Gegenüber seiner Generalabrechnung Hier rudert Fortunas Trainer Thioune zurück

Düsseldorf · Nach der 1:2-Niederlage bei Greuther Fürth hatte Daniel Thioune einige Spieler deutlich kritisiert. Unter anderem kreidete der Coach seinen Innenverteidigern eine Mitschuld an beiden Gegentreffern an. Mit etwas Abstand möchte er die Lage etwas anders beurteilen.

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Foto: dpa/Bernd Thissen

Kurz nach der Partie in Fürth hatte Daniel Thioune einmal so richtig vom Leder gezogen. Noch unter dem unmittelbaren Eindruck der enttäuschenden Vorstellung bei der 1:2-Pleite hatte sich Fortunas Trainer zunächst sein zentrales Mittelfeld vorgenommen und anschließend der Innenverteidigung die Leviten gelesen.

„Ich hatte gerade mit den drei Zentralen auf deutlich mehr Ballqualität im Zentrum gehofft, gerade wenn man dort in Überzahl unterwegs ist. Da ist uns gar nichts gelungen, da fehlte uns der Mut, da haben wir zu viel rückwärts gespielt“, formulierte er am Samstag. „Und wenn ein Stürmer so frei zum Kopfball kommt, dann hat man nicht ganz so ordentlich verteidigt. Beim 2:0 war es dann so, dass Ache völlig blank in der Box stand. Das darf man sich nicht erlauben.“

Offenbar ging Thioune diese erste Sichtweise dann aber doch zu weit. Mit ein wenig zeitlichem Abstand ruderte er in Sachen Abwehr ein ganzes Stück zurück. „Ich habe mir das Spiel noch einmal im Detail angeschaut“ berichtete er. „Nach dem Spiel habe ich mich dazu hinreißen lassen, frühzeitig Kritik zu äußern, ohne mir die Bilder noch einmal anzugucken.“

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Foto: Christof Wolff

Und das hatte er ja nun nachgeholt. Das Ergebnis daraus: „Das erste Tor war in der Entstehung nicht gut. Letztlich muss man die Flanke dann auch verhindern. Die Boxverteidigung war aus der Positionierung heraus gut. Andre Hoffmann und Chris Klarer waren dicht beim Gegner dran, im Rückwärtslaufen war es dann der Fürther Ragnar Ache, der den Ball gut genommen hat. Da würde ich keinem der beiden einen Vorwurf machen. Das ist dann eben auch Qualität des Stürmers, wir werden nicht alles verhindern können.“

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Foto: Ralph-Derek Schröder

Hoffmann selbst hatte das übrigens nach der Partie anders gesehen. „Es ist in dieser ausgeglichenen Liga schwer, auswärts zu gewinnen, wenn wir zwei so einfache Gegentore kriegen“, kommentierte der Kapitän in Fürth. „Wenn ein Stürmer des Gegners zwei Tore macht und man Innenverteidiger ist, dann kann man bei diesen Treffern nie gut aussehen. Beim ersten Tor ist die Flanke zwar gut, aber einer von uns, also Chris oder ich, muss trotzdem da sein, ganz klar, da müssen wir nicht drüber sprechen.“

„Beim zweiten Tor sind Andre und Chris nicht optimal, definitiv“, ergänzte der Trainer und bestätigte immerhin damit seine Kritik vom Samstag. „Da darf Ache nicht so freistehen, da kann man auch früher die Räume zulaufen. Wir dürfen dann aber auch vorne deutlich gefährlicher sein, um das zu kompensieren, wenn wir nicht immer am Anschlag sind.“

Auf jeden Fall gehe Thioune nicht mit, wenn seinem Kapitän Hoffmann mancherorts Führungsqualitäten abgesprochen würden. „Die Führungsqualitäten sind da“, betonte der Coach. Und was das Sportliche anbelangt: „High End ist das aktuell sicher nicht. Aber es ist eben nicht alles schwarz, sondern auch mal weiß. Ich fand, dass die beiden Innenverteidiger bei unserem 2:0 gegen Sandhausen einen stabilen Eindruck gemacht haben.“

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