Fortuna Düsseldorf Schulte will erst mal "sehr, sehr viel zuhören und zusehen"

Düsseldorf · Fortunas neuer Manager über Caféhäuser in Wien, den deutschen Meister Rapid, Dortmund, Schalke und die Landeshauptstadt.

Helmut Schulte als Sportvorstand vorgestellt
12 Bilder

Helmut Schulte als Sportvorstand vorgestellt

12 Bilder

Natürlich hat jeder, der in Nordrhein-Westfalen lebt, eine Beziehung zu Düsseldorf, denn es ist die Landeshauptstadt. Beim Sauerländer Helmut Schulte ist sie sogar etwas ausgeprägter. Er erinnert sich nämlich noch heute an seine Kindertage und daran, dass sein Vater damals in der Adventszeit jedes Jahr nach Düsseldorf fuhr, um Weihnachtsbäume zu verkaufen. "Er hat damals einige Düsseldorfer Familien glücklich gemacht", sagt er schmunzelnd. Das will Filius Helmut auch - als Manager der Fortuna.

Aber auch das ist nicht die einzige Beziehung, die Schulte zu Düsseldorf hat. "Mein Patenonkel wohnt hier", verrät er. "Und seine Kinder stehen seit Jahren bei Fortuna in der Kurve, auch in der Oberliga."

All das hat Helmut Schulte aber nicht dazu bewogen, Fortuna-Fan zu werden oder gar in Fortuna-Bettwäsche zu schlafen. "Nein, das nicht, da erfinde ich auch nichts. Ich war in der Jugend Fan von Borussia Dortmund und habe dann später auf Schalke gearbeitet. Das muss man erst mal hinkriegen, das schafft nicht jeder", sagt er.

Das ist Helmut Schulte
13 Bilder

Das ist Helmut Schulte

13 Bilder
Foto: Falk Janning

Ein wahrer Glückspilz

Schulte ist aber nicht nur ein Könner, sondern auch ein wahrer Glückspilz, schließlich konnte er sich den Managerstuhl aussuchen: zwischen Rapid Wien und Fortuna. "Beide Vereine waren immerhin einmal deutscher Meister, Fortuna 1933 und Rapid Wien 1941. Damals hat Wien das Endspiel gegen Schalke nach einem 1:3-Rückstand 4:3 gewonnen, und darum ranken sich noch immer viele Geschichten."

Schulte hat natürlich den Abstieg und Aufstieg von Fortuna aus der Ferne verfolgt. "Davor habe ich ganz großen Respekt, wie Fortuna wie Phönix aus der Oberliga-Asche in die Bundesliga emporgekommen ist, dass Fortuna wieder hingebracht worden ist, wo sie hingehört." Schulte gibt aber auch zu, dass er etwas vermissen wird. "Wien ist eine wunderschöne Stadt", sagt er. "Da sieht man an jeder Ecke, dass die Habsburger dort 700 Jahre lang viel Geld investiert haben. Es herrscht dort Kultur, auch eine Lebenskultur. Jeder hat dort sein Caféhaus, ich hatte das Café Schwarzenberg. Aber ich habe gelesen, dass Düsseldorf die lebenswerteste Stadt Deutschlands ist. So komme ich von der lebenswertesten Stadt der Welt in die lebenswerteste Deutschlands."

"Auslandserfahrung immer wichtig"

Es gab aber auch schwierigere Momente für ihn bei Rapid. Als es nicht lief, sah er sich Anfeindungen ausgesetzt: "Da habe ich gemerkt, wie es als Ausländer ist. Aber abgesehen davon glaube ich, dass Auslandserfahrung immer wichtig ist."

Helmut Schulte will in den ersten Wochen, wo viel Neues auf ihn einstürmt und er viele Menschen kennenlernt, "sehr, sehr viel zuhören und zusehen. Ich habe immer gerne in einem Team gearbeitet und Wolf Werner wird mich mit den Besonderheiten des Klubs vertraut machen".

Mit der Stadt wird er sich selbst vertraut machen. "Ich werde natürlich in Düsseldorf wohnen", sagt er. Ein Caféhaus wie in Wien wird er nicht so schnell finden, aber vielleicht eine Stammkneipe wie im Sauerland.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort