Alte Schwäche Fortuna hat es nicht so mit englischen Wochen

In der englischen Woche der Bundesliga hat Fortuna Düsseldorf gerade mal einen Punkt aus drei Spielen geholt. Das ist fast schon typisch. Ein Blick zurück.

 Niedergeschlagen: Die Düsseldorfer (v.li) Kaan Ayhan, Marvin Ducksch, Marcin Kaminski und Matthias Zimmermann verlassen den Rasen in Nürnberg.

Niedergeschlagen: Die Düsseldorfer (v.li) Kaan Ayhan, Marvin Ducksch, Marcin Kaminski und Matthias Zimmermann verlassen den Rasen in Nürnberg.

Foto: dpa/Timm Schamberger

Die englischen Wochen sind in den vergangenen drei Jahren zu einem echten Schreckgespenst für Fortunas Fußballer geworden. Auch bei den jüngsten drei Partien innerhalb einer Woche war der Zweitligameister wenig erfolgreich. Die Truppe von Trainer Friedhelm Funkel holte lediglich einen Zähler und eine Tordifferenz von 1:5 Tore. Nach dem torlosen Remis beim VfB Stuttgart unterlag die Mannschaft mit 1:2 gegen Bayer Leverkusen und erlebte schließlich ein 0:3-Debakel beim Mitaufsteiger 1. FC Nürnberg. Ob es daran liegt, dass die Düsseldorfer mehr als die meisten Teams Fußball arbeiten, sie viel Kraft investieren müssen, um zu bestehen und ihnen sozusagen „die Puste ausgeht“?

 Dabei schien das Trauma schon überwunden: Denn in der vergangenen Saison hatten die Rot-Weißen zum ersten Mal nach Jahren eine englische Woche gespielt, in der sie zwei Siege feierten: Sie unterlagen zwar zunächst bei Greuther Fürth mit 1:3 und alles schien seinen gewohnten Lauf zu nehmen. Sie gewannen dann aber sowohl unter der Woche gegen Jahn Regensburg (1:0) als auch drei Tage später beim FC St. Pauli (2:1). Ihren Frieden mit dem Dreierpack innerhalb einer Woche machten sie aber nicht. Zu beobachten war das am Ende der jüngsten Spielzeit, als die Truppe um Kapitän Oliver Fink auf der Zielgeraden eine englische Woche gegen die Wand fuhr, sie den Vorsprung an der Spitze innerhalb von sieben Tagen verspielte und den Fans einen gehörigen Schrecken einjagte.

Die Anhänger hatten sich bis zu dem Dreierpack auf einen souveränen Durchmarsch in die Bundesliga eingerichtet, unvermittelt wurde es aber noch einmal spannend. Kurz vor der englischen Woche hatten die Rot-Weißen dem Karlsruher SC eine 0:3-Pleite beigebracht und den Vorsprung an der Tabellenspitze auf zehn Zähler ausgebaut. Noch zwei Siege, und der Aufstieg wäre bereits frühzeitig unter Dach und Fach gewesen. Doch nach 0:1- und 1:2-Pleiten gegen 1860 München und Arminia Bielefeld sowie einem 2:2 gegen Union Berlin betrug der Vorsprung auf den Tabellenzweiten nur noch mickrige vier Zähler, und das Rennen um den Aufstieg war plötzlich wieder völlig offen.

Schon in den Jahren zuvor waren die englischen Wochen ein großer Horror für die Düsseldorfer Kicker. In der Zweitliga-Saison 2016/17 vermasselte ihnen beispielsweise eine Bilanz von einem Sieg (3:0 gegen den VfL Bochum) und zwei Niederlagen (0:2 in Heidenheim, 1:2 in Braunschweig) den guten Saisonstart. Der 3:0-Erfolg gegen Bochum war der erste Dreier nach einer Serie von elf sieglosen Partien in englischen Wochen.

Bundesliga 18/19: Nürnberg - Düsseldorf: die Fortunen in der Einzelkritik
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Nürnberg - Düsseldorf: die Fortunen in der Einzelkritik

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In der Beinahe-Abstiegs-Spielzeit 2015/16 hatten die Fortunen in der Hinrunde 1:1 in Bochum (Freitag), 1:1 in Karlsruhe (Dienstag) und 0:1 gegen Sandhausen (Freitag) gespielt, in der Rückserie dann mit einem 2:3 bei 1860 München, einem 1:3 gegen den VfL Bochum und einem 0:1 gegen den Karlsruher SC sogar eine komplette Nullrunde hingelegt.

Angesichts der schlechten Bilanz wird den Fans angst und bange, denn die nächste englische Woche steht der Fortuna schon unmittelbar bevor mit den Partien gegen den VfL Wolfsburg (Samstag, 27. Oktober), im Pokal beim SSV Ulm (Dienstag, 30. Oktober) und bei Borussia Mönchengladbach (Sonntag, 4. November).

Und es gibt dann noch eine weitere bis zum Jahreswechsel: Im Dezember werden die Partien der Spieltage 15 bis 17 gegen den SC Freiburg, gegen Borussia Dortmund und bei Hannover 96 ebenfalls innerhalb von nur sieben Tagen ausgetragen.

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