Flügelspieler will Fortuna verlassen Hier wird über die Zukunft von Narey entschieden

Update | Düsseldorf · Die Zukunft von Khaled Narey bei Fortuna ist weiter in der Schwebe. Der Flügelspieler will unbedingt wechseln, doch noch liegt kein Angebot vor. Was die finanzielle Schmerzgrenze des Zweitligisten aus Düsseldorf ist. Welche Optionen es für den 27-Jährigen gibt. Was der Verein sagt.

Fortuna Düsseldorf: Das ist Khaled Narey
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Foto: Frederic Scheidemann

Robert Lewandowski fühlt sich emotional nicht mehr in der Lage, für den FC Bayern seinem Beruf nachzugehen. Entsprechend intensiv hinterlegt er derzeit öffentlich bei jeder sich bietenden Gelegenheit seinen Wunsch, den Verein in diesem Sommer auf jeden Fall verlassen zu wollen. Khaled Narey geht da derzeit noch deutlich dezenter zur Sache. Er hatte seinen Spind nach dem letzten Spiel geleert und sich zunächst in den Urlaub verabschiedet. Seither: Weitestgehend Funkstille. Gleichwohl: Auch Narey hat recht unmissverständlich zur Kenntnis gebracht, dass er seine Zukunft nicht mehr bei Fortuna sieht.

Im Prinzip ist das in Düsseldorf auch gar nicht so ein großes Thema. Schließlich verweigert sich Sportvorstand Klaus Allofs keineswegs dem Ansinnen von Narey. Bedingung ist allerdings, dass sich ein Verein findet, der auch bereit ist, den Rheinländern eine ausreichende Entschädigung dafür zu zahlen, dass man, erstens, den Flügelspieler ein Jahr vor Ablauf seines Vertrags ziehen lässt. Und, zweitens, damit seinen absoluten Top-Scorer verliert.

 Khaled Narey im Büro seiner Beratungsagentur.

Khaled Narey im Büro seiner Beratungsagentur.

Foto: Khaled Narey/Instagram/Instagram

Nun hat Narey über Instagram öffentlich gemacht, dass er sich mit seinem Beraterteam zusammengesetzt hat. Etwas klischeehaft hat die Agentur ihren Sitz an der Königsallee. Es gilt, die verschiedenen Szenarien zu besprechen. Narey würde gerne in der Bundesliga spielen – vor allem auch, was die Gehaltsklasse angeht. Mit seiner starken Saison in Düsseldorf hat er sich für einen Vertrag in finanziell höheren Sphären durchaus empfohlen. Andererseits gibt es nur eine begrenzte Garantie dafür, dass er sich in der höchsten deutschen Spielklasse genauso selbstverständlich bewegt und seine Leistungen konstant abruft.

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Foto: IMAGO/foto2press/IMAGO/Sven Leifer

Angeblich soll die TSG Hoffenheim zum Kreis der Kandidaten gehören, die bisher schon einmal ihre Fühler nach ihm ausgestreckt haben. Richtig ist allerdings auch, dass Fortuna für Narey bislang noch überhaupt kein Angebot vorliegt. Was wiederum auch mit Blick auf den Kalender nicht komplett verwunderlich ist. Und so ist es sehr wahrscheinlich, dass Narey am Sonntag beim Trainingsauftakt mit Fortuna dabei sein wird. Und womöglich wird er sogar mit dem Klub in die Saison der Zweiten Liga starten. Das Transferfenster schließt in diesem Jahr erst am 1. September, dann sind schon sechs Partien absolviert.

Natürlich wäre es im Interesse aller, wenn es deutlich schneller eine Einigung geben würde. Schließlich hängt daran auch die weitere Planung von Fortuna. Ein Erik Thommy wäre als Transfer nur realisierbar, wenn durch Narey Geld eingenommen wird. Für Fortuna wird es darum gehen, sich möglichst unabhängig zu machen.

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Foto: dpa/Guido Kirchner

Dazu könnte auch eine Verpflichtung von Nachwuchsspieler Christopher Scott gehören. Die Offensivkraft von der Zweiten Mannschaft des FC Bayern könnte als Kreativspieler in der Mitte die Fäden ziehen, Shinta Appelkamp wäre dann eine Option für den Flügel. Wohlgemerkt: Ideal ist anders, aber es würde zumindest signalisieren, dass man sich nicht in totaler Abhängigkeit befindet.

Sportvorstand Klaus Allofs wähnt sich indes durchaus nicht in aussichtsloser Lage. Realistisch wäre, für Narey eine Ablösesumme zwischen zwei und drei Millionen Euro überwiesen zu bekommen. „Ich will kein Preisschild dranhängen“, sagt Allofs. „Ein Spieler ist immer so viel wert, wie ein anderer Verein bereit ist, für ihn auszugeben. Klar ist doch, wir würden Khaled sehr gern behalten. Sollte uns aber tatsächlich jemand eine große Summe bieten, hören wir uns das natürlich an.“

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Fortuna kann im Prinzip nur auf den Faktor Zeit setzen. Wobei man aktiv ja überhaupt kein Interesse hat, einen möglichen Wechsel zu blockieren. Man will ihn nur vernünftig entschädigt bekommen. Ein Wunsch, den wohl auch Narey nachvollziehen sollte. Und wenn kein Angebot kommt? Fortuna würde gerne mit Narey verlängern und die Bezüge deutlich aufbessern, wenn er sich diesen Schritt vorstellen könnte.

„Ich gehe davon aus, dass alle Spieler, die bei uns unter Vertrag stehen, zum Trainingsauftakt am 12. Juni dabei sind“, sagt Allofs im Gespräch mit unserer Redaktion. Also auch Narey? „Natürlich auch Khaled.“ Allofs rechnet nicht mit einer schnellen Lösung. „Wir müssen uns da in Geduld üben. Es geht oft nur in kleinen Schritten voran. Stand jetzt gibt es noch kein Angebot für ihn, das ist richtig. Wenn es das gibt, setzen wir uns hin und werden es bewerten.“ Der Poker um den begehrten Spieler ist längst eröffnet – es bleibt spannend.

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