Von 4:1 bis 1:4 Fortuna hat gegen Borussia alles im Programm

Düsseldorf · Am Samstag um 15.30 Uhr erwarten die Düsseldorfer den Nachbarn vom Niederrhein in ihrer Arena. Ein kleiner Blick auf die gemeinsame Historie.

 Fortunas Sternstunde gegen Borussia: Manfred Bockenfeld (Mitte) trifft beim Düsseldorfer 4:1-Sieg im Januar 1984 zum 2:0.

Fortunas Sternstunde gegen Borussia: Manfred Bockenfeld (Mitte) trifft beim Düsseldorfer 4:1-Sieg im Januar 1984 zum 2:0.

Foto: HORSTMUELLER GmbH

Selbst wenn es tabellarisch um gar nichts mehr ginge: Fortuna Düsseldorf gegen Borussia Mönchengladbach ist nicht irgendein Fußballspiel. Doch es geht am Samstag ab 15.30 Uhr sogar noch um etwas, sogar um eine ganze Menge. Der Gast aus Gladbach kämpft um einen Platz, der für die Teilnahme an der Champions League berechtigt, die Gastgeber möchten die letzten rechnerischen Zweifel am Klassenerhalt beseitigen.

In der gemeinsamen Historie haben die Westderbys schon unter den verschiedensten Vorzeichen gestanden. Und sie sind mit 26 Gladbacher und 22 Düsseldorfer Siegen bei elf Unentschieden auch recht ausgeglichen verlaufen. Zwei Beispiele zeigen die ganze Bandbreite.

20. Januar 1984: Fortuna – Borussia 4:1. Es ist eine der verrücktesten Saisons, die die Düsseldorfer in der Bundesliga spielen. Doch zu diesem Zeitpunkt ahnt das noch niemand im mit 62.000 Zuschauern bestens gefüllten Rheinstadion. An jenem Freitagabend ist der rot-weiße Teil des Publikums voll auf Feiern eingestellt. Das beginnt schon in der sechsten Spielminute, als der Isländer Atli Edvaldsson Fortuna in Führung bringt. Nur 300 Sekunden später erhöht Manfred Bockenfeld auf 2:0, und bis zur Pause stellen Rudi Bommer und Günter Thiele das Ergebnis auf 4:0.

Zwar finden die im ungewohnten Hellblau-Dunkelblau gekleideten Gladbacher nach der Halbzeitansprache ihres Trainers Jupp Heynckes endlich in die Partie, doch mehr als der Ehrentreffer durch Uwe Rahn, der später auch einmal den Fortuna-Dress tragen sollte, gelingt nicht mehr. Die Düsseldorfer schlagen knapp zwei Wochen später den großen FC Bayern München mit dem selben Ergebnis, stürmen auf Platz drei und bringen ihr überragendes Tandem auf der rechten Seite, Bockenfeld und Bommer, sogar in die deutsche Nationalmannschaft. Doch am Ende steigen sie fast noch ab, werden Vierzehnter.

2. Mai 1980: Fortuna – Borussia 1:4. Vier Jahre vor jener Partie, über die die älteren Düsseldorfer Anhänger noch heute gern sprechen, haben die Gladbacher eine bärenstarke Truppe zusammen. Fortuna in der Liga nicht ganz so sehr – und so ist auch die Kulisse im Rheinstadion zu erklären. Nur 24.000 Anhänger sind in den Stadtteil Stockum gekommen. Völlig undenkbar heutzutage, da ein Westderby bereits ausverkauft ist, bevor der freie Verkauf überhaupt begonnen hat.

Damals ist fast die Hälfte der Zuschauer vom linken Niederrhein gekommen und bejubelt entsprechend die Borussen-Treffer von Christian Kulik, Ewald Lienen, Harald Nickel und Carsten Nielsen. Thomas Allofs’ Anschlusstreffer zum 1:2 in der 58. Minute bleibt nur eine Randnotiz.

Die Trauer in Düsseldorf freilich hält nicht lange vor: Einen Monat später gewinnt Fortuna in Gelsenkirchen zum zweiten Mal in Folge den DFB-Pokal – mit 2:1 gegen den 1. FC Köln. Und was Siege gegen die Kölner bedeuten, muss man weder Düsseldorfern noch Gladbachern näher erläutern.

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