spieltag gegen den SV Rödinghausen als Spitzenreiter an den Start. Eine komfortable Situation, die Aksoy aber nur bedingt tangiert. "Die Tabellenführung ist schön, aber wir wissen, wo wir herkommen", betonte der Deutsch-Türke und schob hinterher: "Wir wollen ganz schnell die 40 Punkte haben, und das wird in dieser ausgeglichenen Liga schwer genug werden." Immerhin: So lange wie in der Vorsaison (am letzten Spieltag) dürfte es bei diesem Offensivpotenzial nicht dauern.

(RP)
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