Wiedersehen in der Regionalliga Heiße Duelle zwischen Fortuna und RWE
Fortuna Düsseldorf gegen Rot-Weiss Essen – am Mittwochabend erlebt ein alter Westschlager seine Renaissance. Allerdings nur in der Regionalliga, und für F95 spielt die U23. Wir erinnern an einige große Duelle der Vergangenheit.
Wenn wir auf dem Zeitstrahl zurückwandern, treffen wir zunächst auf einen bitteren Düsseldorfer Moment: Das stand kurz vor Weihnachten 2020 auf der Anzeigetafel des Essener Stadions...
...denn Regionalligist RWE hatte den hohen Favoriten aus Düsseldorf in der 2. Runde aus dem DFB-Pokal geworfen. Raphael Wolf, Jean Zimmer und Andre Hoffmann (v. li.) hatten den Kaffee so richtig auf.
Bleiben wir beim Pokal: Das vorletzte Duell zwischen Fortunas erster Mannschaft und RWE fand auch in diesem Wettbewerb statt, und in der ersten Runde 2015/16 hatte F95-Keeper Lars Unnerstall alle Hände voll zu tun.
Nach einem heißen, aber torlosen Fight zwischen Regionalligist RWE und Zweitligist Fortuna ging es bis ins Elfmeterschießen...
...in dem unter anderem Christian Strohdiek für Fortuna eiskalt in den Winkel verwandelte.
Somit durfte der Favorit mit dem damaligen Trainer-/Kapitän-Gespann Frank Kramer und Karim Haggui am Ende doch noch über den Zweitrunden-Einzug jubeln.
Und schon wieder Pokal – diesmal das Niederrhein-Pokalfinale 2008. Wie so oft zwischen beiden Teams ging es heiß her: Hier versuchen Fortunas Olivier Caillas (rotes Trikot) und der damalige Pressesprecher Tom Koster (schwarze Jacke, rechts daneben), die aufgebrachten Fans zu beruhigen.
Caillas zeigte dabei besonders großen Einsatz, doch sportlich ging in der Duisburger MSV-Arena alles schief: Fortuna unterlag RWE 0:1 und verpasste den Einzug in den DFB-Pokal. Auch der Aufstieg in die Zweite Liga gelang erst ein Jahr später.
Das letzte Mal um Punkte ging es zwischen den ersten Mannschaften beider Klubs am 8. Dezember 2007. Beim eher tristen 0:0 an der Hafenstraße hielt Fortunas Olivier de Cock (grünes Trikot) den jungen Moritz Stoppelkamp in Schach.
Das Hinspiel derselben Saison, somit das letzte Duell um Punkte in Düsseldorf, endete übrigens ebenfalls 0:0. Axel Lawarée, damals der beste Fortuna-Stürmer, konnte es im August 2007 nicht fassen.
Aber es gab auch Tore bei Fortuna gegen RWE. Im Oktober 2002 sogar drei von Frank Mayer (rechts, mit Emin Yesilöz). Viertligist F95 war damals krasser Außenseiter gegen Essen, warf den Favoriten aber dank Mayer mit 3:2 aus dem Niederrheinpokal.
Dieses Bild, entstanden nur drei Wochen vor Mayers Dreierpack, zeigt die Sprengung des Düsseldorfer Rheinstadions. Was das mit Fortuna gegen RWE zu tun hat?
Eine ganze Menge. Denn am 3. März 2002 war Essen der letzte Gast Fortunas im Rheinstadion. Fortunas Fans starteten mit viel Einsatz die Initiative „Der Letzte reißt die Schüssel ab“ und motivierten tatsächlich 21.000 Zuschauer zum Kommen. Ganiyu Shittu (Foto) glich zum 1:1-Endstand aus.
Jetzt muss natürlich die Frage nach dem letzten Sieg von Fortunas erster Mannschaft in einem Ligaspiel gegen RWE kommen. Hier verraten wir schon mal, wer damals der Trainer bei F95 war: Jürgen Gelsdorf, hier links mit Marcus Feinbier.
Und er hier, Guido Jörres, war neben dem eben erwähnten Shittu und Antoine Hey Torschütze für Fortuna. Die Düsseldorfer schlugen in der damals drittklassigen Regionalliga RWE 3:0, und das ist mehr als 20 Jahre her: am 5. Dezember 1999.
Noch einmal ein Jahrzehnt vorher war der von heute an gerechnet vorletzte Punktspielsieg gegen RWE fällig; allerdings gab es zwischen 1989 und 1999 auch kein direktes Duell. Es war der vielleicht bemerkenswerteste Fortuna-Erfolg gegen Essen – 5:1 an der Hafenstraße mit vier Treffern von Sven Demandt.
Natürlich hat auch das heutige Fortuna-Vorstandsmitglied Klaus Allofs (hier rechts mit Sepp Weikl) seine RWE-Erinnerungen als Spieler. 1977 traf er an der Hafenstraße, aber die Düsseldorfer...
...unterlagen dennoch 3:5. Weil die spätere HSV- und Nationalmannschafts-Ikone Horst Hrubesch (ganz links) drei Tore für RWE machte. In dieser Essener Partie gegen Dortmund ist übrigens hinter Hrubesch der spätere Fortune Flemming Lund zu sehen.
Einen haben wir noch! Reiner Geye war an dem Duell mit RWE als Torschütze beteiligt, über das die Fans noch Jahre später sprachen. Es war 1976/77 das Hinspiel, das eben erwähnte 3:5 das Rückspiel. Und auch in Düsseldorf gab es sensationellerweise acht Tore...
...nur anders verteilt. 0:2 lag Fortuna zurück, ging dann durch Dieter Brei (2), Geye und Gerd Zimmermann (Foto rechts) 4:2 in Führung, ehe es am Ende 4:4 hieß. Fortuna gegen RWE – das war eben meistens etwas ganz Besonderes.