1:1 gegen Holstein Kiel Verlust der Tabellenspitze stört Fortunas Feier nicht

Düsseldorf · Der Aufsteiger in die Bundesliga trennt sich im letzten Saisonheimspiel von Holstein Kiel 1:1. Für die Düsseldorfer kommt es am letzten Spieltag beim 1. FC Nürnberg, der nun aufgrund der besseren Tordifferenz vor ihnen liegt, zu einem Endspiel um den Zweitliga-Meistertitel.

Fortuna Düsseldorf: Friedlicher Platzsturm nach Heimspiel gegen Holstein Kiel
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Fans feiern mit Fortuna-Spielern auf dem Rasen

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Foto: Falk Janning

Es war das letzte Zweitliga-Heimspiel der Düsseldorfer Fortuna für mindestens 15 Monate — und wenn es nach dem Anhang des Klubs geht, sogar noch für sehr viel länger. Entsprechend gingen die Fans die Partie gegen Holstein Kiel an: als gäbe es kein Morgen mehr. Schon als die Aufsteiger zum Warmmachen auf den Rasen liefen, feierte sie die Südtribüne mit dem Sprechchor "Nie mehr zweite Liga!"

Richtig emotional wurde es dann, als Stadion-DJ Opa Haefs den neuesten Hit der "Halbangst"-Crew abspielte. Zu "Danke für den Aufstieg" schwenkten die Zuschauer im ganzen Stadion die zigtausend Fortuna-Fahnen, die Sponsor Stadtwerke hatte verteilen lassen, zum Einlaufen der Mannschaften lief ausnahmsweise "Tage wie diese". Gänsehaut-Momente. Das Ergebnis spielte bei den Aufstiegs-Feierlichkeiten nur eine untergeordnete Rolle: Die Partie endete 1:1, was die Partystimmung zwar nicht weiter anheizte, aber auch nicht nachhaltig störte.

Friedhelm Funkel hatte sich dafür entschieden, seine erfolgreiche Mannschaft nur dort zu ändern, wo er es unbedingt musste. Für den gelbgesperrten und obendrein verletzten Florian Neuhaus nominierte der Trainer den Norweger Havard Nielsen. Der gelernte Stürmer interpretierte seine Rolle erwartungsgemäß etwas offensiver als Mittelfeldmann Neuhaus, so dass die Mannschaft zumeist in einem 4-4-2-System mit Nielsen an der Seite von Rouwen Hennings agierte.

Die erste klare Chance des Spiels verbuchte indes Takashi Usami, der in der 13. Minute nach einem Traumpass von Marcel Sobottka allein vor Torhüter Kenneth Kronholm auftauchte, den Ball aber knapp rechts vorbeischoss. Es blieb die einzige Möglichkeit dieser Kategorie in der ersten Hälfte, in der die Funkel-Elf es ein wenig ruhiger angehen ließ. Eher erstaunlich jedoch, dass auch die Gäste, für die es ja noch um die Festigung des Relegationsplatzes oder im Falle einer Niederlage des 1. FC Nürnberg sogar um die Chance auf Platz zwei ging, ebenfalls nicht mit allerletztem Einsatz zu Werke gingen. Erst kurz vor der Pause traten die Kieler aufs Gaspedal, schnürten Fortuna im eigenen Strafraum ein und kamen durch einige Querschläger auch zu Möglichkeiten. Die aussichtsreichste vereitelte Torhüter Raphael Wolf, als er einen Kopfball von Tom Weilandt aus dem Winkel fischte (40.).

In der Halbzeit löste dann Oberbürgermeister Thomas Geisel eine Wette ein, die er für den Fall des Aufstiegs eingegangen war. Geisel durchquerte radschlagend den Mittelkreis und wurde mit anerkennendem Beifall der Kulisse belohnt. Ein wenig schienen die Aktivitäten des OBs den Tatendrang der Gastgeber anzufachen, denn diese kamen verbessert aus der Kabine.

Fortuna Düsseldorf - Holstein Kiel: Einzelkritik
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Fortuna - Kiel: Einzelkritik

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Foto: Falk Janning

Nach einer knappen Stunde hatte Fortuna Pech, als Genki Haraguchi den Ball über Patrick Herrmann lupfen wollte und Schiedsrichter Patrick Ittrich das folgende Handspiel des Kielers nicht mit einem Strafstoß ahndete. Völlig überflüssig dann die Aktion eines verblendeten Zuschauers, der Kronholm — der früher selbst das Fortuna-Trikot trug - in der 70. Minute mit einem Wurfgeschoss am Hinterkopf traf. Zum Glück konnte der Kieler Keeper weiterspielen und kurz darauf sogar eine große Chance Haraguchis vereiteln.

In der Schlussviertelstunde kam endlich doch noch Zählbares auf die Anzeigetafel. Zunächst brachte der eingewechselte Benito Raman die Düsseldorfer mit seinem zehnten Saisontreffer in Führung, ehe Zweitliga-Toptorjäger Marvin Ducksch ein Nickerchen der Fortuna-Deckung zum letztlich gerechten Ausgleich nutzte. Das war's auf dem Rasen, und die Feierlichkeiten konnten weitergehen. Nach und nach liefen die Anhänger auf den Platz und feierten friedlich mit den Spielern.

(jol)
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